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Die Verwechslungsgefahr mehrteiliger Zeichen im deutschen und europäischen Markenrecht.

AutorChristian Peter Hille
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheSchriften zum Wirtschaftsrecht 223
Seitenanzahl213 Seiten
ISBN9783428530502
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis84,90 EUR
Wann sind zwei mehrteilige Zeichen, bei denen nur ein Bestandteil ähnlich ist, verwechslungsfähig nach §§ 9 Abs. 1 Nr. 2, 14 Abs. 2 Nr. 2 MarkenG? Gemäß der sogenannten Prägetheorie ist dies nur dann der Fall, wenn der übereinstimmende Bestandteil die Gesamteindrücke beider Zeichen so prägt, dass die übrigen Elemente in den Hintergrund treten. Nach einer kurzen historischen Darstellung analysiert Christian Hille die Rechtsprechung von BGH und EuGH und zeigt, dass die Prägetheorie nicht nur den Vorgaben der EuGH-Entscheidung THOMSON LIFE standhält, sondern sich als ein aus dogmatischen, systematischen und pragmatischen Gründen als vorzugswürdiger Lösungsansatz darstellt. Anschließend wird das rechtstheoretische Verständnis der Erfahrungssätze erläutert, insbesondere das Zusammenspiel von empirischen und normativen Aspekten und deren Auswirkung auf die richterliche Entscheidungsfindung.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Kapitel 1: Einführung20
A. Das Thema20
B. Thematische Eingrenzungen21
C. Gang der Untersuchung22
Kapitel 2: Der Begriff der Verwechslungsgefahr23
A. Normativer Standort23
B. Arten der Verwechslungsgefahr24
I. Verwechslungsgefahr im engeren Sinne24
II. Verwechslungsgefahr im weiteren Sinne25
C. Das sog. bewegliche System26
I. Rechtsprechung von EuGH und BGH26
II. Rechtstheoretische Konsequenzen28
III. Praktische Konsequenzen29
D. Die Auslegung des Begriffs „Assoziationsgefahr“29
E. Die Verkehrsauffassung30
F. Einordnung der Verwechslungsgefahr als Tat- oder Rechtsfrage31
I. Die Verwechslungsgefahr als Rechtsfrage31
II. Empirisches oder normatives Verbraucherleitbild32
III. Praktische Konsequenzen34
Kapitel 3: Die Geschichte der Prägetheorie35
A. Das Markenschutzgesetz von 187435
I. Rechtsprechung des Reichsoberhandelsgerichts (1874–1879)35
II. Rechtsprechung des Reichsgerichts37
1. Louisianatabak (1882)37
2. Mauerkronen (1887)38
III. Zustimmung im Schrifttum38
B. Warenzeichenschutzgesetz von 189439
I. Barbarossa-Brunnen (1896)39
II. Lanolin/Lanolinum und Creolin (1898), Star Pencils (1902)39
III. Drei-Ringe und Chartreuse (1911)41
IV. Rudol (1931) und WELLA/LINDES (1937)42
V. Meinungsbild in der Literatur43
C. Warenzeichengesetz von 193643
I. Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs44
1. NSU-Fox (1954) und Wella-Perla (1957)44
2. Felina-Britta (1970)46
3. Colorboy (1975)47
4. Klärung des Verhältnisses von Prägung und Wachrufen48
a) Gemeinsamkeiten in Sachverhalten48
b) Alba Moda (1989)49
5. HURRICANE (1990)50
II. Rechtsprechung des Bundespatentgerichts51
1. ALI/REPAS-ALI und NINO-FEMI/FEMI-LUX (1964)51
2. Pinco Palino (1978) und Asid Bonz/BONZO (1984)52
III. Meinungsstand im Schrifttum53
D. Markengesetz von 199454
I. Springende Raubkatze (1995)54
II. BIG (2001)55
III. Festigung der Prägetheorie56
E. Zusammenfassung56
Kapitel 4: Der Einfluss des Gemeinschaftsrechts57
A. Primäres und sekundäres Gemeinschaftsrecht57
B. Entscheidungen des EuGH58
I. Entscheidungen zur GMV58
II. Entscheidungen zur MRRL im Rahmen des Art. 234 EGV59
1. Auffassung des EuGH59
2. Meinungsstand im Schrifttum60
3. Stellungnahme60
4. Adressat der Vorlagepflicht62
C. Konsequenzen für die Untersuchung und Reichweite der Bindung63
Kapitel 5: Der Begriff des Gesamteindruckes64
A. Deutung des Eindruckes als Erinnerungsbild65
I. Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes65
II. Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes66
III. Meinung in der Literatur und Stellungnahme67
B. Bestimmung des maßgeblichen Zeichens67
I. Eingetragene Zeichen (§ 4 Nr. 1 MarkenG)67
1. Auffassung der deutschen Rechtsprechung67
2. Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes69
3. Meinungsstand im Schrifttum69
II. Nicht-eingetragene Zeichen (§ 4 Nr. 2 und 3 MarkenG)69
1. Maßgeblichkeit des Gesamtzeichens69
a) Auffassung der Rechtsprechung69
b) Kritik von Ingerl/Rohnke70
c) Stellungnahme70
aa) Vernachlässigung der Abkürzungsgefahr71
bb) Bedeutung der Verkehrsgeltung72
cc) Orientierung am Recht der eingetragenen Marken72
dd) Ergebnis73
2. Mehrfachkennzeichnung73
a) Verwendung eines Markenteils73
b) Verwendung der Gesamtmarke74
III. Kollisionszeichen im Verletzungsfall (§ 14 Abs. 2 Nr. 2 MarkenG)75
1. Maßgeblichkeit der konkret verwendeten Form75
2. Mehrfachkennzeichnung75
a) Dogmatische Einordnung77
aa) Markenmäßige Verwendung oder Zeichenvergleich77
(1) Darstellung des Meinungsstandes77
(2) Stellungnahme77
bb) Identitätsschutz oder Verwechslungsgefahr78
b) Kritische Stellungnahme78
aa) Widerspruch zum Gesamteindruck78
bb) Widerspruch zum Grundsatz der Irrelevanz der Prioritätslage79
cc) Notwendigkeit aufgrund neuer Markenformen79
c) Kriterien und Fallgruppen80
IV. Kollisionszeichen im Widerspruchs- und Löschungsverfahren (§§ 9 Abs. 1 Nr. 2 MarkenG 51 Abs. 1, 9 Abs. 1 Nr. 2 MarkenG)80
1. Das Problem der Mehrfachkennzeichnung81
2. Dogmatische Einordnung dieser Fallgruppe82
C. Ausnahmen vom Gesamteindruck83
I. Abspaltung von Zeichenbestandteilen83
1. Rechtsprechung von Bundespatentgericht und Bundesgerichtshof83
2. Stellungnahme84
a) Spannungsverhältnis zum Erinnerungseindruck84
b) Spannungsverhältnis zur mittelbaren Verwechslungsgefahr85
II. Hinzufügung von Zeichenbestandteilen85
1. Rechtsprechung des Bundespatentgerichts85
2. Stellungnahme86
D. Zusammenfassung87
Kapitel 6: Der Zeichenvergleich anhand des Prägekriteriums87
A. Darstellung der Rechtsprechung87
I. Begriff der Prägung87
II. Inhaltliche Bestimmung des Prägebegriffes88
B. Dogmatische Einordnung des Zeichenvergleiches89
I. Die Prägung im System der Arten der Verwechslungsgefahr89
II. Die Prägung im Tatbestand der Verwechslungsgefahr89
1. Hilfsmittel zur Bestimmung der Zeichenähnlichkeit89
2. Die Prägetheorie im Rahmen des beweglichen Systems91
III. Historische Kontinuität von Gesamteindruck und Prägung91
C. Vereinbarkeit der Prägetheorie mit dem Gemeinschaftsrecht92
I. Vorgaben der Markenrechtsrichtlinie (MRRL)92
II. Springende Raubkatze (1997)93
1. Anerkennung oder Ablehnung der Prägetheorie93
2. Verhältnis von „prägend“ und „dominierend“94
3. Ablehnung der Differenzierung zwischen Mit- und Alleinprägung95
a) Implizite Unterscheidung nach dem Grad der Prägung95
b) Bindungswirkung einer ausgebliebenen Unterscheidung96
4. Bedeutung der Kennzeichnungskraft der älteren Marke96
5. Identifizierung von Prägung und Dominanz97
III. Die Entscheidung „Lloyd“ (1999)97
IV. THOMSON LIFE (2005)98
1. Darstellung der Entscheidung98
a) Sachverhalt und Vorlagefrage98
b) Stellungnahme des Generalanwaltes Jacobs101
c) Entscheidung des Gerichts101
2. Bedeutung für den Prüfungsansatz im Fall A-AB103
a) Unterscheidung nach Arten der Fehlvorstellung104
b) Methodischer Ansatz der Prägetheorie105
aa) Meinungsstand im Schrifttum105
(1) Aufgabe der Prägetheorie105
(2) THOMSON LIFE als Verwechslungsgefahr i.w.S.105
(3) Selbständiger Tatbestand der Markenusurpation106
bb) Stellungnahme106
(1) Kernaussagen der Entscheidung106
(a) Selbständig kennzeichnende Stellung als Implikation der Verwechslungsgefahr107
(b) Selbständig kennzeichnende Stellung als Kriterium der unmittelbaren Verwechslungsgefahr107
(c) Inhaltliche Konkretisierung der selbständig kennzeichnenden Stellung108
(2) Verhältnis von europäischem Tatbestand der selbständig kennzeichnenden Stellung und deutscher Prägetheorie110
(a) Unmittelbare Verwechslungsgefahr110
(b) Assoziationsgefahr111
(c) Tatbestand der Usurpation112
cc) Zusammenfassung und Ergebnis112
3. Bedeutung für A-AB, wenn B ein Produktzeichen ist114
4. Bedeutung für die Maßgeblichkeit der Prioritätslage114
5. Zusammenfassung115
D. Kritische Stellungnahme zur Prägetheorie116
I. Mehrteilige Marken auf beiden Seiten (AB-AC bzw. AB-A’C)117
1. Deduktion aus dem Begriff des Gesamteindruckes117
2. Widerspruch zwischen Gesamteindruck und Prägetheorie118
3. Widerspruch von beweglichem System und Prägetheorie120
4. Alternative Vorschläge zur Prägetheorie122
a) Fixierung auf die „Phänomenologie der Marken“122
aa) Tragfähigkeit des Lösungsvorschlages123
bb) Phänomenologische Fixierung als Ansatzpunkt123
b) Unmöglichkeit der Regelbildung (BPatG)124
aa) Abstraktheit und Offenheit der Theorie124
bb) Das Problem der Rechtssicherheit125
5. Ergebnis127
II. Markenteilnutzung (AB-A)127
III. Die sog. Markenusurpation (A-AB)127
1. Zeichenidentität (§§ 9 Abs. 1 Nr. 1, 14 Abs. 2 Nr. 1 MarkenG)128
2. Grundsätzliche Bejahung der Verwechslungsgefahr129
a) Gesamteindruck und normative Korrektur130
b) Normative Korrektur aus der Sicht des EuGH130
c) Stellungnahme131
aa) Wortlaut des Gesetzes131
bb) Realität der Marktsituation132
cc) Schutzlosigkeit des älteren Zeichens132
(1) Terminologische Anmerkungen132
(2) Praktische Irrelevanz der Fragestellung133
(3) Vergleich mit dem Schutzbedürfnis bei AB-AC und AB-A133
(4) Weiterer Schutzumfang als Ausdruck dieses Schutzbedürfnisses134
(a) Schutz außerhalb der Zeichenverwechslung135
(aa) Assoziationsgefahr135
(bb) Schutz nach §§ 9 Abs. 1 Nr. 3, 14 Abs. 2 Nr. 3 MarkenG135
a) Analogie bei Produktähnlichkeit135
ß) Prägung als Schutzvoraussetzung135
.) Ergebnis137
(cc) Ergänzender Schutz durch das UWG137
(b) Schutzlücken durch die verbleibenden Fälle138
(c) Bedeutung der Grundfreiheiten140
(aa) Art. 28 EGV140
a) Eingriff in den Schutzbereich140
ß) Rechtfertigung nach Art. 30 EGV141
(bb) Art. 43 EGV143
(cc) Art. 49 EGV144
d) Ergebnis144
Kapitel 7: Die Rechtsprechung nach THOMSON LIFE144
A. Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes144
B. Rechtsprechung des Bundespatentgerichts145
C. Rechtsprechung der Oberlandesgerichte
146
Kapitel 8: Die Prägetheorie im Einzelfall147
A. Prägung als Tat- oder Rechtsfrage147
I. Trennbarkeit von Tat- und Rechtsfrage im Begriff der Prägung148
II. Trennbarkeit von Prägung und Verwechslungsgefahr149
III. Auswirkung der Rechtsnatur der Verkehrsauffassung149
1. Der Streitstand im Schrifttum149
2. Stellungnahme150
3. Ergebnis152
B. Zusammenwirken tatsächlicher und normativer Kriterien152
I. Kennzeichnungskraft als Kriterium der Prägung153
II. Abwägung anhand von Erfahrungssätzen155
1. Notwendigkeit des Rückgriffes auf die Erfahrungssätze156
2. Das Geltungsproblem156
a) Eigene Sachkunde des Richters157
b) Logische Argumentation und Plausibilität158
c) Nachweis durch die Beweismittel der ZPO159
aa) Möglichkeit eines Beweises159
bb) Streng- oder Freibeweisverfahren160
(1) Meinungsstand in der Rechtsprechung161
(2) Stellungnahme162
cc) Die Beweismittel im Einzelnen162
d) Normativ begründete oder modifizierte Erfahrungssätze163
3. Das Verwendungsproblem163
a) Widersprechende Erfahrungssätze164
b) Bedeutung des Einzelfalles165
c) Das Problem der Rechtssicherheit165
III. Der Kreis der Topoi166
1. Das Zeichen selbst in seiner Gestaltung166
2. Die Verkehrskreise166
a) Beachtung besonderer Wahrnehmungsgewohnheiten166
b) Die sog. gespaltene Verkehrsauffassung167
3. Berücksichtigung des Kollisionszeichens169
a) Auffassung des Bundesgerichtshofes169
b) Auffassung im deutschen Schrifttum171
c) Auffassung der Europäischen Gerichte171
d) Bedeutung der Abweichung des EuGH172
e) Stellungnahme173
f) Ergebnis174
4. Weitere Topoi174
C. Prozessuale Konsequenzen dieser Methodik175
I. Überprüfbarkeit der Erfahrungssätze175
II. Überprüfung der Einzelentscheidung175
Kapitel 9: Einzelne Erfahrungssätze177
A. Mehrwortmarken178
I. Zusammentreffen von Unternehmens- und Produkthinweis178
1. Der grundlegende Erfahrungssatz178
a) Auffassung in der Rechtsprechung178
b) Auffassung des EuGH179
c) Kritik von Risthaus180
aa) Tendenzen in der Markenpraxis180
bb) Bedeutung der Markenstrategien180
cc) Ungerechtfertigte Privilegierung unbekannter Hersteller180
2. Branchenspezifische Besonderheiten181
a) Modesektor181
b) Biersektor182
c) Unterhaltungselektroniksektor183
d) Ablehnung von Besonderheiten auf weiteren Sektoren183
e) Kritische Stellungnahme184
3. Bewertung185
4. Anwendung der Grundsätze auf Serienzeichen185
5. Branchenübliche Bestandteile185
II. Verwendung von Vor- und Nachnamen186
1. Auffassung in der älteren Rechtsprechung186
2. RAUSCH/ELFI RAUCH (1999) und Carl Link (2000)187
3. Stellungnahme187
4. Ergebnis189
III. Die Reihenfolge der Bestandteile und Länge des Zeichens189
IV. Verwendung von fremdsprachlichen Ausdrücken190
B. Wort-/Bildmarken: Zurücktreten des Bildbestandteils191
I. Verhältnis von Wortvorrang und Wirkungsweisen der Marken191
II. Geltung des Erfahrungssatzes193
1. Auffassung des Bundesgerichtshofes193
2. Kritik des Bundespatentgerichts und der Literatur194
3. Stellungnahme194
Kapitel 10: Ergebnisse und Ausblick196
A. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse196
I. Historische Betrachtung196
II. Prägung und selbständig kennzeichnende Stellung196
III. Prägetheorie und THOMSON LIFE197
IV. Anwendung im Einzelfall197
V. Einzelne Erfahrungssätze198
B. Ausblick198
Literaturverzeichnis199
Sachverzeichnis212

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