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Die zerstörende Macht der Minne, Heinrich von Veldeke - am Beispiel der Dido-Episode

AutorMarie Hartman
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783656151111
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Heinrich von Veldeke: Eneasroman, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Veldeke, einer der herausragenden volkssprachigen Dichter der mittelhochdeutschen Literaturzeit, wird in der Forschung als «Begründer des neuen höfischen Romans» genannt. Diese Bezeichnung verdient er dank seinem 'Eneasroman' (um 1190 fertig gestellt), da er der erste Dichter ist, der das antike Epos dem höfischen Publikum in deutscher Sprache präsentiert. Veldekes 'Eneasroman' ist keine wörtliche Übersetzung von Vergils 'Aeneis', sondern eine bearbeitete Wiedergabe des altfranzösischen 'Roman d'Eneas' (um 1160 entstanden), der seinerseits auf Vergil zurückweist. Obwohl die Fabel und die wesentlichen Etappen der römischen Eposhandlung in die mittelalterliche Romane übernommen worden sind, unterscheiden sie sich vom antiken Werk sowohl in stilistischer, als auch in inhaltlicher Sicht. Die Akzente werden verschoben und die Charaktere umgestaltet. Die Macht der Götter, die das Leben der Protagonisten in Vergils 'Aeneis' lenken, wird abgeschwächt, die Unterweltfahrt des Trojaners wird gekürzt und stark verändert, die Liebesgeschichte zwischen Lavinia und Eneas wird ins Werk eingeführt. Alle drei Autoren folgen dem Geist ihrer Zeit und wollen mit ihren Werken das Publikum sowohl erfreuen, als auch erziehen. Im Unterschied zu der antiken Vorlage, wird in den mittelalterlichen Adaptionen mehr Akzent auf die Minnehandlungen gelegt. Die Macht der Minne wird am Beispiel der Dido- und Lavinia-Geschichte gezeigt, indem ihre Wirkung auf das Denken, Handeln und insgesamt auf das Leben der Personen explizit betont wird. Liebe ist in den Romanen der Dichter des 12. Jahrhunderts eine treibende Kraft, die das Dasein der Protagonisten bestimmt. In der vorliegenden Arbeit soll am Beispiel der Darstellung der Dido-Episode bei Veldeke, die von dem antiken Original etwas abweicht, gezeigt werden, dass Minne eine zerstörende, den Verstand raubende Macht ist. Zuerst soll die Darstellung der Karthagerin Dido als einer mächtigen und klugen Herrscherin vor dem Auftritt der Liebeskrankheit betrachtet werden. Dann werden die Entstehung der Minne und die durch sie verursachten körperlichen und seelischen Schmerzen zum Thema. Im nächsten Kapitel soll die Entscheidung der Königin, sich dem Trojaner hinzugeben und die Tat im Wald analysiert werden. Die Reaktion der Gesellschaft auf die Liebesbeziehung und deren Folgen sollen im Mittelpunkt des folgenden Abschnittes stehen.

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