Ratingagenturen gehören zu den einflussreichsten Akteuren auf den Kapitalmärkten. Ihr Versagen wird als eine wesentliche Ursache der sog. »Subprime-Krise« im Jahr 2007 angesehen, die eine weltweite Finanzkrise auslöste. Unter welchen Voraussetzungen aber haften Ratingagenturen gegenüber Investoren, die auf ihre Bewertungen vertrauen? Der europäische Gesetzgeber hat im Jahr 2013 eine Haftung von Ratingagenturen gegenüber Anlegern für grobe Fahrlässigkeit eingeführt. Daneben bleibt allerdings noch ein weiter Anwendungsbereich für das nationale Recht. Zivilrechtlich handelt es sich - ähnlich wie bei Sachverständigengutachten, Wirtschaftprüfertestaten oder Kunstexpertisen - um einen Fall der Dritthaftung für Informationen gemäß § 311 Abs. 3 BGB. Schließlich stellt sich die Frage, ob eine Haftung von Ratingagenturen rechtspolitisch sinnvoll und ein Instrument einer angemessenen Regulierung von Ratingagenturen ist.
Peter Schantz studierte an der Universität Passau, der London School of Economics and Political Science (LSE) und der Humboldt-Universität zu Berlin Rechts- und Politikwissenschaft. Nach dem Ersten Staatsexamen 2003 absolvierte er von 2004 bis 2006 sein Referendariat am Kammergericht in Berlin. Von 2007 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels-, Wirtschafts- und Europarecht (Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2010 bis 2013 arbeitete er als Rechtsanwalt in einer international tätigen Sozietät. Seit 2013 ist er im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz tätig.
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