Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Hamburg (Institut für Germanistik I), Veranstaltung: Einführung in die Korpuslinguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Offensichtlich kommt es hierbei aber - wie bei dem noch weiter verbreiteten, häufiger in der Mündlichkeit gebrauchten wegen dem statt wegen des - zu einem Widerstreit zwischen normativer und deskriptiver Grammatik. So wie die Welt sich unaufhörlich verändert, so findet unweigerlich ein steter Sprachwandel statt. Es kann also sein, dass sich bestimmte Sprachgebräuche von Formen wegbewegen, die zu einer Zeit als die verbindlich richtigen galten und in Regelbücher aufgenommen wurden. Da Regelbücher immer nur mit Verzögerung das als Sprachnorm aufnehmen, was de facto gesprochen und von der Mehrzahl der Sprecher als korrekt empfunden wird, kann es zu einem Auseinanderfallen von vorgeschriebener und tatsächlich gesprochener beziehungsweise geschriebener Sprache kommen. Damit ist diese vermeintlich grammatikalisch inkorrekte Form diesen Jahres ein interessanter Gegenstand für eine korpusgestützte Untersuchung. Korpora bieten die Möglichkeit, Sprache in einer (unterschiedlich) großen Sammlung authentischer Sprachzeugnisse zu untersuchen. Aus diesem Interesse an einer empirischen Untersuchung des realen Sprachgebrauchs ergibt sich eine Reihe von Fragen, die nicht befriedigend vom Linguisten am Schreibtisch beantwortet werden können, der sich allein auf seine persönliche Sprachkompetenz oder Grammatikbücher stützt: Lässt sich diese Form überhaupt belegen? Wenn ja, auch in einer Häufigkeit, die einen zu-fälligen ideolektalen Missgriff ausschließt? Lässt sich möglicherweise sogar ein Anstieg der Verwendung beobachten, bzw. demgegenüber ein Rückgang der 'grammatisch richtigen' Form?
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