Die Digitalisierung ist durch die häufige Verwendung des Begriffs und die Allgegenwart der mit ihm verbundenen sachbezogenen Errungenschaften – zumindest in den vom “Schicksal“ bevorzugten Breiten der Erde – dabei, sich zu einem Allerweltswort zu entwickeln, mit dem in der Konsequenz vermutlich im Wirkungsbereich der meisten Menschen vorwiegend oberflächliche Vorstellungen von einer zukunftsweisenden Technologie, ihrer Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit assoziiert werden. Befürworter und Protagonisten der Digitalisierung lassen es sich durch geschicktes sprachlich-inhaltliches Austarieren, auch Akzentuieren der an Modernität und Zukunft orientierten Konnotationen, wie sie den entsprechenden Begrifflichkeiten immanent sind, angelegen sein, den Wahrnehmungshorizont der Bevölkerung für den Gedanken vermeintlicher Unausweichlichkeit wie Unverzichtbarkeit, was die Steuerung vielfacher gesellschaftsrelevanter Bezugsfelder durch digitale Prozesse anbelangt, zu öffnen und zu sensibilisieren. Welche Probleme und Unwägbarkeiten sich mit der in Rede stehenden Technologie verbinden, welche „Untergangsszenarien“ – ein wenig zugespitzt formuliert – sich in langfristiger Perspektive keinesfalls als unmöglich oder auch nur unwahrscheinlich herauskristallisieren, dies hat in der allgemeinen Rezeption des Begriffes „Digitalisierung“ sowie im Verständnis des an ihn geknüpften spezifischen Sachverhaltes, schließlich in der gesellschaftlichen Debatte noch nicht den Stellenwert, noch nicht die notwendige Aufmerksamkeit erhalten, wie es angesichts sukzessiver Vereinnahmung von Wirkungsfeldern der Realität durch digitale Technologie, auch bei Vorausschau und ggf. erforderlich werdender Risikoabwägung durchaus wünschenswert wäre. Im Hinblick auf eine kritische Einschätzung dessen, was sich absehbar bezüglich Digitalisierung kalkulieren lässt, liefern die hier vorliegenden Texte einige Gedanken, die weiterverfolgt werden sollten.
Michael Pleister
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