Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,2, Fachhochschule des Mittelstands, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit trägt den Titel 'Doping in den Medien - Ein inhaltsanalytischer Vergleich von Radsportberichterstattungen in Deutschland und Italien'. Sie geht der Forschungsfrage nach, ob es in der Dopingberichterstattung deutscher und italienischer Medien kulturelle Unterschiede gibt. Ausgehend von dieser übergeordneten Frage wird untersucht, wie kritisch ausgewählte Zeitungen aus beiden Ländern dem Thema Doping bei der Tour de France begegnen, welche Hintergründe und Auswirkungen sie beleuchten, inwiefern sie das System Radsport infrage stellen und welche Selbstverantwortung sie sich im Umgang mit Doping auferlegen. Für die Durchführung dieser explorativen Studie wurden zwei praktische Untersuchungsmethoden ausgewählt: das teil-standardisierte Experteninterview sowie die qualitative Inhaltsanalyse. Die Befragung von drei ausgewählten Journalisten, die von Berufs wegen täglich mit dem Thema Doping zu tun haben, dient als Hinwendung auf den Untersuchungsschwerpunkt dieser Arbeit. Im Zentrum steht die vergleichende Inhaltsanalyse von Artikeln der Süddeutschen Zeitung sowie der Gazzetta dello Sport. Am Ende seiner praktischen Arbeit stellt der Autor die Ergebnisse zur Diskussion und gibt Empfehlungen für zukünftige Forschungsansätze zu diesem Thema. Insgesamt ist festzustellen, dass deutsche Medien eine weitaus kritischere Grundhaltung zum Doping einnehmen als italienische. Sportarten, in denen Doping weit verbreitet ist (Radsport), werden stärker hinterfragt. Diese distanzierte Position äußert sich bei positiven Dopingfällen, kommt vor allem aber in der intensiven Verdachtsberichterstattung und dem Generalverdacht gegenüber Athleten zur Geltung. Die kritische Grundhaltung deutscher Medien ist Voraussetzung dafür, dass sie sich im Umgang mit Doping eine deutlich wahrnehmbarere Selbstverantwortung auferlegen und mehr gesellschaftliche Auswirkungen des Themas betrachten. Eine besondere Stellung nimmt die Hintergrundberichterstattung ein. In diesem Punkt verfolgen italienische Medien einen für den südeuropäischen Sportjournalismus typischen boulevardesken, emotionalen Stil, der auf persönliche Anteilnahme ausgerichtet ist. Er ist nur schwer mit der tendenziell auf investigative Recherche ausgerichteten Hintergrundberichterstattung deutscher Medien zu vergleichen.
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