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Dürrenmatts 'Die Physiker' nach der Literaturtheorie von H.-G. Gadamer

AutorSusan Matz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl18 Seiten
ISBN9783656979432
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hermeneutik bildet für Gadamer eine Analyse der Bedingungen des Verstehens. Jedes Werk hat eine eigene Struktur, welche den Leser dazu anhält, sich auf sie einzulassen und sie zu verstehen, um dadurch einen anderen Blick auf die Welt und sich selbst zu bekommen. Er zeigt nicht, wie man Texte auslegt, sondern weist vielmehr den Weg zur Auslegung. Damit hegt Gadamers Betrachtung einen universalen Anspruch, welcher für jede Auseinandersetzung mit einem Text gelten möchte. Leser bringen individuelles Erfahrungswissen mit. Dieses wird mit der Rezeption des literarischen Textes bestätigt oder negiert. An Friedrich Dürrenmatts 'Die Physiker' soll verdeutlicht werden, dass eine hermeneutische Erfahrung möglich ist, wenn der Leser nicht auf den eigenen Vorurteilen beharrt und sich in den vom Werk eröffneten Spielraum hinein begibt. Im Idealfall kommt es dann zur 'grundsätzliche[n] Suspension der eigenen Vorurteile.' Die Vorurteile des Lesers sind bereits durch die Wirkungsgeschichte des Textes geprägt. Jedoch bringt jeder individuelle Voraussetzungen des Verstehens mit, sodass es dem Leser möglich ist, einen Text auf jeweilige historische Situationen zu beziehen und neu zu lesen. In 'Die Physiker' geht es vor allem um Wissenschaft und Verantwortung, wobei der Leser oft gezielt in die Irre geführt wird und die Doppelbödigkeit meist erst im Nachhinein erkennbar ist. Diese anfängliche Verunsicherung weckt jedoch den Ehrgeiz, unterscheiden zu wollen, was Realität und was Illusion darstellt. Denn nur dies macht den Zuschauer frei, sich der Wirklichkeit auszusetzen. Während der Verstehenshorizont des Textes immer derselbe ist, ist jener des Lesers individuell geprägt. Verschmelzen nun diese Horizonte, wird die Differenz aufgehoben: 'In Wahrheit ist es also ein einziger Horizont, der alles umschließt, was das geschichtliche Bewußtsein in sich enthält.' Werden nun bestimmte Vorurteile nicht bestätigt, kommt es zu einer Veränderung des Verstehenshorizonts und der Leser kann eine hermeneutische Erfahrung machen.

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