Wenn du etwas mit Leichtigkeit angehst, ist das kein Leichtsinn.
Im Gegenteil: Es fällt dir viel leichter, es zu erreichen.
FRANK DONNER
Der Finanzjournalist Matthias von Arnim im Gespräch mit den beiden Buchautoren Frank Donner und Hagen Lehmann, Immoscoring GmbH
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IMMOBILIENVERMÖGENSVER-
WALTUNG DEUTSCHLANDS
Wir, Hagen Lehmann und Frank Donner, haben uns lange überlegt, wie wir uns selbst und unsere Arbeit hier präsentieren. Es ist schließlich ein Interview-Buch. Wir stellen die Personen und ihre Strategien der Geldanlage im persönlichen Gespräch vor. Das wollten wir auch mit uns, unseren Ideen und unserer Philosophie tun. Doch wie interviewt man sich selbst? Ist das guter Stil? Wer steuert welche Aspekte bei? Wer stellt die Fragen? Macht man das überhaupt? Wir kamen zu dem Schluss: Nein, man interviewt sich nicht selbst. Man lässt das einen Profi machen. So kamen wir auf die Idee, uns selbst interviewen zu lassen. Unsere Wahl fiel sehr schnell auf Matthias von Arnim, einem renommierten Wirtschaftsjournalisten aus dem Rheinland, der in der Vergangenheit leitender Redakteur bei namenhaften Finanzverlagen war und heute als freier Journalist arbeitet. Durch seine Tätigkeit als Moderator auf den großen nationalen Finanzmessen und Tagungen von Vermögensverwaltern passte er nicht nur fachlich, sondern vor allem auch menschlich hervorragend zu diesem sehr persönlichen Teil des Buches. So freuten wir uns sehr, ein ohnehin längst ausstehendes Treffen mit diesem Interview verbinden zu können.
Wir luden Matthias von Arnim nach Leipzig ein. Es entwickelte sich ein spannendes Gespräch, in dem wir nicht nur unsere Sicht der Dinge erzählten, sondern bei der Gelegenheit auch gleich wieder etwas über uns selbst erfuhren. Zum Beispiel, dass unsere Rollenaufteilung im Gespräch auch etwas über unsere Zusammenarbeit verrät. Wir ergänzen uns. Schon als wir uns vor etlichen Jahren kennen lernten, haben wir schnell gemerkt, dass wir als Menschen zwar sehr unterschiedlich sind, doch als Team sind wir unschlagbar.
Unsere Gedanken und Vorgehensweisen passen zueinander. Und das Thema Immobilieninvestment bedeutet für uns beide mehr als Steine und Geld. Wir teilen die Leidenschaft, den wahren Wert von Immobilien zu erkennen. Wir ärgern uns, wenn etwas nicht perfekt ist. Und wir können uns unendlich freuen, wenn ein Projekt gelingt. Aus dieser Gemeinsamkeit haben wir eine Geschäftspartnerschaft gemacht – und nun dieses Buch.
Das Interview
Als wir uns zu unserem Interviewtermin mit Matthias von Arnim in unserem Büro zusammensetzen, ist es Sommer. Durch die Glastür blicken wir ins Großraumbüro und verlieren uns bei dem regen Treiben unserer Mitarbeiter in Gedanken an die bevorstehenden Monate. Wir haben uns auf die kommende Zeit sehr gefreut, wohl wissend, dass Sie Unvorhergesehenes mit sich bringen wird. Wer allerdings im Immobiliengeschäft ist und Verantwortung für Menschen und Projekte trägt, lernt schnell, dass das Unvorhergesehene zum Alltäglichen gehört. Nicht selten merkt man das schon beim ersten Immobilienkauf. Heute geben wir ausnahmsweise die Kontrolle ab und lassen uns von den Fragen von Matthias von Arnim inspirieren. Es ist nicht alltäglich für uns, das Zepter aus der Hand zu geben, doch an diesem Tag lassen wir uns darauf ein. Es soll ein ehrliches Buch über die Menschen werden, die mit Geldanlage zu tun haben. Wir machen mit uns den Anfang. Das ist nur konsequent. Und so startet unser Projekt mit einer interessanten Erfahrung und einer lehrreichen Reise zu uns selbst.
Matthias von Arnim: Herr Lehmann, Herr Donner, Sie verbinden mittlerweile 20 Jahre Freundschaft und eine gemeinsame Leidenschaft – die Immobilie. Heute betreuen Sie Immobilieninvestitionen im Wert von über 1 Milliarde Euro. Kann man sich bei dieser hohen Summe und dieser Vielzahl an Objekten noch an die Anfänge erinnern? Zum Beispiel an Ihre erste Wohnung, die Sie gekauft haben?
Hagen: Die erste Wohnung ist immer etwas Besonderes und bleibt im Gedächtnis. Was allerdings genauso im Gedächtnis bleibt, sind die Fehler, die man am Anfang macht. Ich war damals junger Bankangestellter und auf meinem klar definierten Karriereweg, in die Führungsetage der Deutschen Bank aufzusteigen. Während viele meiner Kollegen und Bekannten ihr Geld in klassische Spar- und Rentenverträge steckten, entschied ich mich dafür, eine Wohnung zu ersteigern.
Matthias von Arnim: Ihre erste Wohnung war direkt aus einer Zwangsversteigerung? Ist diese Art des Ankaufs nicht oft den Profis vorbehalten?
Hagen: Das kann sein. Ich hatte mich mit dem Thema aber eingehend beschäftigt, fühlte mich bereit und wollte durch einen guten Einkaufspreis der Wohnung sofort meinen Gewinn optimieren. Ich war überzeugt, dass sie ein gutes Investment ist. War sie aber nicht. Ich habe hier schnell gelernt, dass Theorie und Praxis sehr weit auseinander liegen. Eine falsche Raumflächenberechnung, unvollständige Unterlagen und falsche Renditeversprechen des Verkäufers machten die eigentlich günstige Wohnung im Endeffekt sehr teuer. Allerdings sind solche Erfahrungen unbezahlbar, denn solche Fehler macht man nur einmal.
Matthias von Arnim: Herr Donner, Sie waren viele Jahre sehr erfolgreich bei einer der größten deutschen Versicherungsgesellschaften tätig. Wie kamen Sie auf die Immobilie oder die Immobilie auf Sie?
Frank: Wer ein gutes Einkommen hat und auch perspektivisch denkt, der wird sich früher oder später mit Immobilien beschäftigen. Bei mir war dies eher früher der Fall. Meine erste Immobilie – ein Neubau – habe ich gekauft, als ich gerade volljährig war. Mein Ziel war das nachhaltige Sichern meiner Ersparnisse. Und natürlich trieb mich auch der Wunsch eines jeden Deutschen an – Steuern zu sparen. Ich mache es kurz: Die Wohnung war viel zu teuer, die Vermietung hat nicht funktioniert, der Bauträger ging in die Insolvenz. Aber so ist das nun einmal, wenn man mit viel Enthusiasmus und ohne Erfahrung in den Markt stürzt.
Matthias von Arnim: Da tun sich offensichtlich Parallelen in Ihrer beider Lebensläufe auf.
Frank: Ich habe damals allerdings noch einen weiteren Fehler obendrauf gesetzt: Zu allem Überfluss hatte ich auch noch Freunde überredet, Wohnungen im selben Haus zu kaufen. Es ging eigentlich alles schief, was schiefgehen konnte. Das Abenteuer hat mich nicht nur viel Geld gekostet. Darüber sind auch einige Freundschaften zerbrochen. Das war furchtbar. So etwas wollte ich nicht noch einmal erleben.
Matthias von Arnim: Umso erstaunlicher ist es, dass Sie nach diesen Erfahrungen dem Betongold nicht den Rücken gekehrt haben. Nahmen Sie diese Erfahrungen als Ansporn – „Jetzt erst recht“?
Hagen: Erst im vergangenen Jahr gab es eine interessante Statistik von Wirtschaftshistorikern der Universität Bonn, die die Rendite aller Anlageklassen für die vergangenen 145 Jahre verglichen hat. Mich überrascht nicht, dass die Immobilie hier als Sieger vor Aktien und Anleihen hervorgeht. Wohnraum ist kostbar und die bebaubaren Flächen endlich. Ich habe obendrein auch einen realen Gegenwert für mein Investment, wofür mir die Bank auch noch gern zusätzliches Kapital gibt, um meine Rendite zu erhöhen. Ich habe nie verstanden, wieso man nicht in Immobilien investieren sollte. So nahm ich alle Erfahrungen der ersten Rückschläge dankend an und machte es fortwährend besser.
Matthias von Arnim: Immobilien sind gerade heute ein omnipräsentes Thema. Im Jahr 2018 wurden 55,4 Milliarden Euro in Deutschland in Immobilien investiert. Sehen Sie hier weiterhin noch ein Wachstum, oder bewegen wir uns in Richtung einer Sättigung?
Frank: Von Sättigung kann keine Rede sein. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Das Transaktionsvolumen bei Immobilien wäre im vergangenen Jahr deutlich höher gewesen, wenn auch das Angebot da gewesen wäre. Es wird zu wenig gebaut. Gleichzeitig gibt es in Deutschland noch erhebliches Investitionspotenzial. Aktuell liegen 2,3 Billionen Euro auf Sparbüchern, Festgeldkonten, niedrig verzinsten Schuldverschreibungen oder ohne Verzinsung auf Girokonten. Das ist mehr als ein Drittel des Geldvermögens in Deutschland, das täglich durch Inflation oder Minuszinsen an Wert verliert. Die Immobilie ist hier als eine wichtige Stütze unumgänglich. Die Anleger werden förmlich in den Immobilienmarkt getrieben.
Hagen: Wir kommen ja nicht darum herum, während unseres Lebens Vermögen aufzubauen. Auf die staatliche Rente dürfen wir uns nicht verlassen. Also muss man als Anleger darauf achten, sein Geld verantwortungsvoll in die passenden Assets zu stecken. Die Immobilie ist eine solide langfristige Finanzanlage, die zum Beispiel gegenüber Wertpieren wie Aktien oder Anleihen den Vorteil hat, dass Sie als Anleger Einfluss auf die Wertentwicklung nehmen können. Als Aktionär oder Gläubiger können Sie nur warten und hoffen. Als Immobilieneigentümer können Sie Ihr Objekt entwickeln und...