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E-Book

Energiewirtschaft in Europa

Im Spannungsfeld zwischen Klimapolitik, Wettbewerb und Versorgungssicherheit

AutorAnna Kristina Pohl, Björn Spiegel, et al., Friederike Anna Dratwa, Malko Ebers
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl212 Seiten
ISBN9783642023408
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis86,99 EUR

Der Klimawandel und der weltweit steigende Energiebedarf machen einen Umbau der europäischen Wirtschaft unumgänglich. Die Lösung der Energiefrage ist damit vielleicht die wichtigste Herausforderung unseres Jahrhunderts. Die Beiträge des Buchs setzen sich mit aktuellen Fragen des europäischen Energiesektors auseinander. Dabei eröffnet die Verbindung juristischer, wirtschaftlicher und politikwissenschaftlicher Ansätze eine multidimensionale Perspektive. Ein besonderer Fokus liegt auf Fragen der Energieversorgungssicherheit und des Wettbewerbsrechts.

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Leseprobe
"Zwei-Wege-Strategie für Europas Energiesicherheit (S. 131-132)

Dr. Joachim Pfeiffer MdB


1 Einleitung

Der Zugang zu und die Bereitstellung von Energie sind für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Wohlstand, Arbeitsplätze und eine prosperierende Wirtschaft kann es nur geben, wenn ausreichend Energie zur Verfügung steht. Diese herausragende Bedeutung der Energie als zentrales Element für die gesamte Weltwirtschaft und insbesondere für wachsende und hoch entwickelte Volkswirtschaften ist an zahlreichen Stellen in der letzten Zeit diskutiert worden. So stieg der weltweite Primärenergieverbrauch in 2007 um 2,4% an2.

Der Energiehunger in Ländern wie China und Indien, deren Volkswirtschaften sich durch ein konstant hohes Wachstum auszeichnen, nimmt dementsprechend ständig zu. Der Primärenergieverbrauch in Indien stieg beispielsweise im vergangenen Jahr um 6,8% an. Indien verzeichnete damit den drittgrößten Volumenanstieg weltweit nach den Vereinigten Staaten und China3. Chinas Wirtschaft wuchs im Durchschnitt der letzten beiden Jahrzehnte um beachtliche 9,5%4 und infolgedessen stieg auch sein Primärenergieverbrauch um 7,7% an, so dass China für die Hälfte des Anstiegs des weltweiten Primärenergieverbrauchs verantwortlich ist5.

Deutschland wiederum zählt aufgrund seines hohen ökonomischen Entwicklungsstandes gemessen an dem pro Kopf-Energieverbrauch weltweit zu den größten Energieverbrauchern. Der Primärenergieverbrauch Deutschlands lag im Jahre 2007 bei 13.842 Petajoule. Mit einem Anteil von 34% war das Mineralöl 2007 nach wie vor der wichtigste Primärenergieträger. Danach folgen Erdgas (23%), Steinkohle (14%), Braunkohle (12%) und die Kernenergie mit 11%6. Aufgrund dieser herausragenden Bedeutung der Energie kommt auch der Energiepolitik eine immer wichtigere Aufgabe zu. Gleichzeitig ist die EU zu 50% von Energieimporten abhängig.

Der Bericht der EU-Kommission aus dem Jahr 2006 über die Versorgungssicherheit der EU geht sogar davon aus, dass die Abhängigkeit der EU von Energieimporten von 50 auf 70% im Jahr 2030 steigen wird. Dies wiederum zeigt, dass der Energieaußenpolitik große Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, um wirtschaftliches Wachstum in Europa weiterhin gewährleisten zu können. Im Folgenden werden nun die zentralen Herausforderungen der Energiepolitik und deren Lösungen dargestellt. Es wird für ein Energiesicherheitskonzept plädiert, das Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit berücksichtigt und damit pragmatisch und ideologiefrei die energiepolitischen Herausforderungen unserer Zeit beantwortet."
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Einleitung: Energiewirtschaft in Europa – Im Spannungsfeld zwischen Klimapolitik, Wettbewerb und Versorgungssicherheit8
Inhaltsverzeichnis6
Teil I Ökonomie und Ökologie in Europa – (k)ein Gegensatz?11
Ohne eine Effizienzrevolution sind nachhaltige Energiesysteme nicht realisierbar12
1 Die Zeit ist der knappste Faktor12
2 „Einfach Hochskalieren?“13
3 Der Markt für Energiedienstleistungen? Ein klassischer Fall von Marktund Politikversagen15
4 Neues Denken – neue Anreizstrukturen19
Europäisches Biogas als Eckpfeiler autarker und ökologischer Energieversorgung27
1 Bedeutung von Biogas27
2 Klimaschutzziele der Bundesregierung30
3 Europäische Richtlinien30
4 Inländische Rechtsgrundlagen31
4.1 Gasnetzzugangsund Gasnetzentgeltverordnung31
4.2 Erneuerbare-Energien-Gesetz31
4.3 Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz32
4.4 Energiesteuergesetz32
5 Wichtige Verträge33
6 Mikrogasnetze für Biogas35
6.1 Neubau von Mikrogasnetzen35
6.2 Abtrennung eines Teils des Erdgasverteilnetzes und Umwandlung in ein Biogasnetz35
7 Handel mit Biogas36
7.1 Marktformen36
7.2 Bereits vorhandene Handelsplattform36
7.3 Potentielle Biogas-Handelsformen38
7.4 Markthemmnisse41
8 Schlussfolgerungen43
How to respond to an increasing energy demand without increasing the carbon dioxide emissions?45
Energy demand growth will redraw the map in 203045
Are we on the right track?46
We are in a critical situation but there are some reasons for hope46
Nuclear energy is part of the solution47
New nuclear plants investments plans48
There are pre-requisite for this nuclear energy “renaissance” to be a success49
Erneuerbare Energien und regionale Wertschöpfung51
Stadtwerke als prädestinierte Akteure der Energiewende53
Teil II Wettbewerb und Marktmacht im Energiesektor56
Globale Ölmärkte im Wettbewerb? – Die ‚wahren‘ Herausforderungen der künftigen Energieversorgung57
1 Globale Ölmärkte im Wettbewerb?59
1.1 SCP-Kriterien und Ölmärkte59
1.2 Upstream – globale Märkte für Erdöl60
1.3 Raffinerien im globalen Wettbewerb63
1.4 Wettbewerb im Endkunden-Geschäft64
1.5 Zwischen-Fazit globale Ölmärkte66
2 Die globale Energiefrage67
2.1 ‚Harte Wahrheiten‘ und Herausforderungen67
2.2 Lösungsstrategien für die globale Energiefrage70
2.3 Fazit74
Mehr Wettbewerb durch wirksame Entflechtung der Stromund Gasversorgungsnetze78
1 Einleitung78
2 Vorgeschichte79
3 Die Vorschläge der Kommission zum Unbundling im Dritten Liberalisierungspaket84
4 Die Beratung der Kommissionsvorschläge im Europäischen Parlament und im Ministerrat87
5 Ausblick90
Wettbewerb und Sicherheit in der Energieversorgung – worauf es wirklich ankommt91
1 Einleitung91
2 Worauf es nicht ankommt: Enteignungs-bestrebungen und Wettbewerbseingriffe92
3 Worauf es wirklich ankommt: Eine konsistente deutsche und europäische Politik der wirtschaftlichen Energiesicherheit94
3.1 Die globalen Rahmenbedingungen94
3.2 Die Situation in Deutschland und Europa96
4 Fazit99
In varietate concordia – Strategie und Ziele der „neuen“ EU-Energie und Klimapolitik101
1 Synopse101
2 Einleitung102
3 Die Leitlinien der EU Energiepolitik102
3.1 Der Weg hin zu einer verbrauchsarmen Energiewirtschaft104
3.2 Energiesicherheit105
3.3 Reduzierung des Treibhauseffektes106
3.4 Regenerative Energien107
3.5 Energieeffizienzsteigerung108
3.6 Technologiesprünge109
3.7 Gemeinsamer Markt und Wettbewerbsrecht110
4 Die Energiepolitik der EU im Spannungsfeld von Klimaund Umweltschutz112
5 Versorgungssicherheit116
6 Zusammenfassung und Ausblick123
7 Executive Summary124
Teil III Der globale Wettbewerb um energetische Ressourcen129
Zwei-Wege-Strategie für Europas Energiesicherheit130
1 Einleitung130
2 Die Rahmenbedingungen der Energiepolitik im 21. Jahrhundert131
2.1 Hohe Energiepreise – ein Zeichen für das Ende fossiler Ressourcen?132
2.2 Strukturwandel der globalen Energierohstoffmärkte133
2.3 Geopolitische Einschränkungen eines funktionierenden Welthandels mit Energieressourcen134
3 Zwei-Wege-Strategie für die europäische Energiepolitik136
3.1 Handlungserfordernisse nach innen136
3.2 Intensivierung der Energieaußenbeziehungen der EU138
4 Fazit139
Energieaußenpolitik im Rahmen der Europäischen Union141
Versorgungssicherung aus der Perspektive eines Regionalversorgers148
1 Einleitung148
2 Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen des Energiemarktes149
3 Versorgungssicherheit in Deutschland151
4 Regionale Energieversorgung am Beispiel der EWE AG153
4.1 Die EWE AG als Infrastrukturund Energiedienstleister153
4.2 Auswirkungen der Rahmenbedingungen auf den EWE-Konzern154
5 Strategien zur Sicherung der künftigen Energieversorgung am Beispiel der EWE AG156
5.1 Intelligente Netze als Voraussetzung für Sicherheit und Effizienz156
5.2 Versorgungssicherheit und Klimaschutz158
5.3 Herausforderungen und Chancen eines neuen Energiemixes159
5.4 Forschung, Entwicklung und innovative Technologien als „conditio sine qua non“161
6 Ausblick163
Die Ölversorgung der EU im Angesicht internationaler Konflikte165
1 Problematik165
2 Forschungsdesign166
2.1 Daten166
2.2 Marktmechanismen167
2.3 Erwartungen168
3 Methoden und Modellspezifikation168
3.1 Zeitreihenanalyse168
3.2 Ereignisanalyse170
4 Ergebnisse170
4.1 Ergebnisse der Zeitreihenanalyse173
4.2 Ergebnisse der Ereignisanalyse174
5 Ausblick176
Künftige Herausforderungen für die europäische Energiewirtschaft179
Abstract179
1 Einleitung und globale Ausgangslage180
2 Energienachfrage182
2.1 Allgemeine Ausgangssituation182
2.2 Industrie184
2.3 Gewerbe185
2.4 Haushalte185
2.5 Verkehr185
3 Aspekte der Bedarfsdeckung186
3.1 Allgemeine Ausgangslage186
3.2 Nicht-erneuerbare Energieträger188
3.3 Erneuerbare Energieträger191
4 Elektrizitätswirtschaftliche Aspekte192
5 Klimawandel und Treibhausgasemissionen196
6 Schlussfolgerungen und Ausblick197
Autorenverzeichnis199
Dr. Jörg Adolf199
Univ.-Ass. Dr.Udo Bachhiesl199
Dr.Werner Brinker199
RRef. Friederike Anna Dratwa Mag. jur.200
RRef. Tatjana G’Giorgis200
Dr.Thorsten Gottwald200
Prof.Dr. Peter Hennicke201
RA Stefan Lars-Thoren HeunRehn Mag. jur. LL.M.201
Dr. habil. Jörg Jasper201
Ulrich von Koppenfels202
Dr.Colette Lewiner202
Sascha Patrick Meßmer202
Bene Müller202
Dr.Joachim Pfeiffer MdB203
Andreas Renner203
Prof.Dr.Gerald Schneider203
Prof.Dr.Heinz Stigler204
Heinrich Tiemann204
Stichwortverzeichnis205

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