Diplomarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Psychologie - Persönlichkeitspsychologie, Note: Sehr Gut, Karl-Franzens-Universität Graz (Psychologie; Abteilung Persönlichkeitspsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Diplomarbeit wird versucht, die ersten Entwicklungsschritte zur Herstellung eines objektiven Leistungstests zur Erfassung der Sensitivität für Emotionen bei Anderen, zu setzen. Den konzeptuellen Hintergrund der Testerstellung bildet das erst jüngst in die akademische Psychologie eingeführte Konzept der emotionalen Intelligenz. Aufbauend auf diesen Intelligenzbegriff wird auch die Erkennung von Gefühlen bei anderen Personen als eine psychometrisch meßbare Fähigkeit verstanden, zu deren Erfassung es eines objektiven Leistungstests fehlt. Die Operationalisierung der zu untersuchenden Fähigkeit erfolgt mit Hilfe von Basisemotionen. Diese decken einen weiten Bereich des emotionalen Spektrums ab. Basisemotionen ermöglichen die Konstruktion von Items, die weniger komplex als zusammengesetzte Emotionen sind, und erlauben es daher einfacher den durchgeführten Konstruktionsansatz zu überprüfen. Den getesteten 174 Schülern (Durchschnittsalter 17, SD=0.7) aus allgemein bildenden höheren Schulen wurden Videoaufnahmen vorgespielt, in denen Laiendarsteller insgesamt 36 verschiedene, selbst erlebte, Geschichten zu den neun Basisemotionen 'Freude', 'Zuneigung', 'Angst', 'Abneigung', 'Ärger', 'Traurigkeit', 'Schuld', 'Unruhe' und 'Verlegenheit' erzählten. Eine objektive Auswertung war durch das Vorgeben eines geschlossenen Antwortformats ('Multiple-choice') gewährleistet. Die Ergebnisse zeigten die geforderte Normalverteilung der Daten, obwohl sehr viele Items nur geringe Schwierigkeitsindizes aufwiesen, was aber auf das Benützen von Basisemotionen in dieser Testvorform zurückgeführt wird. Die innere Konsistenz des an sich homogenen Testverfahrens wurde mit etwa .70 bestimmt, während die Validität aufgrund eines zu mangelhaften direkten Validitätskriteriums nur über das Geschlecht bewertet werden konnte. Tatsächlich fanden sich bezüglich des Geschlechts, wie vorhergesagt, sehr signifikante Dekodierungsvorteile für die weiblichen Schüler. Eine nächste Entwicklungsstufe dieses Tests müßte eine Ausweitung der Stichprobe auf nicht AHS Schüler und die Einführung komplexerer Items in die Testskala bringen.
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