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E-Book

Entwicklung und Lernen junger Kinder

VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl197 Seiten
ISBN9783830974789
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,40 EUR
Die Bedeutung, die der Entwicklung und dem Lernen von jungen Kindern zugestanden wird, hat in den letzten Jahren markant zugenommen. Verschiedene Entwicklungen in der Gestaltung der Bildungsangebote für junge Kinder wie auch in der Professionalisierung der Pädagoginnen und Pädagogen zeigen die zunehmende Dynamik in diesem Praxisbereich. Dem steht jedoch entgegen, dass zur Bildung junger Kinder, zu Lernen und Unterricht für die Kinder von vier bis acht Jahren erst wenig wissenschaftlich gesichertes Wissen zur Verfügung steht.
In diesem Band werden daher aktuelle Forschungsbefunde mit Bezug zum Praxisfeld der Schuleingangsphase diskutiert. Alle Beiträge zeichnen sich durch einen empirischen Forschungszugang aus und bringen unterschiedliche Forschungsrichtungen zusammen, seien es lernpsychologische, entwicklungspsychologische, erziehungswissenschaftliche oder kulturwissenschaftliche Zugänge.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Einleitung: Lernen und Entwicklung junger Kinder
  3. Lernen im Vorschul- und frühen Schulalter
  4. Entwicklung und Förderung früher naturwissenschaftlicher Kompetenzen im Elementarbereich
  5. Förderung naturwissenschaftlichen Verständnisses von Kindern in der Schuleingangsstufe
  6. Fragen stellen hilft: Die Aktivierung von Vorwissen fördert die Nutzung kategorialer Beziehungen in Wortlernaufgaben bei Kindern im Vorschulalter
  7. Vernetztes Denken im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung auf der Primarschulstufe fördern
  8. Förderung der Metakognition in der Schuleingangsstufe
  9. ‚ Verstehen‚ ethnographisch
  10. Emotionsregulation im Kindesalter und deren Bedeutung für die Entwicklung von ' theory of mind '- Fähigkeiten
  11. Entwicklung einer integrierten Pädagogik für die frühe Bildung
  12. Spielen aus der Perspektive von Erstklässlerinnen und Erstklässlern
  13. Die Konstituierung von Freundschaften in der Schuleingangsstufe
  14. Wenn Kinder voneinander lernen: Hilfestellungen auf der Basisstufe
  15. Pädagogisches Handeln auf der Basisstufe in Zusammenhang mit benachteiligten Kindern
  16. Hochdeutsch im Kindergarten: Was meinen die Schweizer Kinder dazu?
Leseprobe
Spielen aus der Perspektive von Erstklässlerinnen und Erstklässlern (S. 133-134)

Marianna Jäger

Anmerkungen zu einzelnen Dimensionen des Spiels

Forschungskontext


Die Ausführungen stützen sich auf Datenmaterial, das im Rahmen eines aktuellen ethnographischen Forschungsprojekts der Pädagogischen Hochschule Zürich erhoben wurde. Darin werden im Hinblick auf die Einführung einer neuen Schuleingangsstufe besondere Elemente einer ‚Kultur der ersten Klasse‘ in zwei kontrastierenden sozialräumlichen Milieus dokumentiert, analysiert und miteinander verglichen.

Die Befunde können einen neuen Blick auf die Selbstverständlichkeiten des Schulalltags erschließen und damit für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen von Interesse sein (vgl. Jäger et al., 2006). Th eoretisch unterlegt wurde ein Begriff der Schulkultur, der schulische Wirklichkeit als symbolische Ordnung von Diskursen, Interaktionen und Praktiken versteht, die durch alle Beteiligten aktiv gestaltet wird (vgl. Helsper, 2008). Der Fokus richtete sich primär auf die Wahrnehmungen und Praktiken der Kinder, die gemäß der ‚neuen Kindheitsforschung‘ als kompetente soziale Akteure verstanden werden.

Für das methodische Vorgehen wurden die teilnehmenden Beobachtungen in zwei ersten Klassen zwischen August 2007 und März 2008 durch Leitfadeninterviews mit allen Kindern ergänzt. Damit war es einerseits möglich, durch den Einbezug des Alltagswissens der Kinder zu außerschulischen Bereichen eine lebensweltlich kontextualisierte Perspektive einzunehmen. Andererseits ermöglichte es den Forschenden, das unmittelbar Beobachtbare mit den Selbstdeutungen der Befragten zu verbinden und somit die Sicht auf Kinder in der Schule mit der Sicht von Kindern in der Schule zu erweitern. Fragestellung – Theoriebezug Spielen war kein Interviewthema; es resultierte vielmehr als ‚thematische Relevanz‘ (Alfred Schütz) aus der selektiven thematischen Kodierung des Materials und weckte deshalb das Interesse der Forschenden.

So ergaben sich in der von mir untersuchten ersten Klasse einer Zürcher Vorortsgemeinde mit Kindern vorwiegend aus privilegierten Familien über 50 Interviewpassagen, in denen die 6- und 7-Jährigen ungefragt auf das Th ema eingingen. Diese Textstellen sind die Grundlage für die folgenden Ausführungen. Die Annäherung an die von den Kindern verbalisierte Spielwirklichkeit wurde unter die Frage gestellt: Wie sehen ihre Wahrnehmungs- und Deutungsmuster aus, die sie sich anhand ihrer persönlichen Spielerfahrungen im Alltag angeeignet haben?

Mit Bezug auf den Ansatz der Ethnoscience bzw. der kognitiven Anthropologie (vgl. Headland, 1990) wurde hier versucht, über die sprachlich formulierten Schemata die Regelmäßigkeiten im Verhalten der Akteure zu verstehen und zu erklären. Das geschah unter der Annahme, dass Kinderaussagen zum Spiel einerseits die dahinter stehende soziale Ordnung und die kulturellen Codes erschließen, mit denen diese realisiert wird, dass sie andererseits dazu dienen, soziale Realitäten durch die Versprachlichung auch erst zu etablieren.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Einleitung: Lernen und Entwicklung junger Kinder8
Teil I: Kognitive und motivationale Entwicklung8
Teil II: Spiel, sozialer Kontext und Perspektive der Kinder10
Lernen im Vorschul- und frühen Schulalter12
Kognitive Voraussetzungen erfolgreichen Lernens zwischen 4 und 8 Jahren13
Motivationale Voraussetzungen erfolgreichen Lernens zwischen 4 und 8 Jahren17
Was ergibt sich daraus für das Lernen im Vorschul- und frühen Schulalter?18
Literatur20
Entwicklung und Förderung früher naturwissenschaftlicher Kompetenzen im Elementarbereich24
Entwicklung naturwissenschaftlicher Kompetenzen24
Lernen als konzeptuelle Umstrukturierung25
Anschlussfähiges Wissen27
Anschlussfähiges Denken29
Fazit34
Literatur34
Förderung naturwissenschaftlichen Verständnisses von Kindern in der Schuleingangsstufe38
Ein design-basiertes Forschungsprojekt mit experimentellem Ausgangspunkt zum Verständnis vom „ Schwimmen und Sinken"40
Zusammenfassung und Diskussion50
Literatur52
Fragen stellen hilft: Die Aktivierung von Vorwissen fördert die Nutzung kategorialer Beziehungen in Wortlernaufgaben bei Kindern im Vorschulalter54
Theoretischer Hintergrund55
Das vorliegende Forschungsprojekt60
Schlussfolgerung63
Literatur65
Vernetztes Denken im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung auf der Primarschulstufe fördern68
Ausgangslage und Zielsetzung der Interventionsstudie68
Methode71
Ergebnisse75
Diskussion77
Literatur79
Förderung der Metakognition in der Schuleingangsstufe82
Einleitung82
Classroom Management83
Metakognition84
Fragestellungen85
Untersuchungsdesign86
Stichprobe86
Ergebnisse87
Fazit91
Ausblick92
Literatur93
‚ Verstehen‚ ethnographisch94
Einleitung94
Eine professionstheoretische Perspektive auf elementarpädagogisches Handeln95
Eine mikroanalytische Perspektive auf ‚ Verstehen‚97
Dilemmata und Paradoxien der interaktiven Herstellung von ‚ Verstehen‚101
Fazit103
Dank104
Literatur105
Emotionsregulation im Kindesalter und deren Bedeutung für die Entwicklung von „ theory of mind "- Fähigkeiten108
Abstract108
Einleitung108
Methode111
Ergebnisse116
Diskussion119
Literatur121
Entwicklung einer integrierten Pädagogik für die frühe Bildung124
Einleitung124
Integrierte Pädagogik125
Ein integriertes pädagogisches Modell126
Freie Wahl und freies Spiel in integrierten pädagogischen Ansätzen129
Herausfordernde Annahmen zur freien Wahl und zum freien Spiel131
Literatur133
Spielen aus der Perspektive von Erstklässlerinnen und Erstklässlern134
Fazit145
Literatur146
Die Konstituierung von Freundschaften in der Schuleingangsstufe148
Einleitung148
Freundinnen spielen (immer) miteinander149
Nur gleichgeschlechtliche Spielpartner können ‚ Freunde‚ sein150
Freundschaften im Übergang vom Kindergarten in die erste Klasse154
Schulfreundschaften finden in der Freizeit keine Fortsetzung157
Fazit158
Literatur160
Wenn Kinder voneinander lernen: Hilfestellungen auf der Basisstufe162
Lernprozesse beim Helfen164
Reziprozität des Helfens167
Rollenstabilität bei den einzelnen Kindern169
Schlussbemerkung171
Literatur171
Pädagogisches Handeln auf der Basisstufe in Zusammenhang mit benachteiligten Kindern174
Ausgangslage und Ziel des Projekts174
Forschungsmethodisches Vorgehen175
Beobachtungen des Verhaltens benachteiligter Kinder179
Literatur183
Hochdeutsch im Kindergarten: Was meinen die Schweizer Kinder dazu?186
Hochdeutsch in Kindergarten und Schule187
Einstellungen gegenüber dem Hochdeutschen188
Sprachbewusstsein189
Aussagen der Kinder zum Umgang mit Schweizerdeutsch und Hochdeutsch190
Einsatz von Hochdeutsch im Kindergarten: Schlussfolgerungen194
Literatur195

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