Sie sind hier
E-Book

Entwicklungspsychologie des Säuglings- und Kindesalters (Enzyklopädie der Psychologie : Themenbereich C : Ser. 5 ; Bd. 4)

VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl903 Seiten
ISBN9783840905902
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis149,99 EUR

Der Band dokumentiert umfassend den aktuellen Stand der psychologischen Forschung zur Entwicklung im Säuglings- und Kindesalter. Neben bereichsübergreifenden Entwicklungsskizzen einzelner Altersbereiche von der pränatalen Periode bis zur späten Kindheit werden kritische Übergänge in neue Lebensumwelten dargestellt.

Weiterhin werden Brennpunkte entwicklungspsychologischer Kindheitsforschung exemplarisch vertieft: Wie wirken sich Armut oder Misshandlung, Kultur oder Erziehungsmuster auf Kinder aus? Schließlich wird die Beeinflussung der kindlichen Entwicklung durch Störungen und Verhaltensbesonderheiten behandelt.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Kapitelübersicht
  1. Autorenverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. 1. Kapitel Prä- und perinatale Entwicklung des Menschen
  5. 2. Kapitel Frühe Kindheit: Das Säuglingsalter
  6. 3. Kapitel Kleinkindalter
  7. 4. Kapitel Das Kindergarten- und Vorschulalter (4. bis 7. Lebensjahr)
  8. 5. Kapitel Frühes Schulalter
  9. 6. Kapitel Späte Kindheit
  10. 7. Kapitel Hineinwachsen in die Familie
  11. 8. Kapitel Entwicklung in kombinierter familiärer und außerfamiliärer Kleinkind- und Vorschulbetreuung
  12. 9. Kapitel Entwicklungsvoraussetzungen und Herausforderungen des Schuleintritts
  13. 10. Kapitel Kindheit und Armut
  14. 11. Kapitel Kindesmisshandlung
  15. 12. Kapitel Entwicklung im Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur
  16. 13. Kapitel Kinder in verschiedenen Familienformen
  17. 14. Kapitel Entwicklungsfolgen des elterlichen Erziehungsverhaltens
  18. 15. Kapitel Entwicklung mental retardierter Kinder
  19. 16. Kapitel Entwicklung sprach- und kommunikationsgestörter Kinder, am Beispiel von „Late Talkers“ sowie Kindern mit spezifischen Sprachentwicklungsstörungen
  20. 17. Kapitel Entwicklungsveränderungen aggressiven Verhaltens im Kindesalter
  21. 18. Kapitel Entwicklungsbesonderheiten bei Kindern mit starkem Bewegungsdrang
  22. Autorenregister
  23. Sachregister
Leseprobe

12. Kapitel Entwicklung im Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur (S. 531-532)

Heidi Keller und Athanasios Chasiotis

1 Einleitung

Entwicklung umschreibt den Prozess des Erwerbs kultureller Inhalte auf der Grundlage biologischer Prädispositionen. Kultur definiert die Inhalte von Entwicklungsprozessen und ist somit das Medium des Menschen zur Anpassung an die Umwelt. Sie umfasst dabei die reale, soziale und mentale Auseinandersetzung mit der physikalischen, kommunikativen und spirituellen Umgebung sowie den daraus entstehenden Produkten. Dabei wird deutlich, dass Kultur sowohl innerhalb als auch außerhalb des Menschen existiert und ein Kontinuum der Übergänge beinhaltet. So wie Entwicklung ein Prozess der Veränderung ist, ist auch Kultur ein ontogenetischer und historischer Prozess von Veränderungen (Keller, 2003, Greenfield, 1996).

Die Sichtweise von Entwicklung als Konstruktion und Ko-Konstruktion kultureller Inhalte auf der Grundlage biologischer Prädispositionen ist relativ neu (vgl. Keller, 2002, Greenfield, 2002, Keller & Chasiotis, 2006, Greenfield, Fuligni, Keller & Maynard, 2003) und stellt eine Herausforderung an die bisherigen kategorialen, dichotomen Betrachtungsweisen von Natur und Kultur dar (s. dazu Keller & Eckensberger, 1998). Im Folgenden sollen daher zunächst drei Kategorien der Betrachtung der Beziehung zwischen Kultur und Entwicklung skizziert werden: die kulturvergleichende, die kulturpsychologische und die indigene Sichtweise1. Danach werden die Grundlagen für eine integrative Betrachtung im oben definierten Sinne vorgestellt, nämlich die Natur des Men schen und die kulturellen Variationen. Im Hauptteil dieses Kapitels wird dann die Entwicklung in der frühen Kindheit in verschiedenen Sozialisationspfaden nachgezeichnet, die prototypische kulturspezifische Modelle für universelle Entwicklungsaufgaben darstellen, die dennoch auf verschiedenen Dimensionen variieren können.

2 Die Betrachtung von Kultur in der Entwicklungspsychologie

2.1 Die kulturvergleichende Perspektive


Untersuchungen von Entwicklungsphänomenen und Parametern aus einer kulturvergleichenden Perspektive sind im Wesentlichen darauf ausgerichtet, pankulturelle, d. h. universelle Gesetzmäßigkeiten aufzudecken. Auf der Grundlage klassischer ethologischer Ansätze, wie sie von Nico Tinbergen, Karl von Frisch und Konrad Lorenz zu Beginn des letzten Jahrhunderts entwickelt wurden, hat Irenäus Eibl-Eibesfeldt eine Humanethologie definiert, die die auf den Arbeiten von Charles Darwin aufbauende artvergleichende Ethologie auch auf den Menschen bezog und begann, die universelle Natur des Menschen zu dokumentieren (Eibl-Eibesfeldt, 1989, s. auch Schleidt, 1997). Dazu gehören z. B. ein universelles Repertoire des Emotionsausdrucks und des Emotionsverstehens (vgl. Casimir & Schnegg, 2002), ebenso wie ein universelles Repertoire kommunikativen Verhaltens, das auch die Regulation zwischen Mutter oder genauer: Bezugsperson und Kind einschließt (Keller, Schölmerich & Eibl-Eibesfeldt, 1988).

Auf der Annahme evolvierter Anpassungsmuster basiert auch der psychobiologische Ansatz, der insbesondere die Interaktionsregulation zwischen Säuglingen und ihren Bezugspersonen unter dem Gesichtspunkt evolvierter kommunikativer Kapazitäten betrachtet (z. B. Trevarthen, 1979, Schaffer, 2000). Papous¡ek und Papous¡ek (1991) haben ein intuitives Elternprogramm vorgeschlagen, das ein universelles Repertoire elterlicher Verhaltensbereitschaften annimmt, die auf die ebenfalls evolvierten kommunikativen Kapazitäten des Säuglings abgestimmt sind und die eine intuitive Regulation des Interaktionsgeschehens ermöglichen.

Die Annahme einer kultur-, geschlechts- und auch weitgehend altersunabhängigen Wirkweise des intuitiven Elternprogramms wurde insbesondere anhand der elterlichen Sprachanpassungen an den Säugling untersucht („babytalk", „motherese", Fernald et al., 1989, s. auch Papous¡ek, 1994, Keller, 2000a). Unabhängig von der melodischen Struktur der Sprache wurde beispielsweise nachgewiesen, dass Mütter die Stimme anheben, wenn sie mit Säuglingen sprechen, sowie sich in kurzen, einfachen Spracheinheiten ausdrücken, lange Pausen machen und Quasi-Dialoge konturieren.

Inhaltsverzeichnis
Autorenverzeichnis6
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
1. Kapitel Prä- und perinatale Entwicklung des Menschen28
1 Einführung und Organisation des Kapitels28
2 Von der Befruchtung zur Geburt29
2.1 Phaseneinteilung und Übersicht29
2.2 Befruchtung einer Eizelle29
2.3 Techniken der Befruchtung31
2.4 Kinderwunsch und Alter31
2.5 Germinalphase32
2.6 Embryonal- und Fötalphase32
2.7 Entwicklung des zentralen Nervensystems33
2.7.1 Makroskopische Aspekte neuronaler Entwicklung34
2.7.1.1 Neurulation34
2.7.1.2 Myelogenese34
2.7.2 Mikroskopische Aspekte neuronaler Entwicklung35
2.7.2.1 Neurogenese35
2.7.2.2 Migration36
2.7.2.3 Entwicklung neuronaler Verbindungen40
2.7.3 Zusammenfassung42
2.8 Sinnesleistungen und Verhaltensorganisation des Fötus43
2.9 Entwicklungsprinzipien der Embryonalentwicklung44
3 Kontext der pränatalen Entwicklung: Der Verlauf der Schwangerschaft45
4 Angewandte Aspekte der pränatalen und perinatalen Psychologie47
4.1 Infertilität47
4.1.1 Unfruchtbarkeit bei Männern47
4.1.2 Unfruchtbarkeit bei Frauen47
4.1.3 Künstliche Befruchtungsmethoden48
4.1.3.1 Insemination48
4.1.3.2 In-vitro-Fertilisation49
4.1.3.3 Mikroinjektion und Hodenbiopsie49
4.1.3.4 Leihmutterschaft50
4.1.4 Kognitive und soziale Entwicklung von IVF-Kindern50
4.1.5 Betreuungsbedarf im Zusammenhang mit künstlicher Befruchtung51
4.2 Grundlagen der Prävention: Pränatale Risikofaktoren51
4.2.1 Kritische Phasen der Embryonalentwicklung51
4.2.2 Nahrungsangebot52
4.2.3 Stresserleben der Mutter52
4.2.4 Risikofaktoren in der Schwangerschaft53
4.2.5 Teratogene Noxen53
4.2.5.1 Krankheiten53
4.2.5.2 Strahlung und Umweltgifte56
4.2.5.3 Lebensstilbedingte Noxen58
4.3 Perinatalpsychologie: Geburt, Vorbereitung und nachgeburtliche Betreuung63
4.3.1 Zeitpunkt63
4.3.2 Größe und Gewichtsnormen63
4.3.3 Erleben des Geburtsvorgangs63
4.3.4 Die Spontangeburt64
4.3.5 Geburtseinleitung65
4.3.6 Kontrolle der Schmerzen während der Geburt65
4.3.7 Risikogeburten66
4.3.8 Kaiserschnittgeburten67
4.3.9 Frühgeburten68
4.3.10 Fehlgeburten und Totgeburten68
4.3.11 Determinanten und Konsequenzen des Stillens70
5 Neugeborenendiagnostik71
5.1 Apgar-Score71
5.2 Reflexe72
5.3 Neurologische und neuropsychologische Verfahren72
5.3.1 Die neurologische Untersuchung des reifen Neugeborenen nach Prechtl72
5.3.2 Neonatal Brazelton Assessment Scale (NBAS)73
5.3.3 Neurobehavioral Assessment for Premature Infants (NAPI)74
6 Ausblick74
Literatur75
2. Kapitel Frühe Kindheit: Das Säuglingsalter92
1 Wissenschaftshistorische Bedeutung der Säuglingsforschung92
2 Neurologische Entwicklung94
3 Motorische Entwicklung96
3.1 Reflexe96
3.2 Greifverhalten97
3.3 Kopf- und Rumpfkontrolle, Fortbewegung98
4 Sinnesentwicklung98
4.1 Schmerz und Berührung98
4.2 Geruchs- und Geschmackswahrnehmung99
4.3 Visuelle Wahrnehmung100
4.4 Akustische Wahrnehmung104
4.5 Intermodale Wahrnehmung105
5 Gedächtnisentwicklung107
5.1 Wiedererkennen einfacher und komplexer Reize beim Neugeborenen107
5.2 Erinnerungsleistungen im Habituations-Dishabituationsversuch107
5.3 Gedächtnisleistungen in Aufgaben zum instrumentellen Lernen108
6 Wissensaufbau109
6.1 Kategorisierung und Konzeptbildung110
6.2 Mathematisches und physikalisches Wissen111
6.3 Entwicklungsvorrang von physikalischer oder sozialer Welt114
6.4 Verdopplung der kindlichen Welten im 2. Lebensjahr117
6.5 Neue ordnende Strukturen118
7 Persönliche und soziale Kompetenzen121
7.1 Verhaltensregulation121
7.2 Kommunikation und Interaktion126
7.2.1 Soziale Aufmerksamkeitslenkung126
7.2.2 Lautierende Kommunikation128
7.2.3 Konturen kommunikativer Gesten129
7.2.4 Soziale Rückversicherung130
7.3 Soziale Kognition: Erkennen von sozialen Einheiten131
7.3.1 Nachahmung als Identifikation131
7.3.2 Bild von sich selbst: Spiegelerkennen134
7.3.3 Erkennen von intendierten Handlungen134
8 Vorhersage aus der frühen Kindheit137
Literatur138
3. Kapitel Kleinkindalter152
1 Einleitung: Das Kleinkind152
2 Entwicklung spezifischer Funktionen153
2.1 Wahrnehmungsentwicklung153
2.1.1 Wahrnehmungsfähigkeiten in verschiedenen Bereichen154
2.1.2 Geringe Selektivität, Spezifität und Ökonomie der Wahrnehmung155
2.1.3 Analytische und holistische Wahrnehmung156
2.2 Kognitionsentwicklung159
2.2.1 Charakteristiken des Denkens159
2.2.2 Wissensentwicklung160
2.3 Gedächtnisentwicklung160
2.3.1 Wiedererkennensleistung bekannter Objekte und Ereignisse160
2.3.2 Reproduktionsleistung und Behaltensspanne161
2.3.3 Behaltensstrategien161
2.4 Sprachentwicklung162
2.5 Emotionale Entwicklung165
3 Soziale Beziehungen: Die Entdeckung der sozialen Umwelt166
3.1 Entwicklung der Eltern-Kind-Bindung167
3.2 Kognitive Grundlagen der Bindungsentwicklung168
3.3 Emotionale und soziale Grundlagen der Eltern-Kind-Bindung169
3.4 Emotionale Regulation170
3.5 Individuelle Unterschiede in der Bindungsqualität172
3.6 Der Aufbau neuer Beziehungen173
4 Autonomie: Die Entdeckung der eigenen Person175
4.1 Entwicklung des subjektiven Selbst175
4.2 Entwicklung des Selbstkonzepts176
4.3 Selbstbewertung178
5 Exploration: Die Entdeckung der Objektwelt179
5.1 Bindung als Basis für Exploration179
5.2 Die Beschäftigung mit Objekten – Handlungsentwicklung180
5.3 Repräsentation von Objekten und Wissen über Objekte181
6 Die Entdeckung des Wissens182
6.1 Intuitive Physik183
6.1.1 Wissen über physikalische Eigenschaften183
6.1.2 Wissen über physikalische Vorgänge184
6.1.3 Physikalische Kausalität184
6.2 Intuitive Psychologie185
6.2.1 Mentale Zustände185
6.2.2 Psychologische Erklärungen186
6.3 Intuitive Biologie187
6.3.1 Biologische Zustände188
6.3.2 Biologische Erklärungen188
7 Abschließende Bemerkungen189
Literatur190
4. Kapitel Das Kindergarten- und Vorschulalter (4. bis 7. Lebensjahr)202
1 Einleitung202
2 Erweiterung der kognitiven Kompetenzen203
2.1 Von der Zentrierung zur Dezentrierung204
2.2 Vom Egozentrismus zur Perspektivenübernahme205
2.3 Vom Phänomenismus zur Kausalität208
2.3.1 Naive Physik211
2.3.2 Naive Biologie213
2.4 Von der Repräsentation zur Metarepräsentation215
2.4.1 Verständnis von Denken, Wissen und Bewusstsein217
2.4.2 Verständnis von Wünschen und Emotionen218
2.4.3 Verständnis falschen Glaubens219
2.4.4 Lüge und Täuschung221
2.4.5 Die Unterscheidung von Scheinen und Sein223
2.5 Von der Realität zur Fiktion223
2.5.1 Symbol- und Phantasiespiel225
2.5.2 Die Freude an Phantasie, Geschichten und Märchen227
2.6 Vom Sprechen zum Erzählen229
2.6.1 Lexikalische, semantische und syntaktische Entwicklung231
2.6.2 Pragmatische Entwicklung232
3 Erweiterung der sozialen Kompetenzen234
3.1 Von der Anhänglichkeit zur Selbstständigkeit in der Familie235
3.1.1 Entwicklung der Bindungsqualität237
3.1.2 Bindungsqualität und soziale Kompetenzen238
3.2 Vom Nebeneinander zum Miteinander unter Gleichaltrigen239
3.2.1 Kooperation im Spiel241
3.2.2 Prosoziales Verhalten242
3.2.3 Freundschaften244
4 Resümee249
Literatur250
5. Kapitel Frühes Schulalter264
1 Kognitive Entwicklung265
1.1 Sprache265
1.2 Gedächtnis und Lernen266
1.2.1 Arbeitsgedächtnis267
1.2.2 Vorwissen270
1.2.3 Strategien und ihre metakognitive Regulation271
1.3 Denken und wissenschaftliches Verstehen274
1.4 Metakognitionen und Selbstregulation278
2 Motivationale Entwicklung279
2.1 Allgemeine Selbsteinschätzungen280
2.2 Selbstkonzepte281
2.3 Leistungsmotivsystem283
3 Emotionsentwicklung285
3.1 Erkennen von Emotionen in der Mimik286
3.2 Erkennen der Anlässe von Emotionen287
3.2.1 Mehrdeutige Anlässe289
3.3 Verstehen ambivalenter Gefühle291
3.4 Verstehen der Subjektivität emotionaler Zustände292
3.4.1 Unterscheidung von innerem Zustand und Verhalten293
3.4.2 Zur Rolle von Attributionen bei der Emotionsgenese295
3.4.3 Komplexe Emotionen: Schuld, Scham und Stolz297
3.5 Interindividuelle Unterschiede im Emotionswissen298
4 Soziale Entwicklung300
4.1 Beziehungen zu Eltern und Gleichaltrigen302
4.2 Freundschaften und Geschwister306
Literatur309
6. Kapitel Späte Kindheit322
1 Historische Veränderungen322
2 Kognitive Entwicklung326
2.1 Die kognitive Entwicklung im Alter von 10 bis 13 Jahren330
2.2 Nimmt das Tempo der kognitiven Entwicklung in der späten Kindheit ab?332
2.3 Zeigen sich die gleichen Entwicklungsveränderungen in unterschiedlichen kognitiven Bereichen?333
2.4 Der Einfluss von Entwicklungsunterschieden auf die spätere kognitive Entwicklung333
2.5 Zusammenfassung: Kognitive Entwicklung in der späten Kindheit334
3 Selbstkonzept- und sozial-kognitive Entwicklung335
3.1 Entwicklung von Selbstkonzept und Selbstbewertung335
3.2 Sozial-kognitive Entwicklung338
4 Soziale Entwicklung341
4.1 Freundschaften342
4.2 Peer-Beziehungen344
4.3 Eltern-Kind-Beziehung346
5 Emotionale Entwicklung347
6 Persönlichkeitsentwicklung: Entwicklung depressiver Symptome350
7 Ausblick351
Literatur353
7. Kapitel Hineinwachsen in die Familie366
1 Forschungsrichtungen, Rahmenkonzepte, aktuelle theoretische Positionen366
1.1 Bindungstheorie368
1.2 Theoretische Ansätze der Familienforschung369
1.3 Psychobiologische, biosoziale und evolutionäre Ansätze370
2 Voraussetzungen und Kompetenzentwicklung aufseiten des Kindes371
2.1 Verhaltensausstattung und Anpassungsleistungen des Neugeborenen372
2.2 Kognitive und sozialkognitive Kompetenzen374
2.3 Kommunikative und emotionale Kompetenzen376
3 Voraussetzungen und Entwicklungspotenziale aufseiten der Eltern378
3.1 Übergang zur Elternschaft als Prozess378
3.2 Integration des Kindes in die Paarbeziehung380
3.3 Intuitive elterliche Kompetenzen als universelle Elternprogramme383
3.4 Fürsorgesystem und Feinfühligkeit im Ansatz der Bindungsforschung384
3.5 Elterliche Verhaltenssysteme im biokulturellen Ansatz387
4 Ausgewählte Kontexte des Hineinwachsens in die Familie: Geschwister388
5 Schlussfolgerungen391
Literatur392
8. Kapitel Entwicklung in kombinierter familiärer und außerfamiliärer Kleinkind- und Vorschulbetreuung398
1 Überlegungen zu einer ökologisch orientierten Erforschung der Entwicklung von außerfamiliär betreuten Kindern399
2 Sozialisatorische Erklärungsansätze für außerfamiliäre Betreuungsarrangements400
2.1 Bindungstheoretische Perspektive: Wirkungen emotionaler Sicherheit in sozialen Beziehungen401
2.1.1 Die Bindungsbeziehung und ihre Funktionsweise401
2.1.2 Die Verfügbarkeit der Bindungsperson402
2.1.3 Soziale Identität und Selbstwertgefühl des Kindes404
2.2 Soziobiologische Perspektive: Wirkungen diskriminatorischer Betreuungsaspekte404
2.3 Kognitionstheoretische Perspektive: Wirkungen instruktiver und stimulierender Betreuungsaspekte405
3 Interdependenzen von familiärer und außerfamiliärer Betreuung406
3.1 Parentale Auswahlkriterien für eine außerfamiliäre Betreuung406
3.2 Beziehungen zwischen Eltern und Erzieher/inne/n407
4 Auswirkungen kombinierter familiärer und außerfamiliärer Betreuung auf die Entwicklung von Kindern408
4.1 Soziale Erfahrungen in kombinierten Betreuungsarrangements408
4.1.1 Die Mutter-Kind-Bindung408
4.1.2 Entwicklung von Erzieher/innen-Kind-Beziehungen410
4.1.3 Koexistierende Bindungsbeziehungen412
4.1.4 Entwicklung von Peer-Beziehungen413
4.2 Verhaltensentwicklung und Verhaltensadaptation416
4.2.1 Adaptationsprobleme416
4.2.2 Ungehorsam417
4.2.3 Missbehagen, Frustration und Aggression418
4.3 Kognitive und sprachliche Kompetenzentwicklung419
5 Schlussbemerkungen420
Literatur423
9. Kapitel Entwicklungsvoraussetzungen und Herausforderungen des Schuleintritts434
1 Einschulungspraxis im Wandel der Zeit435
2 Wann ist ein Kind schulfähig und schulbereit?438
3 Förderung der Schulfähigkeit bzw. Schulbereitschaft440
3.1 Kognitive Trainings441
3.2 Nicht kognitive Förderansätze443
4 Schuleintritt: Entwicklungsschritt mit dem Ziel Schulerfolg444
4.1 Anforderungen und Belastungen des Schuleintritts444
4.2 Formen der Bewältigung des Schuleintritts446
4.3 Die Rolle der Familie beim Schuleintritt447
4.4 Präventive Maßnahmen448
Literatur450
10. Kapitel Kindheit und Armut456
1 Einleitung456
2 Armutsforschung bei Kindern: Konzepte und Trends459
2.1 Was ist Armut und wer ist betroffen?459
2.1.1 Ressourcenorientierte Ansätze459
2.1.2 Armut als Lebenslage462
2.1.3 Zur zeitlichen Dynamik von Armut464
2.2 Armutsforschung bei Kindern: Nationale und internationale Trends466
3 Auswirkungen von Armut auf die betroffenen Kinder470
3.1 Zur Bandbreite der Konsequenzen von Armut für die Entwicklung von Kindern470
3.1.1 Beeinträchtigungen der körperlichen Gesundheit470
3.1.2 Selbstbild, Wohlbefinden und Problemverhalten471
3.1.3 Sozialentwicklung472
3.1.4 Intelligenzentwicklung, Sprache und schulische Entwicklung474
3.2 Verschiedene Formen der Armut und ihre Konsequenzen477
4 Die Frage der Kausalität: Was macht Armut für Kinder belastend?479
4.1 Modellvorstellungen zu den Auswirkungen von Armut auf die betroffenen Kinder479
4.2 Familiale Einschränkungen und Belastungen als Mediator482
4.3 Diskriminierung durch Außenstehende und selektive Netzwerke486
4.4 Ressourcen außerhalb und innerhalb der Familie488
4.4.1 Kontextuelle Faktoren489
4.4.2 Familiale Faktoren492
4.4.3 Individuelle Ressourcen493
5 Fazit und Ausblick496
Literatur500
11. Kapitel Kindesmisshandlung514
1 Definitionen und Vorkommenshäufigkeiten514
2 Methodische Vorbemerkungen516
3 Vernachlässigung519
4 Psychische Formen der Misshandlung und Vernachlässigung521
5 Körperliche Misshandlung523
5.1 Definition523
5.2 Häufigkeit und Dunkelfeld523
5.3 Erklärungsmodelle der Kindesmisshandlung524
5.3.1 Psychopathologisches Erklärungsmodell524
5.3.2 Soziologische Erklärungsansätze526
5.3.3 Sozial-situationales Erklärungsmodell527
5.4 Auswirkungen von Kindesmisshandlungen528
5.5 Intervention bei Kindesmisshandlungen532
6 Sexueller Missbrauch533
6.1 Definitionen533
6.2 Häufigkeit und Dunkelfeld535
6.3 Opfer des sexuellen Missbrauchs537
6.4 Täter und Täterinnen539
6.5 Erklärung des sexuellen Missbrauchs541
6.6 Diagnostik des sexuellen Missbrauchs543
6.7 Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs544
6.8 Intervention bei sexuellem Missbrauch547
7 Abschließende Bemerkungen548
Literatur549
12. Kapitel Entwicklung im Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur556
1 Einleitung556
2 Die Betrachtung von Kultur in der Entwicklungspsychologie557
2.1 Die kulturvergleichende Perspektive557
2.2 Die kulturspezifische Sichtweise560
2.3 Indigene Konzepte562
3 Theoretische Grundlagen564
3.1 Die Natur des Menschen: Die evolvierte Ausstattung des Menschen564
3.2 Die kulturelle Variation: Kulturanthropologische und kulturvergleichende Forschungsbefunde566
3.2.1 Soziale Settings567
3.2.2 Interaktionskontexte568
3.2.3 Lernsettings: Lernen und Kompetenzerwerb im soziokulturellen Kontext569
4 Zur Integration kulturvergleichender, kulturspezifischer und indigener Ansätze: Evolvierte kulturspezifische Entwicklungspfade572
5 Die Entwicklungsaufgaben der frühen Kindheit575
5.1 Entwicklung einer sozialen Matrix575
5.2 Die Entwicklung einer Theory of Mind und exekutiver Fähigkeiten im Kulturvergleich578
6 Zusammenfassung und Ausblick582
Literatur583
13. Kapitel Kinder in verschiedenen Familienformen596
1 Zur Pluralität und Diversität unterschiedlicher Familienformen: Ein demografischer Überblick596
2 Familien- versus Beziehungsformen: Zur Typologisierung von Familien599
3 Familienformen als Determinanten der Entwicklungsökologie von Kindern: Ein Rahmenmodell601
4 Empirische Befunde zur Entwicklung von Kindern in unterschiedlichen Familienformen606
4.1 Verheiratete Eltern und nichteheliche Lebensgemeinschaften606
4.2 Ein-Elternteil-Familien609
4.3 Patchwork- und Stieffamilien616
4.5 Gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit Kindern624
4.6 Ein- und Mehr-Kind-Familien626
5 Resümee: Forschungsbedarf und Anwendungsperspektiven628
Literatur629
14. Kapitel Entwicklungsfolgen des elterlichen Erziehungsverhaltens642
1 Einleitung642
2 Erziehen Eltern ihre Kinder?644
3 Die Eltern-Kind-Beziehung im 1. Lebensjahr645
4 Eltern-Kind-Beziehung und psychosoziale Entwicklung649
5 Geschwister und die kindliche Entwicklung654
6 Auswirkungen aktueller Anforderungen an die Familien655
6.1 Scheidung und Wiederverheiratung655
6.2 Elterliche Berufstätigkeit658
7 Schlussbemerkungen661
Literatur662
15. Kapitel Entwicklung mental retardierter Kinder674
1 Definitionsmerkmale mentaler Retardierung (Personenkreis)674
2 Mentale Retardierung: Strukturelles kognitives Defizit versus Entwicklungsverzögerung676
3 Kognitive und sozial-emotionale Entwicklung mental retardierter Kinder679
3.1 Down-Syndrom679
3.1.1 Allgemeine intellektuelle Entwicklung680
3.1.2 Instabile Entwicklungsverläufe680
3.1.3 Sensumotorische Entwicklung681
3.1.4 Sprachentwicklung681
3.1.5 Sozial-emotionale Entwicklung683
3.2 Autismus685
3.2.1 Frühkindliche Entwicklungsbesonderheiten685
3.2.2 Sensumotorische Entwicklung687
3.2.3 Sprachentwicklung688
3.2.4 Theory of Mind-Defizit690
3.2.5 Exekutive Funktionen692
3.2.6 Sozial-emotionale Entwicklung693
3.3 Leichte mentale Retardierung und Lernbehinderung695
3.3.1 Entwicklung von Aufmerksamkeitsleistungen695
3.3.2 Gedächtnisentwicklung696
3.3.3 Motivationale Entwicklung699
Literatur701
16. Kapitel Entwicklung sprach- und kommunikationsgestörter Kinder, am Beispiel von „Late Talkers“ sowie Kindern mit spezifischen Sprachentwicklungsstörungen718
1 Einleitung718
2 Sprache und Sprechen als Kommunikationsmedium721
2.1 Sprachlautbildung721
2.2 Entwicklungsskizze von Sprechen und Sprache im jungen Kindesalter721
2.3 Gestörte lautsprachliche Kommunikation im Kindesalter724
3 Zwei Beispiele für eine auffällige Sprech- bzw. Sprachentwicklung726
3.1 „Late Talkers“726
3.2 Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache729
4 Entwicklungsbesonderheiten von Kindern mit einer spezifischen Sprachentwicklungsstörung730
4.1 Spezifische und allgemein-kognitive Defizite731
4.2 Motorische Entwicklungsauffälligkeiten735
4.3 Psychosoziale Entwicklungsbesonderheiten735
4.4 Sprachentwicklungs-Outcome738
5 Abschließende Bemerkungen742
Literatur744
17. Kapitel Entwicklungsveränderungen aggressiven Verhaltens im Kindesalter756
1 Formen aggressiven Verhaltens756
2 Alters- und Geschlechtsunterschiede im aggressiven Verhalten759
3 Frühe Entwicklungsrisiken763
3.1 Biologische Faktoren763
3.2 Psychische Faktoren765
3.3 Soziale und familiäre Bedingungen768
3.4 Klassifikation früher Prädiktoren aggressiven Verhaltens773
4 Ein Entwicklungsmodell: Moffitts Konzept des „Life-coursepersistent antisocial behavior“777
5 Dodges Konzept der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung779
6 Entwicklungsauswirkungen aggressiven Verhaltens782
6.1 Kognitive Entwicklung782
6.2 Emotionale Entwicklung783
6.3 Soziale Entwicklung786
Literatur789
18. Kapitel Entwicklungsbesonderheiten bei Kindern mit starkem Bewegungsdrang804
1 Einleitung804
2 Klinisches Erscheinungsbild806
2.1 Entwicklungspsychopathologie806
2.2 Prognose809
2.3 Prävalenz810
2.4 Klassifikation811
2.5 Dimensionale versus kategoriale Klassifikation813
3 Diagnostik und Differenzialdiagnose814
4 Assoziierte Beeinträchtigungen und komorbide Störungen816
4.1 Familiäre Beziehungen, Beziehungen zu Gleichaltrigen und soziale Fähigkeiten816
4.2 Komorbide Störungen818
4.3 Neuropsychologie818
4.4 Psychophysiologie822
4.5 Genetische, biochemische und neuroanatomische Befunde823
5 Ätiologie und Pathogenese825
6 Behandlung827
6.1 Pharmakotherapie827
6.2 Verhaltenstherapeutische und weitere nicht medikamentöse Interventionen828
6.3 Präventive Maßnahmen831
7 Zusammenfassung und Ausblick832
Literatur833
Autorenregister848
Sachregister894
Mehr eBooks bei www.ciando.com0

Weitere E-Books zum Thema: Entwicklungspsychologie - pädagogische Psychologie

Körper, Sexualität und Geschlecht

E-Book Körper, Sexualität und Geschlecht
Studien zur Adoleszenz junger Frauen Format: PDF

Die sich entwickelnde Körperlichkeit und Sexualität erschüttert nicht nur die jungen Frauen und Mädchen selbst, sondern auch die Erwachsenen ihrer Umgebung. Sie verändert die Beziehungen in der…

Körper, Sexualität und Geschlecht

E-Book Körper, Sexualität und Geschlecht
Studien zur Adoleszenz junger Frauen Format: PDF

Die sich entwickelnde Körperlichkeit und Sexualität erschüttert nicht nur die jungen Frauen und Mädchen selbst, sondern auch die Erwachsenen ihrer Umgebung. Sie verändert die Beziehungen in der…

Körper, Sexualität und Geschlecht

E-Book Körper, Sexualität und Geschlecht
Studien zur Adoleszenz junger Frauen Format: PDF

Die sich entwickelnde Körperlichkeit und Sexualität erschüttert nicht nur die jungen Frauen und Mädchen selbst, sondern auch die Erwachsenen ihrer Umgebung. Sie verändert die Beziehungen in der…

Erziehungspsychologie

E-Book Erziehungspsychologie
Begegnung von Person zu Person Format: PDF

Die Erziehungs-Psychologie von Reinhard und Anne-Marie Tausch - bisher in über 150000 Exemplare verbreitet - erscheint jetzt in 11., korrigierter Auflage. Der Grund für den ungewö…

Erziehungspsychologie

E-Book Erziehungspsychologie
Begegnung von Person zu Person Format: PDF

Die Erziehungs-Psychologie von Reinhard und Anne-Marie Tausch - bisher in über 150000 Exemplare verbreitet - erscheint jetzt in 11., korrigierter Auflage. Der Grund für den ungewö…

Weitere Zeitschriften

Burgen und Schlösser

Burgen und Schlösser

aktuelle Berichte zum Thema Burgen, Schlösser, Wehrbauten, Forschungsergebnisse zur Bau- und Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Denkmalschutz Seit ihrer Gründung 1899 gibt die Deutsche ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

dima

dima

Bau und Einsatz von Werkzeugmaschinen für spangebende und spanlose sowie abtragende und umformende Fertigungsverfahren. dima - die maschine - bietet als Fachzeitschrift die Kommunikationsplattform ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...

Euphorion

Euphorion

EUPHORION wurde 1894 gegründet und widmet sich als „Zeitschrift für Literaturgeschichte“ dem gesamten Fachgebiet der deutschen Philologie. Mindestens ein Heft pro Jahrgang ist für die ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...