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E-Book

Erforschung des Burnout-Syndroms unter Berücksichtigung von Stressphänomenen am Arbeitsplatz

AutorA. Kramer
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl59 Seiten
ISBN9783958207929
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Die Begriffe 'Burnout' und 'Stress' sind insbesondere im Arbeitsalltag zu zentralen Schlagworten geworden. Immer häufiger kommt es dadurch zu Personalausfällen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Krankheitstage aufgrund von psychischer Krankheit, insbesondere von Burnout, stark angestiegen. Die Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung sind zunehmend den stagnierenden, sogar knapper werdenden finanziellen Ressourcen ausgesetzt und können den ständig steigenden Arbeitsanforderungen nicht mehr standhalten. Durch organisationsbedingten Druck auf die Mitarbeiter ist es nicht verwunderlich, dass diese verstärkt Symptome des Burnout-Syndroms zeigen. Im vorliegenden Buch werden sowohl die Ursachen als auch die Auswirkungen von Stress und Burnout im Arbeitsleben thematisiert. Im Anschluss an die theoretischen Überlegungen erfolgt ein Interview mit einem Experten aus dem öffentlichen Dienst bezüglich der Thematik. Zum Schluss setzt sich die Autorin mit den verhältnispräventiven als auch mit den individuellen persönlichen Präventionsstrategien auseinander.

A. Kramer, LL. B., wurde 1991 in Dorsten geboren. Nach dem Abitur entschied sie sich, ein duales Studium im öffentlichen Dienst zu absolvieren. Ihr Studium Kommunaler Verwaltungsdienst - Allgemeine Verwaltung an der FHöV Duisburg schloss die Autorin im Jahre 2014 mit dem akademischen Grad Bachelor of Laws erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in der öffentlichen Verwaltung. Ihr Studium sowie ihre Tätigkeit im öffentlichen Dienst motivierten sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.3, Phasen und Symptomatik: In der Regel entwickelt sich das Burnout-Syndrom über einen längeren Zeitraum von drei Jahren und mehr. Burnout ist folglich immer als Prozess zu verstehen und daher in verschiedene Phasen unterteilbar. Es gibt allerdings keinen typischen Verlauf, jeder Prozess ist individuell. In der Literatur werden viele verschiedene Phasenmodelle von Burnout-Entwicklungen dargestellt. Die wichtigsten Aspekte der Phasenlehren von Freudenberger, Edelwich und Cherniss lassen sich wie folgt zusammenfassen. In der Anfangsphase werden von Burnout-Gefährdeten erste Andeutungen und Signale häufig verdrängt, da sie störend sind. Ein möglicher erster Hinweis ist Überengagement. Erkennbar ist dieses Verhalten dadurch, dass die Betroffenen im Arbeitsalltag pausenlos durcharbeiten und ihrer Meinung nach keine Erholungsphasen benötigen. Über negative Gefühle sehen sie hinweg und übergehen ihre eigenen Bedürfnisse. Doch gerade die Erholungspausen sind wichtig, um neue Energie zu schöpfen. Erholen sich Menschen nicht ausreichend, geraten sie in Disstress. Nach Cherniss gilt der berufliche Stress als wichtigstes Merkmal dieser Phase. Insgesamt ist die Anfangsphase gekennzeichnet von übermäßigem Engagement, Überaktivität und gleichzeitigem Verzicht auf Entspannungsphasen. Freizeitaktivitäten werden ganz außer Acht gelassen, es folgt die volle Konzentration auf den Arbeitsalltag. Viele fühlen sich im Beruf unentbehrlich und machen sich durch ihren Eifer und ihr berufliches Engagement zunehmend bei Arbeitskollegen unbeliebt. Bei den Vorgesetzten hingegen sind sie äußerst beliebt, gerade wegen ihrer Tüchtigkeit. In der Einbruchsphase merken die Betroffenen, dass sie ihren Leistungsstandard nicht aufrechterhalten können. Sie sind an ihrem Arbeitsplatz zunehmend mit den Tätigkeiten überfordert. Erfolgserlebnisse haben die Betroffenen weitaus weniger, und sie merken, dass sie ihre eigenen Ansprüche bzw. berufliche Idealvorstellungen nicht mehr mit ihren eigenen Ressourcen erfüllen können. Können sie die Ansprüche der Vorgesetzten nicht mehr erfüllen, gibt es unterschiedliche Wege, mit den Arbeitsbelastungen umzugehen. Manche Betroffene reagieren aggressiv gegen Arbeitskollegen und Kunden. Sie suchen sich einen sogenannten Sündenbock unter den Kollegen, der ihrer Meinung nach die Tätigkeiten noch schlechter erledigt, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu wahren und aufzubessern. Jedoch werden keine handfesten Maßnahmen unternommen, die Missstände zu beseitigen. Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten wird als hoffnungslos betrachtet und so die eigene Opferrolle bewahrt. Andere wiederum haben Schuldgefühle und sind sehr betrübt und depressiv. Sie überkommt die Vorstellung, ihren bisher ausgeübten Beruf aufgrund ihrer Unfähigkeit und Inkompetenz nicht mehr ausführen zu können. Viele fühlen sich unbrauchbar und wertlos. Aus der Erkenntnis resultiert Unsicherheit und der Wunsch nach Veränderung. Einige wechseln den Arbeitsplatz oder bilden sich in ihrem Beruf weiter oder machen gar eine Umschulung. Erste Signale dieser Phase sind beispielsweise das widerwillige Arbeiten und Distanz zu Tätigkeiten, Arbeitskollegen und Kunden. Weitere Symptome sind chronische Müdigkeit, Motivationsprobleme und eine teilweise zynische Ausdrucksweise, die vorher nicht praktiziert wurde. Ihr Leben ist gekennzeichnet durch ein dürftiges Privatleben und unbefriedigenden Freizeitaktivitäten. Insgesamt fühlen sich die Betroffenen ausgenutzt und schlecht bezahlt, gleichzeitig nehmen sie ihre Beschäftigung als sehr anstrengend und belastend wahr. Insgeheim glauben sie, dass ein Missverhältnis von Arbeitsaufwand und Bezahlung besteht. Daraus ziehen sie den Schluss, ihnen wäre das rechtswidrige Mittel des 'Krankmachens' erlaubt. Aus diesem Grund kommt es hier bereits zu Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Die Abbauphase ist der nächste Abschnitt der Burnout-Entwicklung. Betroffene befinden sich in einer Phase des Stillstands, die geprägt ist von Angst, Erschöpfung und der Niedergeschlagenheit. Im Arbeitsalltag zeigt sich das durch unkonzentriertes Arbeiten und Gleichgültigkeit. Ihre erledigten Tätigkeiten sind gekennzeichnet durch zahlreiche Mängel und viele Flüchtigkeitsfehler. Das zuvor extrem hohe berufliche Engagement wird schwindend gering bzw. existiert gar nicht mehr. Werden Betroffene auf ihre mangelnde Arbeitsleistung angesprochen und kritisiert, sind sie nicht in der Lage, die Kritik zu verarbeiten. Hinzukommen hohe Fehlzeiten. Zu den psychischen Leiden kommen auch körperliche Beschwerden, u. a. Schlaflosigkeit, Rücken- oder Gelenkschmerzen bis hin zu Herz-Kreislauf-Problemen. Die Personen werden dadurch in ihrer Leistungsfähigkeit noch weiter eingeschränkt. Hinzukommt in dieser Phase erstmals die Beeinträchtigung des Privatlebens und nichtberuflicher Beziehungen. Da die Betroffenen ihr 'berufliche[s] Selbstbewusstsein' verloren haben, wenden sie sich von Freunden ab, ziehen sich in ihrer Freizeit zurück und vereinsamen. Nach Cherniss ist die Frustration ein wichtiges Merkmal dieser Phase. Der Betroffene versucht durch defensive Stressbewältigung, z. B. durch Rückzug, sich dem Stress zu entziehen. Doch durch den Wegfall der Regenerationsmöglichkeiten, gerät der Betroffenen immer weiter in die Notlage des Burnouts.
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