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Faschistische Architektur und rationalistische Architektur unter dem Faschismus

AutorKatja Linnartz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl30 Seiten
ISBN9783638155632
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1.3, Universität Passau (Romanische Landeskunde), Veranstaltung: Der Faschismus und die Künste, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel, eine faschistische Kunst zu erschaffen, die die Errungenschaften der neuen, autoritären Staatsform würdig zu unterstützen und illustrieren in der Lage war, war somit schon sehr früh von Mussolini klar definiert worden. Und an Versuchen, die Entwicklung einer originär faschistischen Kultur organisatorisch-institutionell zu fördern , fehlte es ebensowenig wie an einer wirksamen Kontrolle der Kunst mittels des 1924 gegründeten Künstlersyndikats Sindicato fascista degli artisti. Dennoch kann man, ganz im Gegenteil zu den anderen totalitären Regimen dieser Zeit, die Beziehung zwischen Kunst und Politik im Italien der Zwischenkriegszeit nicht auf die Formel einer Regimekunst reduzieren. Mussolini vollzog in der Kultur keine Gleichschaltung, die beispielsweise mit der in Deutschland vergleichbar gewesen wäre. Unterschiedliche künstlerische und intellektuelle Strömungen wurden vielmehr mit Mitteln einer äußerst geschickten, die bestehenden Polarisierungen sorgfältig nutzenden, integrativen Konsensstrategie für die Schaffung einer faschistischen Kultur gewonnen. Mussolini forderte eine faschistische Kunst, aber genauere Aussagen, die eine stilistische Festlegung beinhalten, wird man auf Seiten des Regimes vergeblich suchen. Das gilt selbstverständlich auch für die Architektur, die als eine Kunstart in dieser Arbeit exemplarisch herausgegriffen werden soll. Die Arte fascista wurde als in der Entwicklung befindlich gesehen, und der Duce war sich sicher, daß sich im Wettstreit um die großen nationalen Projekte ein einziger Stil entwickeln und durchsetzen würde, der die Darstellungsbedürfnisse des Faschismus am besten repräsentiert. Die Mehrzahl der Architekten konnte daher, ungeachtet ästhetischer Differenzen, ohne Probleme im faschistischen Staat arbeiten. Denn eine eigentliche Opposition gab es nicht; ausnahmslos alle Architekten waren systemkonform eingestellt, und bei den Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen ging es nicht um Antifaschismus, sondern um die beste Art, dem Faschismus architektonischen Ausdruck zu geben.

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