Was wollen Sie erreichen? – Ihre persönliche Zielsetzung
Was möchten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, mit diesem Buch erreichen? Dieser Frage wollen wir nun gemeinsam nachgehen. Aus all den vielen Seminaren, die ich bisher abhalten durfte, haben sich einige Themenschwerpunkte herauskristallisiert – also Bereiche, in denen relativ viele Menschen Hilfe brauchen und durch Mega Memory erhalten. Diese Themen will ich im Folgenden einfach in den Raum stellen. Am Ende des Kapitels ist eine Liste vorbereitet, in die Sie Ihre ganz persönlichen Zielsetzungen eintragen können.
An erster Stelle steht im Allgemeinen das Namensgedächtnis. Angenommen, Sie nehmen an einer Sitzung teil und lernen bei dieser Gelegenheit 15 Personen kennen. Wie schaffen Sie es, sich innerhalb von zehn Minuten die zugehörigen Namen einzuprägen? Für rund 80 Prozent meiner Seminarteilnehmer (wir lassen die Schüler einmal beiseite) ist genau dies der Punkt, den sie lernen wollen. Nach dem Mega-Memory-Gedächtnistraining dürfen Sie erwarten, dass Sie sich 14 der 15 Namen sicher merken können; beim letzten bleibt vielleicht noch eine Unsicherheit.
Zweites Thema: Zahlen. Mit Mega Memory gelingt es Ihnen, sich selbst 30-stellige Zahlen zu merken. Oder: Sie können sich von zehn Personen den Geburtstag nennen lassen und ohne die Daten aufzuschreiben behalten Sie alles im Gedächtnis. Damit rechnen die Betroffenen gewiss nicht. Was glauben Sie, was die für Augen machen, wenn tatsächlich ein Geburtstagsgruß von Ihnen eintrudelt!
Für Schüler, Studenten und andere Lernende ist das sehr gefragt, was ich „Spickzettel“ nennen möchte. Damit meine ich nicht einen Fetzen Papier, den man während der Schulaufgabe irgendwo im Ärmel stecken hat. Unter „Spickzettel“ verstehe ich eine intelligente Zusammenfassung des begriffenen Lernstoffs, die mit Hilfe von Mega Memory im Kopf abgespeichert werden kann. Jedes Jahr bin ich zweimal an der ETH (Eidgenössisch-technische Hochschule) in Zürich und halte dort im Rahmen des von Frau Dr. Verena Steiner organisierten „Brainfood-Tags“ Vorträge zum Thema „Lernen lernen“. Regelmäßig frage ich die Studenten: Wer von euch ist daran interessiert, sich Spickzettel beliebigen Umfangs einfach auswendig merken zu können – und zwar so, dass der Inhalt bei der Prüfung zuverlässig abgerufen werden kann? Die Finger schnellen hoch: Etwa 95 Prozent der Studenten glauben, dass das etwas für sie wäre.
Doch ist der Spickzettel auch außerhalb des Unterrichtsbereichs ein nützliches Ding. Stellen Sie sich vor, Sie stecken mitten in einer Diskussion und haben sich vorher 15 Argumente zurechtgelegt. Wie schaffen Sie es, all diese Argumente auch tatsächlich und zur rechten Zeit anzubringen (denn so ein Argument sticht ja oft nur zum passenden Zeitpunkt) und nicht am Ende festzustellen, dass Sie doch wieder drei davon vergessen haben? Und wie verhält es sich mit der Einkaufsliste? Eine banale Angelegenheit, die jeden betrifft. Haben Sie Ihre Einkaufsliste im Kopf? Oder müssen Sie alles aufschreiben? Viele Menschen versuchen, ohne den Zettel in der Hand auszukommen, weil sie es als tägliches Gehirntraining betrachten. Schließlich könnten Sie sogar versuchen, die „To-do“-Liste wie einen Spickzettel abzuspeichern. Dann müssen Sie nicht länger alles notieren, was es zu erledigen gilt, und sind unabhängig von PC oder Laptop, von irgendwelchen fliegenden Zetteln oder dem Terminkalender.
Und was halten Sie von Witzen? Haben Sie Probleme, sich Witze zu merken, und möchten doch gern mal welche weitererzählen? So geht es vielen. Deshalb habe ich einen Buchabschnitt genau diesem Thema gewidmet. Wir werden eine Reihe von Witzen durchlesen, uns zwei, drei Stichworte dazu merken (Spickzettel) – und das genügt den allermeisten Menschen, um den Witz wieder komplett abspulen zu können.
Wobei wir beim nächsten Thema angelangt wären: Lernstoff generell. Jeder kommt einmal in die Lage, sich irgendwelche Daten merken zu müssen. Aus der Geografie zum Beispiel. Lernen Sie mal alle Staaten Afrikas auswendig! Wie lange brauchen Sie dazu? Oder wenn Sie Lehrer/in sind: Wie lange dauert es, bis wirklich alle Schüler solch ein Pensum bewältigt haben? Drei Wochen vielleicht und die Jungs und Mädchen gähnen die ganze Zeit – und der Spaß bleibt völlig auf der Strecke. Doch stellen Sie sich vor, die Staaten Afrikas sitzen innerhalb von nur zwei Stunden bei sämtlichen Schülern so, dass höchstens noch zwei, drei Länder vergessen werden! Glauben Sie nicht, dass das viel zufriedener macht? Das Gleiche gilt für Daten aus der Geschichte, Begriffe aus der Biologie, mathematische Formeln. Ja, selbst mathematische Formeln! Ich hielt das zunächst nicht für erstrebenswert, ließ mich jedoch von folgendem Argument eines Lehrers überzeugen: Wenn der Schüler die Formel auswendig im Kopf hat, kann ich viel leichter erklären, worum es geht.
Kommen wir zum Sprachunterricht. Egal ob Sie Französisch, Italienisch, Griechisch, Latein, Hebräisch, Thailändisch oder Japanisch lernen – wann immer Sie sich ein Wort nur schlecht merken können, greift Mega Memory: Mit Hilfe dieser Technik wird es Ihnen gelingen, selbst die schwierigsten Vokabeln in kürzester Zeit zu beherrschen. Diesem Thema ist ein eigener Abschnitt gewidmet.
Analog verhält es sich mit abstrakten Begriffen. Das heißt also: Wenn ich mir die Technik einmal angeeignet habe, dann kann ich sie anwenden für das Lernen von komplizierten Namen, russischen Vokabeln, abstrakten Begriffen etwa aus der Geografie oder was auch immer. Ich will Ihnen nun einfach einige weitere Anwendungsbeispiele aufzählen: Abläufe in der Betriebswirtschaftslehre oder Volkswirtschaftslehre; die zu Gesetzestexten zugehörigen Paragraphen und Absätze im Bereich Jura; lateinische Bezeichnungen aus der Anatomie; fremdartige, etwa chinesische Schriftzeichen; nach der Lektüre eines für Sie interessanten Buches eine Liste von etwa 50 bis 100 Stichworten, die Ihnen die Quintessenz des Gelesenen wiedergibt; und schließlich: das Auswendiglernen von Gedichten – angefangen bei Nikolausgedichten bis hin zu Schillers Glocke.
Ich bin übrigens gerade dabei, mir meinen Terminkalender einzuprägen. Mein Ziel ist, zumindest die jeweils nächsten zehn Wochen komplett im Kopf zu haben. Natürlich führe ich nach wie vor meinen schriftlichen Terminkalender. Doch ist es nicht eine tolle Sache, wenn man ihn nicht bei jeder Gelegenheit irgendwo hervorkramen und sagen muss: Moment mal, ich gucke in meinem Terminkalender? Sondern man sagt einfach frei von der Leber weg: Ja, da kann ich, oder nein, da habe ich bereits einen anderen Termin. Und wenn ich im Auto unterwegs bin und den Kopf frei habe zum Denken, dann kann ich die nächste Woche planen und überlegen, wie ich meine Zeit am besten um die ganzen Termine herum einteile. Was Sie damit quasi als Nebenprodukt erreichen: Gehirnjogging. Das ist ja an sich bereits eine spitzenmäßige Angelegenheit, und wenn dann auch noch ein konkreter Nutzeffekt damit verbunden ist … wow! Gehirnjogging per se – also eine Form des Trainings für das Gehirn, ohne einen konkreten Nutzen in den Vordergrund zu stellen – wird beispielweise von Dr. Siegfried Lerl, Gesellschaft Gehirntraining GFG, angeboten. Das wäre eine Alternative zu Mega Memory, wenn es rein darum geht, die „grauen Zellen“ aktiv zu erhalten. Sie können die Gesellschaft anschreiben und erhalten jeden Monat ein Heft zugeschickt, das die Anleitung für das Training beinhaltet. Vor allem für ältere Menschen eine hervorragende Möglichkeit, das Gehirn so zu beschäftigen, dass es jung und elastisch bleibt.
Nebenbei bemerkt: Durch Gedächtnistraining wird die Konzentrationsfähigkeit allgemein erheblich gesteigert. Unkonzentriertheit ist wiederum ein wunder Punkt bei vielen Schülern und Lehrlingen. Wenn ein Schüler nun aber merkt, dass ihm die Dinge leichter und schneller von der Hand gehen, wenn er sich konzentriert, anstatt fortwährend mit den Gedanken sonst wo zu sein, dann wird er sich beim nächsten Mal noch mehr konzentrieren, wird entsprechend noch schnelleren Erfolg haben – und damit mehr Zeit für andere Dinge. Neben einer Steigerung der Konzentrationsfähigkeit ist in den meisten Fällen auch eine massive Stärkung des Vertrauens in das eigene Gedächtnis zu beobachten. Gerade jetzt befinde ich mich in Vulpera in Graubünden, wo ich gestern ein Seminar für Hoteliers abhielt. Auch der Eigentümer des Hotels, in dem ich untergekommen bin, hat daran teilgenommen. Marco ist sein Name. Marco ging also nach dem Kursus auf seine Frau zu und sagte: „Du, ich kann mir jetzt innerhalb von drei, vier Sekunden eine zehnstellige Zahl merken!“ Sie hätten sein verschmitztes Lächeln sehen sollen bei diesen Worten! Seine Frau natürlich: „Das glaube ich nie und nimmer.“ Woraufhin er es ihr bewies, sprudelnd vor Selbstvertrauen, Begeisterung und Spaß. Und dies halte ich für...