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E-Book

Flirten

Wie wirke ich? Was kann ich sagen? Wie spiele ich meine Stärken aus?

AutorNina Deißler
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783869105338
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Flirten leicht gemacht! Deutschlands 'Datedoktorin Nr. 1' Nina Deißler verrät in diesem Buch, wie man ganz leicht Kontakte knüpft, Schüchternheit überwindet und ein charmanter Gesprächspartner wird. Der perfekte Ratgeber für alle, die sich fundierte, alltagstaugliche Tipps wünschen, die wirklich funktionieren. Denn: Flirten kann man lernen!

Nina Deißler ist Europas Date-Doktorin Nummer 1. Ihre Flirtseminare helfen unzähligen Männern und Frauen, endlich ihren Traumpartner zu finden. Auch als Expertin in TV und Radio hilft Nina Deißler Schüchternen und Verliebten dabei, den richtigen Schritt zu machen. Ihre Bücher sind Bestseller, weil die Autorin aus ihrer Erfahrung heraus Tipps geben kann, die im Alltag funktionieren.

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Leseprobe

WARUM SOLLTE MAN ÜBERHAUPT FLIRTEN?


Nehmen wir zum Beispiel an, Sie begegnen zufällig einem Menschen des anderen Geschlechts, der Sie interessiert. Sie sind beim Einkaufen oder auf einer Feier und plötzlich steht er oder sie unvermutet vor Ihnen.

„Liebe besteht zu drei Vierteln aus Neugier“

(Giacomo Casanova)

Wie ist Ihre Situation als „Nichtflirter“?


Vielleicht können Sie nette Gespräche führen, aber fühlen Sie sich sexy und begehrenswert? Benehmen Sie sich so? Vermutlich haben Sie als „Nichtflirter“ nur wenig Übung in Sachen Charme und wissen nicht, was im Kopf des anderen Geschlechts in solchen Situationen vorgeht. Je attraktiver Ihr Gegenüber auf Sie wirkt, umso schlimmer ist es: Sie wissen nicht, was Sie sagen sollen, die Situation erscheint Ihnen peinlich, Sie sind nicht sonderlich charmant oder tun einfach gar nichts.

Durch Ihre Gehemmtheit wirken Sie vermutlich uninteressant und genauso uninteressiert. Ein erster Eindruck, der anderen nicht gerade Lust macht, Sie näher kennenzulernen. Zum Flirten gehört Übung – und das Schöne ist: Diese Übung macht Spaß.

Stellen Sie sich doch mal dieselbe Situation vor, aber mit anderen Voraussetzungen: Kleine Komplimente und verschenkte Lächeln sind völlig alltäglich für Sie. Sie wissen, was Sie attraktiv macht und bekommen häufig Bestätigung von Ihrer Umwelt, weil Sie aufmerksam, freundlich und interessiert sind. Sie gelten bei anderen als lockerer und charmanter Mensch, den man gerne anderen vorstellt und zu Partys einlädt. Sie wissen, wie man anderen Menschen ein gutes Gefühl gibt: Es macht Ihnen Spaß, mit Menschen zu kommunizieren und diesen Spaß merkt man Ihnen an. Sie haben ein Gespür dafür entwickelt, ob es ein „nettes Gespräch“ oder ein „Flirt“ ist und Übung darin, wie Sie den Gesprächsverlauf selbst steuern können. Und warum? Weil Sie flirten können – und weil Sie es offensichtlich tun!

Was bedeutet „flirten“ und woher kommt es?


Das eigentlich englische Wort „to flirt“ erklärt zum Beispiel „Webster’s Dictionary“ folgendermaßen: „to act amorously without serious intentions“. Also „sich liebend verhalten, ohne ernste Absichten zu haben“. Ursprünglich stammt das Wort ab vom französischen „fleur“, also „Blume“, oder „fleurter“ für „blühen“ beziehungsweise „sich entfalten“. Könnte man also auch sagen, flirten bedeutet, „etwas durch die Blume“ zu verstehen geben? Nun, da sind wir gar nicht so weit entfernt.

Ein weitverbreiteter Irrglaube ist, dass flirten immer „etwas zu bedeuten“ hat (was bei Menschen in einer Beziehung dann oft die Eifersucht ins Spiel bringt) oder dass man flirtet und flirten muss, um einen Partner zu finden. Auch wird oft behauptet, dass flirten bedeute, jemanden anzusprechen.

Letzteres mag wohl stimmen – die Königsdisziplin im Flirten ist jedoch nicht, jemanden mit Worten anzusprechen, sondern schlichtweg auf andere ansprechend zu wirken. Und das wiederum schaffen Sie leicht, wenn Sie regelmäßig flirten.

Bis hinein in die Sechzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts gehörte das Wort „flirten“ nicht zum Sprachgebrauch. Es gab relativ einfache Regeln, wie zwei Menschen einander zeigten, dass sie sich „zugetan“ sind. Es war sogar häufig üblich, dass sich die Frau den Mann nicht wirklich „aussuchen“ konnte, sondern auf den Rat oder gar die Entscheidung der Familie hörte, wer denn nun der Richtige für sie sei. Geworben wurde jedoch schon immer: Ein Mann warb um die Gunst einer Dame – über die Jahrhunderte hinweg sicherlich auf verschiedene Arten –, doch stets ging es darum, beim anderen gut anzukommen. Und die Regeln waren einfach: Die Aufgabe der Frau war es, für den Mann so interessant zu sein, dass er auf die Idee kam, um sie werben zu wollen. Die Aufgabe des Mannes war, so um die Frau zu werben, dass sie ihn schließlich erhörte.

Flirten ist nicht anstrengend!

Ich höre manchmal in meinen Trainings, das Flirten sei anstrengend und würde eher nerven. Das lässt mich hellhörig werden, und ich frage erst mich und dann die Teilnehmer, mit welcher Intention sie flirten und wie sie das machen. Dabei entdecken wir häufig, dass es sich bei dieser Art des Flirtens eher um eine verkappte „Anmache“ handelt. Die ist wirklich anstrengend: Denn man baut sich selbst Druck auf, der gar nicht nötig wäre, würde man einfach nur flirten.

Wenn wir davon ausgehen, dass der Flirt ein Spiel ist, dann sollte man das nicht so verstehen, dass man unbedingt gewinnen muss und automatisch verloren hat, wenn der potentielle Flirtpartner nicht auf den Flirt eingeht.

Ein Flirt ist auch keine Technik, die man – wie eine Lampe – an- und ausschaltet, wenn man es gerade braucht. Es ist eher so etwas wie eine Art, charmant und spielerisch mit anderen in Kontakt zu sein. Ein Spiel für Erwachsene zwischen Nähe und Distanz, in dem es um etwas mehr als nur Sympathie geht, ohne dass es gleich verpflichtend ist.

Ein Beispiel: Sie sehen jemanden, den Sie sympathisch finden und lächeln diesen fremden Menschen an. Lächelt der Mensch zurück, haben Sie etwas gewonnen: ein Lächeln. Sie können sich auf die Schulter klopfen und sagen: Ich habe jemandem der Situation entsprechend gezeigt, dass ich ihn gut finde.

Da Sie den Menschen ja gar nicht kennen, ist ein verschenktes Lächeln der Situation sicherlich angemessen – schließlich machen wir wildfremden Menschen keine Heiratsanträge … Der Mensch hat meine Geste erkannt – er hat sich offensichtlich darüber gefreut und diese Geste erwidert. Ich habe jemanden zum Lächeln gebracht. Ich habe jemandem, den ich gar nicht kenne, eine Freude, ein kleines Geschenk gemacht.

Na, wie fühlt sich das an? Gut, oder? Steigt Ihre eigene Laune mit solchen Gedanken auch? Ja? Wie schön. Und glauben Sie, dass man gut gelaunte Menschen von schlecht gelaunten unterscheiden kann? Ich auch! Wenn Sie mir (hoffentlich) zustimmen, dass man gut gelaunte Menschen attraktiver findet oder leichter auf sie zugeht als auf Menschen, deren Gefühlslage sich eher schwer oder vielleicht sogar leicht negativ deuten lässt?

Dann wissen Sie jetzt, was die beste Voraussetzung für einen Flirt ist!

Flirten – Anmache – ein nettes Gespräch: Wo ist da der Unterschied?


„Ich lerne relativ leicht Menschen kennen, habe häufig nette Gespräche, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich flirte.“ Diese und ähnliche Sätze höre ich häufig.

Was ist denn dann überhaupt ein Flirt? Beim Flirt geht es vordergründig stets nur um den Flirt an sich – um einen Hauch von Sexualität, ein Augenzwinkern, ein Kompliment, eine Andeutung der Möglichkeit, dass man den anderen attraktiv findet. Stellt man den Flirt als vergnüglichste aller Möglichkeiten der Kontaktaufnahme in die Mitte einer Skala, so befindet sich links davon der „nette Kontakt“ oder das „nette Gespräch“ und rechts davon die „Anmache“.

Das nette Gespräch

Hier geht es um nichts weiter als den Kontakt oder das Gespräch. Es gibt keinen Hauch, kein Zwinkern und keine Andeutung. Es gibt nur Nettigkeit zwischen zwei Individuen, deren Geschlecht völlig nebensächlich sein könnte. Wenn ich einen „netten Kontakt“ zu jemandem habe, geschieht das sehr bewusst. Nämlich dann, wenn ich jemandem begegne, den ich unter keinen Umständen auf mein Geschlecht aufmerksam machen möchte. Dumm nur, wenn Ihnen das vielleicht ständig unabsichtlich passiert.

Unter diesem „Syndrom“ leiden häufig Menschen, die zum Beispiel in ihrem Beruf sehr seriös oder „geschlechtslos“ sein müssen. Doch müssen wir das wirklich? Wären Sie ein schlechterer Arzt, eine schlechtere Anwältin, ein schlechterer Physiker, wenn Sie Ihren Job mit etwas Charme und einem Augenzwinkern ausübten? Mein Zahnarzt ist zwar nicht mein Typ, aber er ist ein toller Mann. Und er flirtet mit mir und das nicht erst, seit er weiß, dass ich Flirttrainerin bin. Nein, er flirtet mit mir, weil er merkt, dass es mich von meinen Zahnschmerzen und meiner Angst vor Zahnbehandlungen ablenkt, wenn er kleine Scherze mit mir macht und mir verschmitzt zuzwinkert. Das hilft ungemein und trägt zur Kundenbindung bei, denn ich habe eigentlich große Angst vor Zahnärzten.

Der „nette Kontakt“ entsteht ungewollt häufig bei den Menschen, die sich Ihrer Sexualität nicht bewusst sind beziehungsweise die sich Themen wie sexuelle Anziehung nicht gestatten oder Sex für schmutzig oder verwerflich halten.

Diese Männer und Frauen kommen zwar in Kontakt mit Menschen, doch die Gespräche finden auf so sachlicher Ebene statt, dass der Gesprächspartner nie auf die Idee käme, dass man sich für ihn (oder sie) interessiert. Und vor allen Dingen würde er sich nicht für sie interessieren.

Ein netter Kontakt also ist kein Flirt. Ein...

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