Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Unheimliches Sehen, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ludwig Tieck befindet sich im Jahre 1796 als 23-Jähriger eigentlich erst am Beginn seiner literarischen Schaffenszeit. Seinen beruflichen Alltag als Dichter bestreitet Tieck in Berlin vornehmlich mit Auftrags- und Gelegenheitsarbeiten für seinen Verleger Nicolai. Dabei orientiert er sich inhaltlich und formal an französischen Novellensammlungen oder arbeitet populäre Volksbücher auf. Autoren wie Perrault oder Retif de la Bretonne gelten zu dieser Zeit als seine Vorbilder. Zur Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte des Werkes 'Der blonde Eckbert' dienen der heutigen Forschung die Erinnerungen eines Tieckschen Zeitgenossen. Rudolf Köpke berichtet dazu: 'Der jüngere Nicolai wünschte nichts sehnlicher, als das Erscheinen der Märchen zu beschleunigen. [...] Um den Dränger zufriedenzustellen hatte Tieck einmal auf gut Glück geantwortet:>Der blonde Ekbert!<. Es war ein Name, der ihm in den Mund gekommen war. Später fiel ihm die Leichtfertigkeit auf die Seele, mit welcher er eine Dichtung angekündigt hatte, für die er bis jetzt weder Fabel noch Idee habe. Er setzte sich zum Schreiben nieder.' Aus dieser Begebenheit ergeben sich für die Forschung zahlreiche interpretatorische Ansätze. Am bedeutsamsten scheint festzuhalten, dass das Werk als erstes ganz den Gedanken Ludwig Tiecks entspringt, also völlig frei von literarischen Vorgaben ist und sich aus diesem Grund besonders gut dazu eignet, den Autor anhand seines Werkes zu ergründen. Für Diether H. Haenicke birgt die Kenntnis dieser Entstehungsgeschichte beispielsweise die Erklärung für 'manchen unscharfen Zug der Dichtung' und den Titel, der 'im Märchen völlig belanglos' sei. Des weiteren erwähnt Haenicke zahlreiche Motive aus der Schauerliteratur, der Tieck damals gesteigertes Interesse entgegenbrachte und die 'auf das Lesepublikum der von Tieck damals produzierten Unterhaltungsliteratur [...] absatzfördernd wirken sollten.' Darüber hinaus verknüpft er einige Motive des Werkes aber auch direkt mit Tiecks Biographie: 'Der Wahnsinn, der sich hier in dem Zusammenfallen verschiedener Realitätsebenen manifestiert, in dem Unsicherwerden des vordergründig Sichtbaren, war ein gefährlicher Begleiter des heranwachsenden Tieck gewesen.
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