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Formen und Strukturen des Reformationsdramas

AutorErik Springstein
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl16 Seiten
ISBN9783638529617
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut - Abteilung Altgermanistik), Veranstaltung: Drama und Theater im 16. Jahrhundert, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Reformation mit ihrem fraglos bedeutsamsten Initiator Martin Luther setzte im 16. Jahrhundert eine große Erneuerungsbewegung innerhalb der abendländischen christlichen Kirche frei, die zur Abspaltung verschiedener protestantischer Kirchen von der römischkatholischen führte. Das Papsttum wurde erschüttert und damit zugleich die Grundfesten der europäischen Machtstruktur. Der Literatur kam bei der Verbreitung jener neuen Ideen, die für solch fundamentale Umwälzungen sorgten, eine wichtige Rolle zu: Schulmeister schrieben brisante Stücke, die die Missstände in der Kirche anprangerten, Geistliche diskutierten in Aufsätzen den Zustand des Papsttums und die lutherschen Thesen, Luther selbst versuchte u.a. mit Hilfe von Fabeln den Papst und die römisch-katholische Kirche zu entlarven. Die Voraussetzung für eine weitreichende und wirkungsvolle Agitation war definitiv die Gutenberg'sche Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Sie ließ die Buchdruckerzunft rasant anwachsen und bot eine schnelle Vervielfältigung von Schriftstücken und das in hohen Stückzahlen. Im deutschsprachigen Raum bedienten sich die kreativen Köpfe der Reformation neben der Lied- und Spruchdichtung, der Streit- und Flugschrift und der Fabel ebenfalls der Kunstform des Dramas. Vom 'Reformationsdrama' als eigenständigen Gattungsbegriff innerhalb der Dramentheorie bzw. -geschichte kann man jedoch nur insofern sprechen, als hier nicht neu entwickelte strukturelle und formale Merkmale sein Wesen ausmachen; vielmehr prägen Inhalt, Entstehungszeit und der gewichtige zeitgenössische Bezug diesen Terminus. Das Drama im allgemeinen Sinne darf hier als ein literarischer Text, der für die Aufführung in einem Theater bestimmt ist, definiert werden. Nach dem Thesenanschlag Luthers im Jahre 1517 entfaltete sich die dramatische Kunst mit antipäpstlicher Tendenz bemerkenswerterweise nicht im Herzen der reformatorischen Bewegung, in Wittenberg, sondern in der Schweiz und im Nordosten des Deutschen Reiches. Der Berner Niklas Manuel (1484-1530) und Bado von Minden seien hier als Vertreter des frühreformatorischen Dramas genannt, das 'Pariser Reformationsspiel' von 1524 als Beispiel für ein populäres Stück ohne namentlich bekannten Autor. Gegen Ende der 1520er Jahre wurden dann in Bühnenwerken erstmals biblische Geschichten verarbeitet, auch antilutherische Dramen hielten zu jener Zeit Einzug. [...]

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