Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Deutung der Texte Kafkas gestaltet sich stets schwierig, sind sie durch Metaphern doch so offen gehalten, dass ein jeder das Leerstellenpotential selbständig füllen muss und Kafkas Werk deshalb je nach Rezipient verschieden ausgelegt werden kann. Dementsprechend ergeben sich eine Vielzahl relevanter Interpretationsansätze und daraus resultierender Deutungen, die alle gerechtfertigt werden können. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass keiner dieser Ansätze, ja keine einzige Deutung der Texte Kafkas einen Absolutheitsanspruch zu erfüllen im Stande ist. Dazu ist seine Prosa entschieden zu vielschichtig und komplex, als dass eine Interpretation das Werk in seiner Gesamtheit fassen könnte. Doch dies soll auch gar nicht Anspruch oder Ziel sein, vielmehr muss einer Eindimensionalität der Deutung vorgebeugt werden. Sicherlich ist einzuräumen, dass Kafkas Werk weit mehr thematisiert, als die Beziehung zu seinem Vater, da auch er im Kontext seiner Epoche lebte, zeitspezifischen literarischen Strömungen wie dem Expressionismus, aber auch sozialen und wirtschaftlichen Umbrüchen ausgesetzt war und dem jüdischen Glauben angehörte, der auf Kafkas Literatur ohne Zweifel eine wichtige Auswirkung hatte. Deshalb soll das Werk durch die Anwendung einer Kombination des werkimmanenten und biografischen Ansatzes nicht eindeutig determiniert werden, vielmehr scheint diese Vorgehensweise in Anbetracht der Themenstellung und des zu untersuchenden Sachverhaltes des Versuchs der Auseinandersetzung mit der väterlichen Herrschaft als sinnvoll, obwohl dadurch unvermeidlich andere wichtige im Text enthaltene Inhalte unberücksichtigt bleiben müssen. Jedoch sind Einschränkungen der Relevanz des biographischen Ansatzes zu betonen. Es darf hierbei nie von einer Gleichsetzung von Biografie und Werk ausgegangen werden. Nicht von einem identischen Abbildungsverhältnis ist also die Rede; eher besteht sein literarisches Opus aus Bruchstücken seiner eigenen Lebensproblematik, die durch neue Anordnung ein völlig neues Bild ergeben und für Kafka die Funktion eines Experimentierfeldes bieten. Wie sich dieses neue Bild darstellt, durch welche stilistischen Mittel es erzeugt wird und auf welche Weise dieses Experimentierfeld in der Auseinandersetzung mit der väterlichen Herrschaft genutzt wurde, soll im Folgenden untersucht werden.
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