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Freiheit und andere Lüste. Marquis de Sades 'Die 120 Tage von Sodom' und das Prinzip der Libertinage als vollkommene Befriedigung

Marquis de Sade: Die 120 Tage von Sodom und das Prinzip der Libertinage als vollkommene Befriedigung

AutorMathias Seeling
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl12 Seiten
ISBN9783640495306
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Erfurt, Veranstaltung: Lust und anderes. Pornographie und Gewalt als literarische Technik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Befreiung des Menschen aus der Repression unter Moral und deren Tugendhaftigkeit - ist sie so erstrebenswert? Bei Marquis de Sade wendet sich alles von der Moral ab und der Ausschweifung der Lüste hin. Die freie Entfaltung der eigenen Lust als die 'wahre' Freiheit des Menschen zu verstehen, mag auf den ersten Blick eigentümlich oder verwirrend klingen, zumal Perversionen en detail beschrieben werden, die mithilfe der Phantasie des Lesers schnell an die Geschmacksgrenzen des selbigen gehen können. Aber genau diesen Aspekt provoziert de Sade und soll in der folgenden Arbeit behandelt werden. Wie funktioniert Sex in de Sades 'Die 120 Tage von Sodom' und was bezweckt er mit seinen Schilderungen von verbotenen Gelüsten? Ist der Roman wirklich als rein pornographisch oder gar verwerflich zu lesen oder steckt doch mehr dahinter? Immer wieder dringen philosophische Überlegungen zwischen den Orgien hindurch, die das scheinbar triebgesteuerte Handeln dann doch qualitativ aufwerten. Es soll also im Folgenden versucht werden, darzustellen, welche Bedeutung die Beschreibung solcher Perversionen tragen kann und warum dazu der Kreis um die vier Libertins auf Schloss Silling geschlossen wird. Da seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert das Tabu des Themas Sex in der Kunst zunehmend verringert wurde, kam es auch zu einem freieren Umgang mit der Sexualität im Alltag. Ob und falls ja, wie sich diese Sexualisierung auf die Ästhetik der Erotik auswirkt, soll abschließend argumentiert werden. Diese Arbeit soll nicht dazu dienen, 'Die 120 Tage von Sodom' nachzuerzählen, sondern beschäftigt sich mit der Frage nach Moral und gesellschaftlicher Ordnungsvorstellung in de Sade Werk und versucht darzustellen, in wie weit eine pornographische Explizität, Ordnungsstrukturen infrage stellen und sie somit neu ordnen kann. Wie also kann aus einem moralischen Chaos eine Grundordnung von Moral und Werten geschaffen werden? Hierzu ist es ebenso wenig aufschlussreich, de Sades beschriebene Perversionen en detail aufzugreifen und zu analysieren. Es geht um die perverse Lustempfindung an sich mit all ihren Facetten, nicht um einen speziellen Trieb oder Fetisch. Im Rahmen dieser kleinen Abhandlung wird es also effektiver sein, direkt auf gesellschaftliche Hintergrunde hinsichtlich ihrer Ordnungs- und Machttheorien einzugehen und etwaige Fälle aus de Sades Werk exemplarisch zu positionieren.

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