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Freud

Eine sehr kurze Einführung

AutorAnthony Storr
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl252 Seiten
ISBN9783456952963
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR

Sigmund Freuds Theorien über das Unbewusste, Neurosen, die Verdrängung, das Ich und viele mehr revolutionierten die Art, wie wir über uns selbst denken. Freuds Einfluss ist ungebrochen, nicht nur in der Psychologie und Psychiatrie, sondern auch in benachbarten Disziplinen wie der Philosophie, den Kulturwissenschaften und der Literaturtheorie. Diese Sehr kurze Einführung wurde von einem herausragenden Kenner von Freuds Leben und Werk verfasst und ist interessant für alle Leser, die sich aus persönlichem oder beruflichem Interesse prägnant und fundiert über diesen Giganten der Psychologie informieren möchten.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Kapitel 1 - Leben und Persönlichkeit
  3. Kapitel 2 - Vom Trauma zur Fantasie
  4. Kapitel 3 - Die Erforschung der Vergangenheit
  5. Kapitel 4 - Freie Assoziation, Träume und Übertragung
  6. Kapitel 5 - Ich, Über-Ich und Es
  7. Kapitel 6 - Aggression, Depression und Paranoia
  8. Kapitel 7 - Witze und die Psychopatholog iedes Alltagslebens
  9. Kapitel 8 - Kunst und Literatur
  10. Kapitel 9 - Kultur und Religion
  11. Kapitel 10 - Freud als Therapeut
  12. Kapitel 11 - Psychoanalyse heute
  13. Kapitel 12 - Die Anziehungskraft der Psychoanalyse
  14. Weiterfu¨hrende Literatur
  15. Register
Leseprobe

Zwanghafte Persönlichkeiten weisen oft einen Grad an Selbstbeherrschung auf, der sie gehemmt und unspontan erscheinen lässt, und Freud war keine Ausnahme. Doch die Zigarren waren seine Achillesferse und ein zwanghafter Aspekt seines Verhaltens, den er nicht in den Griff bekam.

Auch seine Sammelleidenschaft war charakteristisch für diesen Persönlichkeitstypus. Freud hatte eine Leidenschaft für Antiquitäten, die aus seiner klassischen Bildung, seiner romantischen Rom-Sehnsucht und seinem Interesse für die abseitigeren Aspekte der menschlichen Geschichte herrührte. Auf Fotos aus seiner Wohnung in Wien und in der Rekonstruktion seines Arbeitszimmers im Freud-Museum im Londoner Stadtteil Hampstead ist seine antike Figurensammlung zu sehen. Auf den Regalen und dem Schreibtisch stehen sie so eng zusammengedrängt, dass keine für sich genommen als ästhetisches Objekt wahrnehmbar ist. Dies ist nicht die Ausstellung eines Kunstliebhabers, sondern eines besessenen Sammlers, der eher an der Anhäufung von Gegenständen als an ihrer Schönheit interessiert ist. Freud selbst erkannte, dass sein Interesse an solchen Gegenständen eher mit ihren historischen Assoziationen und ihrer emotionalen und geistigen Bedeutung zusammenhing als mit ihrer ästhetischen Form. Dies bekennt er freimütig in seinem Aufsatz «Der Moses des Michelangelo», einem Text, der Freud als sorgfältigen Beobachter kleinster Details zeigt, die den meisten anderen Menschen entgehen würden. Diese große Beobachtungsgabe zeigt sich auch in den klinischen Interpretationen der Symptome, Träume und in anderen psychologischen Beschreibungen seiner Patienten.

Freud hegte große Wertschätzung für die Literatur. Er selbst pflegte einen außergewöhnlichen literarischen Stil, der sich bereits in der Schule zeigte. Im Jahr 1930 wurde er als vierter Preisträger mit dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. In seinen Schriften finden sich mehr Verweise auf Goethe und Shakespeare als auf die Arbeiten anderer Psychiater. Sein Interesse an der Musik beschränkte sich jedoch auf die Oper, die Art von musikalischer Darbietung, die sich unmusikalischen Menschen am ehesten erschließt. Ein Neffe schrieb sogar, er habe die Musik verachtet.

Freuds gehemmtes und beherrschtes Wesen zeigt sich auch in seiner Selbstdarstellung, die sich fast ausschließlich mit der Entwicklung der Psychoanalyse beschäftigt und so gut wie nichts über sein Privatleben verrät. Schon 1885 schrieb er seiner Verlobten, er habe sämtliche Aufzeichnungen, Briefe und Manuskripte der vergangenen 14 Jahre vernichtet, und fügte weitsichtig hinzu, er wolle es seinen Biografen nicht zu leicht machen. Freud, der sein Leben mit der Erforschung intimster Geheimnisse zubrachte, die Menschen vor sich und anderen verbergen wollen, war…

Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Kapitel 1 - Leben und Persönlichkeit8
Kapitel 2 - Vom Trauma zur Fantasie30
Kapitel 3 - Die Erforschung der Vergangenheit46
Kapitel 4 - Freie Assoziation, Träume und Übertragung64
Kapitel 5 - Ich, Über-Ich und Es88
Kapitel 6 - Aggression, Depression und Paranoia106
Kapitel 7 - Witze und die Psychopatholog iedes Alltagslebens126
Kapitel 8 - Kunst und Literatur140
Kapitel 9 - Kultur und Religion162
Kapitel 10 - Freud als Therapeut180
Kapitel 11 - Psychoanalyse heute202
Kapitel 12 - Die Anziehungskraft der Psychoanalyse220
Weiterfu¨hrende Literatur240
Register244

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