Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1, Universität Paderborn (FB Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Vor diesem Hintergrund und der damit verbundenen Annahme, dass das Lesen in unserer heutigen Welt eine immer geringere Rolle spielt respektive das Lesen lediglich der Orientierung in der Medienwelt und dem kompetenten Umgang mit den einzelnen Medien dient, beschäftige ich mich in der vorliegenden Magisterarbeit mit der Frage, ob sich das private Lesen in der Medienkonkurrenz gewandelt hat. Dazu gehe ich zu Beginn auf den Aspekt der Lesesozialisation im Medienkontext ein. Die Fragen, was die Literaturwissenschaft unter der Lesesozialisation versteht und welche Rolle die Mediensozialisation in diesem Zusammenhang spielt, sollen an dieser Stelle geklärt werden. Anschließend werde ich die Bedeutung des Lesens als kognitive Fähigkeit für den beschriebenen Umgang mit den Medien betrachten und mich der Frage zuwenden, inwieweit konkrete biographische Veränderungen das Leseverhalten und die Lesefunktionen im Lebenslauf beeinflussen (können): In welchen Phasen (Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, Familienleben, Beruf und so weiter) ist das Lesen als Freizeitaktivität bedeutsam; wie installiert und modifiziert sich das Leseverhalten im Lebenslauf? Auf der Annahme aufbauend, dass auch dem privaten in Abgrenzung zum beruflichen Lesen (für die Schule, das Studium, die Ausbildung und so weiter) eine Motivation zugrunde liegt, die aufgrund persönlicher biographischer Voraussetzungen entstanden und so Bestandteil der (Lese- und Medien-)Sozialisation ist, werde ich mich im Anschluss an die Lesephasen im Lebenslauf den individuellen Funktionen der privaten Lektüre, den unterschiedlichen Lesemotiven und Gründen für das Lesen zuwenden. Obwohl der angesprochene Niedergang der Lesekultur nicht eingetreten ist, haben sich die Rahmenbedingungen5 für die Lesesozialisation / das Lesen in den vergangenen Jahren drastisch verändert. In Kapitel 4 sollen die 5 Unter Rahmenbedingungen verstehe ich hier das mediale Angebot und das Angebot an Freizeitaktivitäten, welches um eine begrenzte Mediennutzungszeit des Individuums 'konkurriert'. Auswirkungen der Mediennutzung auf das private Leseverhalten erarbeitet werden. Dabei beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit dem Medium Fernsehen, da dieses in den Haushalten am weitesten verbreitet ist, und von seinen Funktionen her häufig dem Lesen sehr ähnliche wahrnimmt. [...]
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