Fußball – Sprache der Völker: Über die Möglichkeiten des Fußballs in der Entwicklungspolitik
Autor | Colin Kraft |
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Verlag | Diplomica Verlag GmbH |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Seitenanzahl | 94 Seiten |
ISBN | 9783836644617 |
Format | PDF/ePUB |
Kopierschutz | kein Kopierschutz/DRM |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 19,99 EUR |
Das vorliegende Fachbuch umreist die Wirkung des Fußballs in seinen außersportlichen Ebenen. Ist Fußball etwa kein Politikum? Welche Chancen bzw. Gefahren birgt der Fußball? Zuerst umreist der Autor das Ausmaß des Einflusses der Politik auf den Sport und umgekehrt. Hier wird aufgezeigt, inwiefern der beliebteste Sport der Welt von politischen Entscheidungen abhängig ist oder für dessen Zwecke benutzt wird. Angefangen bei Medieneklats über Staatskrisen und „Nationbuilding“ bis hin zum sogenannten Fußballkrieg zeigt der Autor eindeutig auf, welcher Einfluss vom Fußball ausgeht bzw. auf ihn einwirkt. Die Vereinten Nationen erließen 2003 mit der Resolution 58/5 ein klares Signal zur Einbindung des Sports in der Entwicklungspolitik. Im zweiten Teil wird besprochen, welchen Platz das runde Leder in der täglichen Entwicklungsarbeit einnehmen kann. Kann Fußball eine Lösung für schwieriges Sozialverhalten, Religionskonflikte, Kriegstraumata und Versöhnungsarbeit oder Gleichberechtigung der Geschlechter sein? Diese Fragen werden mit konkreten Beispielen von Non-Goverment-Organisations wie „Grassrootsoccer“ oder „Streetfootballworld“ veranschaulicht und bewertet, die bereits seit Jahren den Sport als Instrument für ihre konkreten Entwicklungsziele nutzen. Sowohl Erfolge als auch Schwierigkeiten dieser nicht immer einfachen, aber äußerst wichtigen Unterstützung der konventionellen Entwicklungsorganisationen werden hier aufgezeigt. Zuletzt widmet sich das Buch jedoch auch den Problemen des Profigeschäfts Fußball aus afrikanischer Perspektive. Gerade die Berichterstattung der vergangenen Weltmeisterschaft in Südafrika hat gezeigt, wie populär dieser Sport auf dem schwarzen Kontinent ist. Unzählige Kinder und Jugendliche in den Slums träumen von einer Karriere als Fußballstar bei einem europäischen Spitzenklub. Tägliche landen bis zu zehn afrikanische Spieler auf dem belgischen Flughafen Brüssel-Zaventem. Wenige schaffen den Sprung in das vermeintlich bessere Leben. Viele landen in der Illegalität. Dahinter steckt eine Masche dubioser Manager, die als moderne Sklavenhändler bezeichnet werden können. Warum gerade in Belgien immer mehr Afrikaner in der Illegalität leben, was dagegen schon in Afrika getan wird und warum das schon lange keine sportliche Angelegenheit ist, wird hier sehr konkret und eindrucksvoll dargestellt.
Das Buch umreist sehr einhellig und konkret die Wirkungen des Sports auf Felder, die man im ersten Moment nicht mit ihm in Verbindung bringt. Es zeigt sowohl Kräfte als auch Gefahren des Sports auf. Eine lesenswertes Buch für alle Fußball-, Sport und Politikinteressierten.