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E-Book

Generationen und sozialer Wandel von 1770 bis heute

Eine Einführung

AutorHartmut Titze
VerlagBeltz Juventa
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl191 Seiten
ISBN9783779952725
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Lern- und Bildungsprozesse sind einem grundlegenden Wandel unterworfen und orientieren sich in fortgeschrittenen Gesellschaften an der Erwartung, dass jede Person ein Produkt ihrer eigenen Anstrengungen und Lernprozesse ist. Jede und jeder Einzelne muss sich im Bildungsprozess als Person selbst aufbauen. Diesem Buch liegt die Überzeugung zugrunde, dass Gesellschaften im Prozess ihrer Modernisierung irgendwann unverwechselbare Individuen hervorbringen. Um dabei Orientierung zu gewinnen, muss man Jahrhunderte in den Blick nehmen und der Wanderung der Kultur in die Innenwelt der Subjekte nachgehen. Das Buch rekonstruiert die vieldiskutierte Individualisierung seit der Aufklärung genetisch am Leitfaden des Bildungswachstums.

Hartmut Titze ist Professor em. für Historische Bildungsforschung und lehrte an den Universitäten in Göttingen und Lüneburg.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort10
Kapitel 1. Von der natürlichen Auslese zur Bildungsselektion12
1.1 Die Aufwertung der Jugend in der Aufklärung12
1.2 Die Institutionalisierung der Bildungsselektion14
1.3 Die zunehmende Differenzierung von Körper und Person17
1.4 Die Herausbildung von moderner Individualität18
1.5 Die langen Wellen der Kultur20
Kapitel 2. Grundbegriffe, Quellen und Literaturhinweise27
2.1 Was heißt Generation?27
2.2 Was heißt Jugend?30
2.3 Der jugendliche Mensch32
2.4 Quellen33
2.5 Literaturhinweise35
Kapitel 3. Leben im Mittelalter37
3.1 Kontroversen um die Kindheit im Mittelalter37
3.2 Die Härte der Lebensbedingungen39
3.3 Alterszäsuren und Erziehungsziele42
3.4 Kinder als soziale Versicherung45
3.5 Die Herrschaftsstruktur der alteuropäischen Sozialordnung46
Kapitel 4. Die historische Verselbstständigung eigener Lebensphasen48
4.1 Der Beginn des modernen Bevölkerungswachstums48
4.2 Die Revolution der Kommunikation im 18. Jahrhundert49
4.3 Die Vergesellschaftung in den gebildeten Ständen50
4.4 Die Veränderungen zwischen den Generationen53
4.5 Vom Gruppenselbst zur Ich-Identität55
Kapitel 5. Generationen in der frühindustriellen Gesellschaft59
5.1 Reflexion über Spiel und Arbeit59
5.2 Die großen Trends im Familienleben59
5.3 Einflüsse des Industrialisierungsprozesses62
5.4 Der schleichende Wandel des Zeitbewusstseins67
Kapitel 6. Die Verschulung des Aufwachsens und soziale Steuerung70
6.1 Die Umstellung der Lebensweise auf funktionale Integration70
6.2 Die moderne Schule als evolutionäre Errungenschaft72
6.3 Der doppelte Referenzrahmen von Bildungsprozessen77
6.4 Verschulung und Selbstorganisation der Kultur80
Kapitel 7. Die Jugendbewegung83
7.1 Zur Modernisierung der deutschen Gesellschaft vor 191483
7.2 Die Modernisierung des Bildungswesens84
7.3 Kulturkritische Geistesströmungen85
7.4 Pädagogische Reformbewegungen als Antwort auf die Modernisierung87
7.5 Der Generationswechsel ab den 1880er Jahren90
7.6 Generationsgestalten und Individualisierung93
Kapitel 8. Der Nationalsozialismus als unreife Kulturbewegung96
8.1 Die Verschärfung der Generationenkonflikte96
8.2 Bildungswachstum und Nationalsozialismus99
8.3 Das Gesetz zur Bildungsbegrenzung von 1933100
8.4 Die nationalsozialistische Erziehungsideologie104
8.5 Baldur von Schirach: Hitlers Studenten- und Jugendführer105
8.6 Ausgrenzung von Bildungsprozessen und Tötung von „lebensunwertem Leben“107
8.7 Der Nationalsozialismus in der deutschen Geschichte109
Kapitel 9. Die skeptische Generation nach dem Zweiten Weltkrieg113
9.1 Die geistige Lage nach 1945113
9.2 Aufwachsen in den 1950er Jahren115
9.3 Die skeptische Generation117
9.4 Die Halbstarken der 1950er Jahre122
Kapitel 10. Die Kulturrevolution der 1960er Jahre124
10.1 Einordnung in das langfristige Bildungswachstum124
10.2 Die 68er-Generation und die moderne Kulturrevolution126
10.3 Der internationale Charakter der Protestbewegungen128
10.4 Die 68er-Bewegung als Durchbruch des Individualismus129
10.5 Kristallisierung ‚neuer Gestalten‘130
10.6 Spezifische deutsche Ursachen133
Kapitel 11. Die Individualisierung der Kindheit und Jugend heute135
11.1 Die Angleichung der materiellen Aufwachsbedingungen135
11.2 Die Vielfalt neuer Sozialformen136
11.3 Veränderungen im Verhältnis der Generationen141
11.4 Pluralistische Sozialisation und Individualisierung des Lebenslaufs142
11.5 Der säkulare Wertewandel143
11.6 Die Tradierung von Werten146
Kapitel 12. Individualisierung und Standardisierung148
12.1 Institutionalisierung des Lebenslaufs148
12.2 Zur Pädagogisierung der Lebensführung150
12.3 Das Leben als individuelle Aufgabe151
12.4 Umgang mit Individualisten153
12.5 Selbstinszenierung und Aufmerksamkeit in der Deutungskultur155
12.6 Das Konsumverhalten Jugendlicher156
12.7 Zur Kultivierung des Körperbewusstseins158
Kapitel 13. Lernfähigkeit und Modernisierung160
13.1 Produktive Generationen160
13.2 Modelle der Vermittlung der Kultur167
13.3 Lernen durch Erfahrung169
13.4 Der Subjektivismus der Kultur173
13.5 Lernen und Identität174
Kapitel 14. Ausblick178
14.1 Problemlagen alternder Gesellschaften181
14.2 Umrisse einer neuen Generation183
Literatur186

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