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Genossen - Freunde - Junker

Die Mikropolitik personaler Beziehungen im politischen Handeln der Weimarer Republik

AutorVolker Köhler
VerlagWallstein Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl366 Seiten
ISBN9783835342125
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,99 EUR
Wie prägten persönliche Kontakte und Netzwerke die Politik der Weimarer Republik? Die Weimarer Republik steht als erste gesamtdeutsche Republik für den Versuch, in der Hochphase der Moderne einen demokratischen, bürokratischen und sozialen Staat zu etablieren. Dabei gelang es den demokratischen Parteien jedoch nicht, Deutungshoheit über die politische Debatte zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund wirft Volker Köhler einen Blick auf die Bedeutung personaler Beziehungen beim Verteilen staatlicher Ressourcen. An drei Beispielen - der sächsischen Sozialdemokratie, Konrad Adenauers als Kölner Oberbürgermeister und dem Verteilungskampf um die Millionen des Subventionsprogramms Osthilfe - wird deutlich, dass Freundschaften und Seilschaften, Abhängigkeiten und gemeinsame Erfahrungen auch die Politik der Weimarer Republik prägten. Dabei zeigt sich, dass personale Beziehungen - oder Mikropolitik - nicht nur bei Junkern und Wirtschaftseliten, sondern gerade in der Parteiorganisation der SPD eine große Rolle spielten. Der Autor entwirft eine erste systematische Typologie der Mikropolitik der Weimarer Jahre und erklärt über die daraus abgeleiteten Erkenntnisse Unwahrscheinlichkeiten in der politischen Entwicklung jener Jahre.

Volker Köhler, geb. 1984, ist seit 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt und Redaktionsleiter der Neuen Politischen Literatur.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Umschlag1
Titel4
Impressum5
Inhalt6
Einleitung10
Warum Mikropolitik? Warum Weimar?12
Auswahl der Fallbeispiele21
Quellensituation25
Methode 1: Theoretisches Modell29
Methode 2: Untersuchungsschritte33
Ausgangshypothesen und Gliederung44
I. Rahmenbedingungen politischen Handelns in der Weimarer Republik46
I.1. Interessenverbände, Parteien, Milieus: Organisation von Politik47
I.2. »Volksgemeinschaft« und Autorität: Reden u?ber Politik56
I.3. Korruption und Krise: Kontrastfolie in Debatten und Praktiken60
II. Genossen und Minister. Das »rote Sachsen« (1918-1923)65
II.1. Rollen und Rollenerwartungen76
Parteigenosse77
Privatperson83
Repräsentant des Staats87
II.2. Kommunikation von Mikropolitik91
Deutungen von Mikropolitik zwischen Angriff und Rechtfertigung94
Kultur der Mikropolitik103
Sozialpolitik und mikropolitischer Gabentausch114
II.3. Partei, Republik und Organisationsmikropolitik: Zusammenfassung123
III. Freunde und Familie. Konrad Adenauer als Oberbu?rgermeister von Köln (1917-1933)126
III.1. Rollen und Rollenerwartungen: Adenauer als weak tie?131
Katholik und Privatmann132
Vom Bu?rokraten zum Bu?rgermeister136
Politiker140
Wirtschaftsfreund148
III.2. Kommunikation von Mikropolitik155
Deutung von Mikropolitik in öffentlichen Äußerungen Adenauers156
Kultur der Mikropolitik159
Repräsentation und mikropolitischer Gabentausch177
III.3. Wirtschaftskrise und Bankschulden: Korruptionsfall um Adenauer ?183
III.4. Person und Organisation: Zusammenfassung189
IV. Junker und Bu?rokraten. Die Osthilfe (1928-1933)194
IV.1. Regierungsprogramm als Mikropolitik: Die Entwicklung der Osthilfe 1928-1936198
IV.2. Rollen und Rollenerwartungen209
Agrarier und Industrielle210
Verwaltung und preußische Republikaner218
Pommern, Musterbeispiel der Mikropolitik226
IV.3. Kommunikation der Mikropolitik235
Deutung der Mikropolitik in Ritualen und Rechtfertigungsschreiben236
Kultur der Mikropolitik247
Die Unvereinbarkeit von Organisationsmikropolitik und personaler Mikropolitik263
IV.4. Starke Männer und schwache Bu?rokraten? Zusammenfassung268
V. Mikropolitik im Kontext der Zwischenkriegszeit272
V.1. Wahlen und politischer Alltag274
V.2. Land und Stadt278
V.3. »Chirurgen« und »Fu?hrer«281
V.4. Eine »demokratische Patronage«? Weimarer Besonderheiten?283
VI. Unwahrscheinlichkeiten verstehen. Typologie der Mikropolitik291
VI.1 Personale Verflechtung und Gabentauschketten: Formen von Mikropolitik292
Freundschaft und Klientelismus293
Organisation und Personen296
Region und Zentrum, weak ties und Milieus300
Staatliche Ressourcen und Gabentauschketten304
VI.2. Gemeinwohl und Legitimation: Regeln der Mikropolitik308
Gemeinwohlvorstellungen308
Regeln und Regelverstöße: Mikropolitik legitimieren312
Fazit und Ausblick318
Dank325
Abku?rzungsverzeichnis328
Verzeichnis der zitierten Weimarer Zeitungen329
Quellen- und Literaturverzeichnis330
Personenverzeichnis365

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