LIFECOACH IM TASCHENFORMAT
Du hast jetzt bereits eine ganze Menge über das Journal erfahren: wie es aussieht, was es ausmacht und was dahintersteckt. Die große Vision und die Theorie sind das eine, doch wie sieht ein solcher Planer im Alltag aus? Wie fängt man nun am besten an? Vielleicht hast du auch bereits den Stift gezückt und sitzt vor einem leeren Blatt Papier. Und nun?
Im folgenden Teil stelle ich dir die beliebtesten Inhalte vor. Die Grundlagen des Journal-Systems, die deinen Alltag im Handumdrehen verändern werden. Dein ganz persönlicher Kalender, dein treuer Begleiter. Bedenke jedoch bei jedem meiner Vorschläge: Dein Journal ist, was du daraus machst. Keines dieser Module ist ein absolutes Muss.
INDEX – DAS INHALTSVERZEICHNIS
Das letzte selbst erstellte Inhaltsverzeichnis ist mir vor dem Journaling wohl bei meiner Masterthesis untergekommen und war selbst dort ein automatisierter Vorgang, der so schnell und problemlos wie möglich verlaufen sollte. Und vermutlich geriet er auch gerade deshalb genauso schnell in Vergessenheit. Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet, in naher Zukunft wieder ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen – schon gar nicht „privat“ und abseits von heiligen Unihallen. Für was auch?
Vorgefertigte Kalender und Planer besitzen meist keine Inhaltsangabe, und wenn doch, verliert diese meist schnell an Bedeutung, spätestens sobald du individuelle Anpassungen an deinem Kalender vollziehst und ihn tatsächlich benutzt. Doch es kann durchaus sinnvoll sein, ein Verzeichnis anzulegen. Warum also nicht einfach selber machen? Denk an die Zukunft! Eine nachvollziehbare Struktur ist sehr nützlich und erspart dir Zeit und frustriertes Blättern und Suchen.
Viele Notizbücher, die ausdrücklich für das Journaling geeignet sind, besitzen bereits einen Vordruck für deinen Index. Ganz egal ob DIY oder Vorlage: Das Prinzip ist einfach. Du trägst alle Seiten, auf die du eventuell wieder zurückkommen möchtest, in deinen Index ein und versiehst sie mit der jeweiligen Seitenzahl. Ich persönlich trage nicht jeden Aufschrieb in meinen Index ein. In der Regel beschränke ich mich auf alles, was ich definitiv regelmäßig zur Hand nehme, und fasse monatliche Seiten zusammen, zum Beispiel alle Tageseinträge eines Monats. So sparst du Platz und hältst dein Inhaltsverzeichnis übersichtlich.
Bei einem prall gefüllten Planer kann jedoch selbst diese Variante schnell unübersichtlich werden. Wenn du deinen Index etwas strukturieren möchtest, bietet sich eine Katalogisierung nach Themen an. So kannst du die Module und Gattungen als Überschriften auflisten, die du erfahrungsgemäß am meisten im Alltag benutzt. In den meisten Fällen sind das:
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Kollektionen und Notizen
– Tipp –
Du möchtest deine Seiten noch schneller finden? Hebe den Beginn eines jeden Monats mit einer Farbe hervor oder nutze eine Farbcodierung für den Index, der sich auch an den einzelnen Seiten in deinem Journal spiegelt. Kleine Flaggen, die aus dem Buch herausschauen, sind auch eine super Möglichkeit und schnell gebastelt. Wenn du im nächsten Monat weitermachst, kannst du die Flaggen entfernen oder „umziehen“.
DIE JAHRESÜBERSICHT
Viele verstehen das Journal als individuelle Aufgabenliste, Kunstobjekt oder Skizzenbuch. Das ist auch alles richtig, doch das Journal kann noch so viel mehr. Durch die folgende Funktionalität wurde das Journal mein Buch für alles: ein Kalender, der nach meiner Uhr tickt. Eine flexible Chronik, die so weit in die Zukunft blickt, wie ich mag. Ein Jahr? Zwei Jahre? Du kannst deine Jahresübersicht nach deinen individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten. Deine persönliche Zeitrechnung startet und endet genau dann, wann es dir passt. So ist endlich Schluss mit leeren Kalenderseiten und unnötigem Weißraum.
STRUKTURIERE DEINEN INDEX UND FINDE DIE VERKNÜPFTEN INHALTE NOCH SCHNELLER UND ZIELGERICHTETER.
„Was machst du eigentlich mit Terminen, die ferner in der Zukunft liegen?“ ist die Frage, die mir Journal-Interessierte am meisten stellen. Der sogenannte Future Log, wie er im Journal-Jargon heißt, ist dein Werkzeug für die Langzeitplanung. Hier finden Termine, Geburtstage, Urlaube und andere wichtige Daten Platz, die du über Monate oder ein ganzes Jahr hinweg planen möchtest. Diese Übersicht hilft dir bei der Monats- und Tagesplanung und ersetzt in erster Linie einen handelsüblichen Kalender. Das Schöne an deiner ganz persönlichen Übersicht? Sie beginnt nicht zwangsläufig am Ersten des Jahres und endet selten am letzten Tag im Kalenderjahr. Sie orientiert sich daran, wann du mit deinem Journal begonnen hast, und am wichtigsten: an deinen Terminen!
Für ein gelungenes Design solltest du dich zunächst mit den Maßen deines Journals auseinandersetzen. Zähle die Kästchen – sofern die Seiten deines Journals kariert sind – nach der Länge und Breite oder miss deine Seiten mit einem Lineal aus. Im Internet findest du eine aktuelle Kalenderübersicht. Nicht alle Monate haben gleich viele Tage, diese kleinen Ungleichmäßigkeiten solltest du bei der Gestaltung mit einplanen. Du kannst deinen Kalender im Hoch- oder Querformat anlegen oder dein aufgeschlagenes Journal als große Leinwand sehen und beide Seiten in das Layout miteinbeziehen.
Einige Beispiele für eine übersichtliche Jahresplanung findest du in den folgenden Abbildungen. So gibt es nie wieder Platzprobleme! Ein ganzes Jahr findet auf zwei Seiten definitiv Platz. Die Doppelseite bietet genug Raum für all deine Termine.
Legende
Neben einer übersichtlichen Gestaltung und wiederkehrenden Symbolen können auch Farben, Abkürzungen und Icons helfen, deinen Planer zu strukturieren. Sie ergänzen deinen klassischen Journal-Schlüssel und machen ein minimalistisches Layout flexibel und funktional.
Farbe
Eine Jahresübersicht besteht vor allem aus Terminen. Deswegen bietet sich eine Farbcodierung an, um verschiedene Anlässe und Prioritäten auf den ersten Blick sichtbar zu machen. Wähle beispielsweise eine Farbe für Geburtstage, eine andere für Privates und eine dritte für wichtige Termine und Deadlines im Arbeitsleben.
Deinen Farbcode kannst du mit deinem Journal-Schlüssel auf einer separaten Seite festhalten oder bei Bedarf als Legende auf den betreffenden Sammlungen und Einträgen anführen. Das bietet sich vor allem dann an, wenn du deine Farbcodierung nicht für alle Einträge nutzt oder die Farben immer wieder neu zuordnest. Wie du die Farben in deinen Planer integrierst, bleibt dir überlassen. Sie sollten es dir jedoch erleichtern, Seiten schneller zu finden oder Inhalte noch besser zuordnen zu können. Wähle weise und bremse dich: Im Sinne der Produktivität ist weniger manchmal mehr.
FARBCODIERUNG FÜR EINE SCHNELLE ÜBERSICHT: DER COLOR CODE
Icons
Du möchtest deine Übersicht farbneutral halten (wer hat auch schon immer fünf verschiedene Stifte dabei?) und deine Jahresübersicht mit wenig Equipment unterwegs anpassen können? Erarbeite dir eine Legende mit einschlägigen Icons, die einfach und einfarbig zu zeichnen sind und auf den ersten Blick Sinn machen.
Du brauchst ein funktionierendes System, das genug Platz für all deine Termine und Bedürfnisse bietet. Ganz schön viel Aufwand, so ein Jahreskalender, meinst du? Ich kann deine Gedanken förmlich hören: „Einmal im Jahr ist einmal zu viel. Das krieg ich nicht hin. Wo ist der Drucker?“ Ich kann das gut nachvollziehen, die Jahresübersicht ist auch bei mir die Seite mit der höchsten Fehlerquote. Und das ist ärgerlich, immerhin begleitet sie mich besonders lange. Um dir diese Hürde zu nehmen, habe ich ein kostenloses Printable für dich vorbereitet. Unter www.teaandtwigs.de kannst du es herunterladen. Das Design passt in einen DIN-A5-Planer und kann am Computer in den Druckeinstellungen auch auf andere Maße angepasst werden.
EINE AUSWAHL EINFACH ZU ZEICHNENDER ICONS
DIE MONATSÜBERSICHT
Die Monatsübersicht, im Journal-Jargon Monthly Log genannt, soll unmittelbar bevorstehende Termine sichtbar machen und diese mit deinen persönlichen Zielen, Aufgaben und Inspirationen auf einen Nenner bringen. Wenn ich mein Journal aufsetze oder betrachte, habe ich oft das Bild einer großen Lupe oder eines Mikroskops vor mir. Von Seite zu Seite gehe ich immer tiefer in mein Buch hinein und damit in mich. Von einer ersten Übersicht meiner Termine bis hin zur detaillierten Planung verschiedener Tagesaufgaben und Projekte – Dinge und Aufgaben wiederholen sich, werden dafür aber konkreter und bekommen mehr Dimensionen. Sie werden greifbar und nehmen Form an, bis sie schließlich abgehakt sind und damit in die Galerie einziehen.
Die Monatsübersicht lässt sich am besten in einer nach Tagen nummerierten Liste mit knappen Einträgen darstellen. Termine werden konkret geplant, Deadlines festgelegt und erste Ziele und Aufgaben definiert.
Das Aufsetzen und Planen eines neuen Monats macht mir ganz besonders viel Spaß. Im Folgenden findest du einige Vorlagen und Layouts für eine produktive Monatsplanung.
Farbe
Ähnlich wie bei der Jahresübersicht kann eine Farbcodierung Struktur und Funktionalität in deine minimalistische Monatsübersicht bringen. Das ist übrigens auch das Layout meiner Wahl. Ich nutze eine Farbe, um private Termine zu markieren, und eine andere, um Termine als geschäftlich zu kennzeichnen.
Du kannst hier mit den gleichen Farben arbeiten, die du auch in deiner...