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Glaube, Moral und Erziehung

AutorWolfgang Brezinka
VerlagERNST REINHARDT VERLAG
Erscheinungsjahr1992
Seitenanzahl268 Seiten
ISBN9783497606788
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Erziehung setzt gemeinsame Ideale als Erziehungsziele voraus. Das sind Angaben über jene Eigenschaften der Menschen, die gefördert werden sollen, weil sie für die Lebenstüchtigkeit der Person und das Wohl des Gemeinwesens wichtig sind. Dazu gehören vorrangig religiöse oder weltanschauliche Onentierungssicherheit und moralische Handlungsfähigkeit. Sie sind aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und durch kritisches Denken allein nicht zu gewinnen, sondern wurzeln in Werterlebnissen und Glaubensüberzeugungen. In unserer pluralistischen Gesellschaft fehlt es jedoch an Übereinstimmung im Werten und an Sicherheit im Glauben. Ausgehend von diesen Beobachtungen hat Wolfgang Brezinka seine Beiträge zu den philosophischen Grundlagen der religiös-weltanschaulichen und moralischen Erziehung verfasst, die in diesem Buch vereint werden.

rof. em. Dr. Dr. hc. Wolfgang Brezinka, lehrte Erziehungswissenschaft in Innsbruck, Würzburg und Konstanz. Mitglied der Öster. Akademie der Wissenschaften. Seine Bücher haben eine Gesamtauflage von über 250.000 Exemplaren erreicht und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Eine Übersicht aller Titel der "Gesammelten Schriften" finden Sie hier.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Impressum4
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Erziehungsziele heute: Problematik und Leitlinien13
I. Was sind »Erziehungsziele«?15
II. Zur allgemeinen Problematik von Erziehungszielen19
Die Entstehungs-Problematik19
Die Inhalts-Problematik20
Die sprachliche Problematik21
Die Begründungs-Problematik23
Die Verwirklichungs-Problematik24
Die rechtliche Problematik25
III. Zur Problematik von Erziehungszielen in pluralistischen Gesellschaften26
Die Wertwandel-Problematik29
Die Liberalitäts-Problematik31
IV. Leitlinien zur Sicherung der notwendigen Erziehungsziele34
Aufklärung über die Unentbehrlichkeit gemeinsamer Persönlichkeitsideale34
Kritik vermeintlicher Erziehungsziele, die keine sind35
Kritik mangelhafter Erziehungsziele36
Bilanz der moralisch-rechtlichen Bestände und Defizite38
Wertung, Entscheidung, Bindung44
Glaube und Erziehung45
Die Erzieher vor den Aufgaben der Erziehung zur Lebenstüchtigkeit45
I. Glaubensüberzeugungen als Bestandteile der Lebenstüchtigkeit47
II. Die moderne Unsicherheit über die weltanschauliche Seite der Lebenstüchtigkeit55
III. Der Ausweg des Pragmatismus: doppelte »Wahrheit«, Nützlichkeit als »Wahrheit«, Nutzen vor Wahrheit60
IV. Beispiele für pragmatische Deutungenvon Glaubensüberzeugungen63
KANT: notwendige Postulate63
LANGE: unentbehrliche Dichtung64
VAIHINGER: nützliche Fiktionen67
LEOPARDI: schöne Illusionen69
JAMES: lebensfördernde Überzeugungen73
SCHILLER: praktisch bewährter Glaube75
PARETO: nützliche Ideale78
LEMBERG: unentbehrliche Ideologien79
UNAMUNO: tröstliche Glaubensschöpfungen81
KOLAKOWSKI: unvermeidliche Mythen84
V. Zur Bewertung pragmatischer Deutungen von Glaubensüberzeugungen aus der Sicht einer Normativen Philosophie der Erziehung87
Verfassungsrechtliche Vorgegebenheiten: Gewissensfreiheit, Religionsfreiheit, Religionsunterricht88
Das Wohl der Educanden und das Gemeinwohl als oberste Bewertungsgrundlagen90
Die Gegenposition: der Szientismus und seine Mängel92
Vorteile des Pragmatismus: realistischeres Menschenbild und geringeres Risiko97
NIETZSCHES Lehre von den notwendigen Illusionen99
I. Darstellung101
Wissen, Illusionen, seelische Gesundheit101
Wahrheit, Skepsis, Gefahren der Wissenschaft104
Lösungsvorschlag: Aushalten der Spannung zwischen Wissen und Glauben nach dem Grad der Belastbarkeit107
II. Bewertung111
Erkenntniswahrheit und Glaubensüberzeugungen111
Die Vorzüge der Lehre116
Die Nachteile der Lehre118
»Ausgewogene Bildung« in einer wertunsicheren Gesellschaft121
»Ausgewogene Bildung« als Persönlichkeitsideal122
I. Ideengeschichtliche Grundlagen124
Ursprung im griechischen Menschenbild124
Das Ideal der harmonischen Kräftebildung125
Nutzen und Grenzen formaler Ideale126
II. Der Beitrag der Devise »ausgewogene Bildung« zu den Entscheidungen über Persönlichkeitsideale und Erziehungsziele131
Sonderideale und gemeinsames Grundideal131
Gefahr der Verkümmerung von »Bildung« zu einem intellektualistischen Teilideal für Schüler132
Kulturkrise und gesetzliche Erziehungsziele133
III. Gesamterziehung und Teilerziehung: zur erzieherischen Verantwortung der Eltern, der Lehrer und des Staates137
Werterziehung? Problematik und Möglichkeiten142
I. Entstehungsgeschichte der Parole »Werterziehung«143
Kulturkrise in den USA145
Moralische Orientierungskrise in Deutschland147
»Grundwerte« und »Wertwandel«149
II. Zur Problematik der Parole »Werterziehung«151
1. Verständnisprobleme152
2. Entscheidungsprobleme158
III. Erziehungsziele unter den Bedingungen des weltanschaulichen Pluralismus und Individualismus164
Werteinstellungs-Erziehung als weltanschaulich-religiöse und moralische Erziehung165
Primäre Verantwortung der Eltern166
Mitverantwortung des Staates und der Lehrer168
Erziehung heute: Elternhaus und Schule in gemeinsamer Verantwortung172
I. Idealvorstellungen über die Träger der Erziehung und ihre gemeinsame Verantwortung175
Erziehungspflicht der Eltern und Erziehungsauftrag des Staates175
Zuständigkeiten für die spirituelle und moralische Erziehung178
Unparteilichkeit des Staates in Glaubenssachen179
Erziehungsauftrag der Schule und Mitwirkungsrecht der Eltern181
II. Die wirklichen Verhältnisse182
Die Zerstückelung der Erziehung183
Erziehungsunsicherheit und Entlastungsbestrebungen bei den Eltern185
Überlastung der Schulen mit schulfremden Erziehungsaufgaben187
Mangelnde Kooperationsbereitschaft und Interessenunterschiede zwischen Eltern und Lehrern189
III. Aufgaben für Eltern, Staat und Schulen193
Die Verantwortung der Eltern194
Die Verantwortung des Staates, seiner Schulen und Lehrer196
Die gemeinsame Verantwortung von Eltern und Lehrern198
Die Berufsmoral der Lehrer200
I. Der Erziehungsauftrag der Schulen und die Berufstüchtigkeitder Lehrer200
II. Was ist eine Berufsmoral?202
III. Warum brauchen Lehrer eine Berufsmoral?205
IV. Kernbereiche einer Berufsmoral für Lehrer210
Allgemeine berufsmoralische Normen211
Normen für die Beziehungen zu den Schülern216
Literaturverzeichnis232
Personenregister251
Sachregister256
Veröffentlichungsnachweise262
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