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The Great Gun of the Lantern.

Lichtbildereinsatz sozialer Organisationen in Großbritannien (1875-1914)

AutorKaren Eifler
VerlagSchüren Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl390 Seiten
ISBN9783741000706
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Ende des 19. Jahrhunderts erfreuten sich öffentliche Lichtbildvorträge als Mittel der Belehrung und Agitation großer Beliebtheit. Mutterland dieser Medieninszenierung ist Großbritannien, wo eine eigene Wirtschaftsbranche mit Produktionsfirmen, Vertriebsstrukturen und kommerziellen wie nichtkommerziellen Anbietern von unterhaltsamen Shows und lehrreichen Vorführungen entstand. In britischen Groß- und Mittelstädten sind lantern lectures (Lichtbildervorträge) ein fester Bestandteil des Angebots öffentlicher Bildungsveranstaltungen. Soziale Organisationen, die in der Armenfürsorge und Armutsprävention tätig sind, setzen Projektionsaufführungen gezielt zur Propagierung ihrer Ziele, zur Mitgliederwerbung und zum Spendensammeln ein. Der Reiz dieses neuen Mediums wurde noch gesteigert mit festlichen Umzügen und multisensorischen Darbietungen wie der Kostümierung der Vortragenden und Operateure oder der Verabreichung von Speisen und Getränken nebst gemeinsamen Singen. Als 'Great Gun', als großartige 'Bilderkanone' (S. 291) zur Bekämpfung von Armut bzw. der durch Armut drohenden ,Sünde' bewährte sich der bildwerfende Projektor also nicht nur über die projizierten Bilder, sondern ganz wesentlich im szenischen Verbund mit sozialen Praktiken wie Umzügen, Gottesdiensten, Speisungen und gemeinsamem Singen. Die Autorin untersucht diese Medienpraktik am Beispiel von zwei christlichen Or­ganisationen der Temperenzbewegung (United Kingdom Band of Hope Union und Church of England Temperance Society), drei Organisationen christlicher Mission und Unterweisung (Sunday School Union, Church Army, Salvation Army) sowie zwei säkulare sozialpolitische Organisation (Co-operative Movement und Clarion Movement). Sie leistet damit Pionierarbeit bei der Erforschung eines bisher wenig beachteten visuellen Massenmediums.

Karen Eifler, 1978 in Görlitz geboren, studierte Medienwissenschaft, Französische Philologie und Sinologie in Trier. Von 2008-2014 war sie in zwei Forschungsprojekten des Untersuchungsschwerpunkts Screen1900 der Trierer Medienwissenschaft als Wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Seit dem Abschluss ihrer Promotion arbeitet sie freiberuflich als Wissenschaftlerin, Autorin und Lektorin. Sie wirkt unter anderem am Trierer Forschungsprojekt 'The Fundamentals of Digitalisation of Works in the Historical Art of Projection as Applied to Media History' mit.

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