Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1,3, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Duisburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Nicht selten hört man in Medien von Fällen häuslicher Gewalt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass allein in Deutschland jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von ihrem Partner sexuell oder körperlich misshandelt wurde. Die Bundesregierung stellte bereits im Jahr 1990 fest, dass Gewalt in Familien die am häufigsten ausgeübte Gewalt in unserer Gesellschaft ist. Gerade deshalb gibt es mittlerweile mehr als 350 Frauenhäuser in Deutschland. Diese geben an, dass dort jährlich etwa 45.000 Frauen mit ihren Kindern Zuflucht suchen. Sie suchen Zuflucht vor ihren Ehemännern. Die Polizei geht von einem großen Dunkelfeld im Bereich der häuslichen Gewalt aus, denn viele Frauen wenden sich nicht an die Polizei oder andere Hilfsorganisationen. Frauen werden in ihrem eigenen Zuhause von ihren Lebenspartnern auf massive Art und Weise unterdrückt und misshandelt. Doch selten finden die betroffenen Frauen einen Ausweg aus dieser Situation. In den 90er Jahren kam es zu gesetzlichen Änderungen, die fortan körperliche Gewalt gegen Frauen nicht mehr als hausherrliche Gewalt behandelten, sondern künftig strafrechtlich verfolgten. Unter anderem wurde in das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung im Jahre 1997 auch die Ehe eingeschlossen. Der Gesetzgeber nahm die Vergewaltigung innerhalb der Ehe in den §177 Strafgesetzbuch auf und stellte sie der Vergewaltigung außerhalb der Ehe in einem Straftatbestand gleich. Vor dem Hintergrund dieses Sachverhaltes stellt sich die Frage, auf welche Ursachen zurückgeführt werden kann, dass Frauen so häufig über Jahre hinweg in einer Beziehung leben können, in der sie beinahe täglich Gewalt erfahren, ohne sich aus dieser Situation zu befreien. Ebenso stellt sich die Frage, welche Phasen die Frau durchlebt, bis sie letztendlich als Opfer von häuslicher Gewalt bezeichnet werden kann. Dies soll das Thema dieser Bachelorarbeit darstellen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen dazu dienen, Polizeibeamte, andere Interessierte und ebenso Betroffene für das Handeln oder auch Nicht-Handeln dieser Frauen zu sensibilisieren. Es soll die Möglichkeit geschaffen werden die facettenreichen Gründe für ihre Situation zu verstehen und dadurch entsprechend sensibel und mit 'geöffneten Augen' den Dienst zu versehen und Signale aus dem näheren Umfeld zu erkennen, um so sachgerecht, gründlich und sensibel intervenieren zu können.
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