„Wer erzählen will, muss sich zunächst eine Welt errichten, eine möglichst reich ausstaffierte Welt bis hin zu den letzten Details [...]“ – In der Nachschrift zum Name der Rose (1984) gibt der italienische Autor Auskunft über das Was und das Wie des Erzählens. Eco schreibt, das „Problem“ beim Erzählen sei, „die Welt zu errichten, die Worte kommen dann fast von selbst“. Eco präzisiert, wenn er erklärt, es sei egal, ob man phantastische Räume oder realistisch gezeichnete entwerfe, wesentlich seien die Regeln, die vorher festgelegt werden müssten. – Das vorliegende Heft beschäftigt sich mit dem großen Thema Erzählen und insbesondere mit seinen Regeln und zieht hierfür ein breites Spektrum an Erzählweisen heran. Den Auftakt macht Carsten Gansel, der Ecos Frage nach dem Wie evolutionspsychologisch beantwortet, die Ursprünge von Erzählmodellen theoretisch verankert und sprachwissenschaftlich an Beispielen kindlicher Erzählweisen anschaulich macht. Auch Klaus Maiwald bezieht sich auf eine ursprünglich zu nennende Form filmischen Erzählens, wenn er den Publikumserfolg The Artist aus dem Jahr 2012 einer filmnarratologischen Analyse unterzieht und an diesem Beispiel Bausteine des Film-Erzählens in einer konzisen Analyse „zum Strahlen bringt“. Marco Prestel führt theoretisch und terminologisch in die Territorien der Narratologie ein und zeigt an kinder- und jugendliterarischen phantastischen Stoffen den Erzählreichtum literarischer Raumgestaltungsweisen. Christiane Dätsch widmet sich in ihrem Beitrag über die Story Dealer – ein Berliner Aktionskünstler-Projekt – den spannenden Formen von Wirklichkeitserkundung mit performativen Erzähl-Konstruktionen. Katrin Damman-Thedens weist am Beispiel der textlosen Graphic Novel The Arrival von Shaun Tan auf die Vielfalt hin, mit der Bilder und Figurenperspektiven zu erzählen vermögen.Wie man aber das Wie des Erzählens erlernen und Erzählkultur fördern kann, zeigt Stephanie Jentgens, die über ein innovatives Fortbildungskonzept berichtet, bei dem das Erzählen für Kinder im Mittelpunkt steht. Christina Ulm weiß über eine Wiener Narratologie-Vorlesung zu berichten, die für jugendliches Publikum konzipiert wurde und bei der insbesondere Erzählperspektiven wissenschaftlich anschaulich gemacht werden. Auch das Spektrum weiß Spannendes zu erzählen: So stellt Ina Brendel-Perpina die Ergebnisse einer Studie über die Arbeit der Jugendjurys des Deutschen Jugendliteraturpreises vor, berichten die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des Schweizerischen Instituts für Informationswissenschaft (HTW Chur) Brigitte Lutz und Karsten Schuldt über nationale Konzepte und Regelwerke von Schulbibliotheken. Last but not least skizziert Berbeli Wanning das innovative Konzept der Forschungsstelle Kulturökologie und Literaturdidaktik an der Universität Siegen, das sich mit Nachhaltigkeit und (Kinder- und Jugend-)Literatur beschäftigt und das als offizielles UNESCO-Dekadeprojekt Bildung für nachhaltige Entwicklung 2012/13 ausgezeichnet wurde. – Ein Beitrag von Ricarda Dreier zur Frage nach dem Umgang mit Sozialen Netzwerken im Unterricht, Rezensionen zu aktueller Fachliteratur und zur Preisgeschichte des LesePeters runden das Erzählprojekt dieses Heftes ab. Editorial von Caroline Roeder
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