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E-Book

Hitler 1 und Hitler 2. Von der Männerliebe zur Lust am Töten

AutorVolker Elis Pilgrim
VerlagOsburg Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl824 Seiten
ISBN9783955101602
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Der Geschichts-Prozess um die biografische Doppelformation Hitler 1 und Hitler 2 geht in seine zweite Runde. Am Beginn des ersten Buches stand der Anfangsverdacht, das massenhafte, von ihm initiierte Töten von Männern hätte Adolf Hitler Befriedigung verschafft. Wie bei allen Serienkillern sei seine 'normale' Sexualität 'low' gewesen. Mit über 50 Zeugen aus Hitlers engem Umfeld wurde in Das sexuelle Niemandsland nachgewiesen: Hitler 2 war entgegen verbreiteter Meinung kein Frauenliebhaber. Im zweiten Buch stehen nun weitere Beweisführungen bevor. Das Ergebnis: Hitler 1 - also bis Ende 1918 - war jedenfalls von seiner Orientierung her ein Männerliebhaber. Was der erste Hitler-Homo-Biograf, Lothar Machtan, mit drei Freundschaften nachweisen konnte, vermag Pilgrim um weitere Liebes-Beziehungen des jungen Hitlers zu erweitern - zu einem gleichaltrigen Knaben, zwei Jünglingen und fünf jungen Männern. Weiterhin wird in diesem Band die Frage beantwortet: Warum hat Hitler 1 keinen einzigen Menschen ermordet, wenn ihn doch die Triebtäter-Formation eines Serienkillers gekennzeichnet hat? Und warum konnte er es auch als Hitler 2 damit bewenden lassen, andere für sich töten zu lassen? Hinter alledem baut sich die Frage auf: Wie kam es überhaupt zu dieser Deformation von Hitlers Sexualität? Der angeborene genetische Schaden der Serienkiller, der Morbus Orgasmus, ist auch bei ihm angelegt gewesen. Am Ende dieses Buches wartet Pilgrim dann mit einer Sensation auf. Wie verschaffte Hitler sich den Durchbruch zum staatsterroristischen, delegierenden Befehls-Serienkiller? Was musste Ende der 20er-Jahre geschehen, um ihn seinen verhängnisvollen Weg weiter gehen zu lassen? Mit der akribischen Arbeit des Autors beginnt sich das Serienkiller-'Mosaik' zu vervollständigen.

Volker Elis Pilgrim, Jahrgang 1942, studierte Geschichts- und Rechtswissenschaften, Psychologie, Soziologie und war Mitglied der Meisterklasse für Klavier am Konservatorium in Wiesbaden. Als Schriftsteller machte er sich mit sozio- und psychoanalytischen Sachbüchern einen Namen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Der Untergang des Mannes (1973), Muttersöhne (1986) und Vatersöhne (1993). Pilgrim lebt heute in Neuseeland. 2009 veröffentliche er bei Osburg unter dem Namen Max Melbo Die Königsfälschung.

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Leseprobe

Reise ins Innere des Vulkans A. H.


Das erste Buch vom Ring des Volkstribunen Hitler 1 und Hitler 2 endete in seinen letzten beiden Kapiteln ANALO und PERVERSO im Stil des Enthüllungs-Journalismus. Den US-Geheimdiensten Navy Intelligence und Office of Strategic Services mit seinem Military Intelligence Service Center in Deutschland konnte nachgewiesen werden: Sie haben 1943 den deutschen Reichskanzler Adolf Hitler »pervers« gemacht (NIR: Hitler’s Blindness und Langer Report) und ihn dann 1945 nach dem für Amerika siegreichen Ende des Zweiten Weltkriegs als »normal« hingestellt (MISC: Consolidated Interrogation Report No. 4, Hitler as seen by his doctors). Die US-Geheimdienste brauchten beides, Hitlers »Perversität« für ihre psychologische Kriegsführung, das eigene Volk betreffend, und Hitlers »Normalität« für die Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse.

So berechtigt das Vorgehen der US-Geheimdienste historisch war, so blieb ihre Taktik nicht ohne Folgen auf die geschichtsschreibende Wahrnehmung Adolf Hitlers als Mann und vor allem als sexuell handelndes Subjekt. Das Konstrukt von Hitlers »normal« funktionierender Heterosexualität hält sich bis in die Hitler- und Braun-Biografik der Jahrtausendwende. Fast 1000 Seiten mussten aufgeboten werden, um diese geheimdienstliche Erfindung als historisch nicht Fakten-entsprechend zu desavouieren. Das erste Buch von Hitler 1 und Hitler 2 führte einen Geschichts-Prozess mit 50 Zeugen, Materialkonvoluten bzw. Vorkommnissen durch, die im Zusammenspiel den heterosexuellen Hitler eindeutig gekippt haben. Weder auf »normale« noch auf »perverse« Art war Adolf Hitler heterosexuell tätig.

Was aus den Übermittlungen der drei Zeuginnen Henriette von Schirach, Herta Ostermayr und Eva Braun als eine Spielart des Heterosexuellen, das Oral-Vaginale zwischen Hitler und Braun, nachgezeichnet werden konnte, war eine etwa dreijährige Ausnahme-Erscheinung, mit der Hitler sich zwischen 1932 und 1935 vor seiner männlichen Gefolgschaft als heterosexuell intakt darstellen musste, um seine verlängerten Arme und Beine unangefochten für ihn destruktiv bis mörderisch funktionieren zu lassen (ORALO, HETERO; – speziell 8. Ja-Sager). Die kurzfristig eingenommene sexuelle Position Oral-Vaginal zwischen Hitler und Braun hatte nichts mit seinen echten sexuellen Konditionen zu tun.

Was seine Zeitgenossen Helene und Ernst Hanfstaengl und die philosophisch-analytischen Reflekteure, die Grafen Hermann Keyserling und Harry Kessler, an Hitler wahrgenommen hatten, traf seine Wirklichkeit. Hitler war ein sexuelles Niemandsland. Er agierte triebmäßig weder hetero- noch homosexuell provital kommunikativ. Diese Kennzeichnung beschreibt jedoch nur den von den vier Zeugen Realitäts-stimmig erfahrenen interpersonell a-sexuellen Hitler 2.

Ein weiterer Strang der Geschichts-Prozessführung im ersten Buch galt der Freilegung der echten sexuellen Interessen von Hitler 2. Denn er praktizierte nicht etwa sexuell gar nicht, sondern eben nur nicht Person-bezogen. Er betätigte sich sexuell Destruktions-liiert masturbatorisch und geriet dadurch in das Raster der Serienkiller-Kriminologie. Seine Sondererscheinung, ein direktiv-delegierender Serienkiller sui generis gewesen zu sein, wurde sexologisch mit den Mitteln des Serienkiller-komparativen Behaviorismus im Sexuellen Niemandsland vorgeführt. Die Folgen von Hitlers Serienkiller-Wirken, das Entfesseln des Zweiten Weltkriegs und das Betreiben von »Euthanasie« und »Endlösung«, sind unbestritten. Hingegen musste seine Serienkiller-Präferenz, Männer quältöten zu wollen, zunächst im ersten Buch unbewiesen im Raum der Diskussion stehenbleiben. Die Serienkiller-Spezialität, geschlechtsspezifisch lustzumorden, wird nun im ersten Teil des zweiten Buches für Hitler auch biografisch belegt werden können.

Wer unter den Aufsehen erregenden selbst mordenden Serienkillern auf die Quältötung von Männern oder männlichen Heranwachsenden spezialisert war, der handelte aus einer entweder ausschließlich homosexuellen Orientierung (wie die Deutschen Bartsch und Haarmann, der Amerikaner Dahmer und der Brite Nilsen) oder aus einer bisexuellen Konturierung heraus, deren nekrophil-destruktive Verwirklichung allein gegen Männliches ausgerichtet war – so bei den Amerikanern Gacy und Kuklinski und dem Russen Slivko (ONANO). Das Verlangen eines Mannes, nur männliche Menschen quältöten zu wollen, basiert auf seiner homo- oder bisexuellen Orientierung, deren negativer Ausschlag sich auf sämtliche Vertreter des eigenen Geschlechts bezieht.

Eine solche homosexuelle Ganz- oder Teil-Orientierung ist bei Hitler auch in den zwei Jahrzehnten nach Machtans Pionierversuch von 2001 noch nicht derart überzeugend nachgewiesen worden, dass die Weltöffentlichkeit sie akzeptieren konnte. Der neueste Hitler-Biograf, Peter Longerich, hat es 2015 mit seinem Machtan-Verriss auf den Punkt gebracht: »Die These von Machtan, Hitlers Geheimnis, Hitler habe eine gleichgeschlechtliche Lebenslinie gehabt, ist nicht ausreichend belegt und soll daher hier nicht weiter verfolgt werden.« (Longerich 15, S. 1035, Anm. 196) Machtan ging es genauso wie den Pionieren zu Hitlers Wesensveränderung, Lewis und Horstmann, deren Bücher über Hitlers Pasewalk keinen Durchbruch zu einer Neudefinition Hitlers als der in zwei Charaktere und Verhaltensweisen getrennte Hitler 1 und Hitler 2 erbracht haben. Das Unglück der Pioniere: Der Urwald des in die Denkgewohnheiten Eingewachsenen, den sie durchhauen wollten, ist verwuchert mit Falschem, das selbst ein berserkerhafter erster Bearbeiter eines geschichtlichen Problems nicht allein berichtigen kann. Abholzung des Falschen und Anpflanzung des Richtigen scheint bei der übergroßen Geschichts-Sperre A. H. nicht gleichzeitig möglich zu sein bei keinem seiner von ihm hinterlassenen Probleme, die der französische Historiker Plouvier auf 100 hochgerechnet hat. (Plouvier 09)

In den ersten Fassungen von Hitler 1 und Hitler 2 sollte HOMO ein Kapitel im ersten Buch der Serie werden. Unmöglich! Bevor über eine etwaige homosexuelle Orientierung Hitlers nachgedacht werden konnte, mussten Scharen von Einzel-Kapiteln verfasst werden, die jedes Fantasie-Geäst von Hitlers angeblicher »Normalität« und »Heterosexualität« absägten und Wurzel-behandelnd den Wildwuchs ausgruben. Schmerzhafterweise richtete sich diese technique totale oft auch gegen den Neuerer Machtan selbst, der zu viel halluzinatorischen Wildwuchs des Hitler-forschenden Mainstream stehen, ja sogar ganze homosexuelle Phasen von Hitler 1 außer Betracht ließ. Das Match mit der Hitler-Biografik hört im gesamten Zyklus nicht auf: Mit Skizzieren, mit Unvollständigkeiten und dem anmerkenden Hinwerfen ist Adolf Hitler nicht beizukommen. Die Welt hat zu sehr an ihm gelitten. Das von ihm angerichtete Leid war in allen denkbaren Arten, in denen ein Mensch Inner-Spezies wüten kann, zu gründlich und tiefgreifend. Eine noch heute am Phänomen Hitler leidende Welt lässt sich nicht kurz, schnell und oberflächlich abspeisen.

Erneut wird ein Geschichts-Prozess eröffnet: Wer in seiner ersten Zeit als Hitler 2 zwischen 1919 und 1939 bis zum Lostreten des Zweiten Weltkriegs diktatorisch Männer quälen und ermorden ließ (von Saal-Sprengungen bei politischen Gegnern über die »Röhm-Putsch«-Morde bis zum Netz der im ganzen Land errichteten Folterstätten, die im Prinzip nur Männern galten), dem muss eine homosexuelle Orientierung als Grundlage seines Vorgehens zur Verfügung gestanden haben, aus dieser Orientierung heraus er in serienkillender Anti-Vitalität gegen Männliches destruktiv vorgehen wollte, ja es Trieb-deformativ musste.

Dem Geschichts-prozessualen Verfahren kam zu Hilfe, dass getrennt mit den »zwei Hitlers« gearbeitet werden konnte: Die Homosexualität von Hitler 1 und im Gegensatz dazu die des Hitler 2. Beide »Homosexualitäten« von Hitler 1 und Hitler 2 unterschieden sich so extrem voneinander, wie die allgemeinen Verhaltens-Formen dieses deutschen Verhängnis-Mannes in den beiden Lebensphasen Hitler 1 und Hitler 2 voneinander abwichen. Unstrittig ist Hitlers gütig-liebenswürdiger Umgang mit Männlichem allen Alters als Hitler 1 – also vor Pasewalk – zu allen seinen damaligen Existenz-Zeiten. So muss zuerst die homosexuelle Orientierung des Knaben, Jünglings und jungen Mannes bis in sein Alter von 29 ½, bis vor die Tore von Pasewalk, untersucht werden, von da an es mit dieser gütigen Liebenswürdigkeit ein Ende hatte.

Hitlers homosexuelle Orientierung


Hitler 2 war nicht heterosexuell. Das konnte im ersten Buch mit der Technik historischer Fakten-Restaurierung nachgewiesen werden. Hitlers sexuelle Verhaltensweisen waren mit seiner...

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