Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Mercator School of Management), Veranstaltung: Seminar Bildungökonomik, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung
Die Situation an den deutschen Hochschulen ist eindeutig: Es teilen sich durchschnittlich 1,9 Millionen Studierende etwa 950.000 Studienplätze. Hörsäale und Seminarräume sind zum bersten gefüllt, eine Handvoll Lehrbücher für hunderte Studenten und ein Betreuungsverhältnis Professor zu Student von 1 zu 168 sprechen für sich. Die Finanzlage der Hochschulen ist kritisch, das deutsche Hochschulsystem muss renoviert werden. 'Am Gängelband staatlicher Gelder und Vorschriften siecht das deutsche Hochschulwesen langsam vor sich hin.' Neben Deutschland sehen sich auch viele andere Länder zunehmend außerstande, die gesamte finanzielle Last der Hochschulen zu tragen, daher gibt es in fast allen OECD-Staaten Bestrebungen, auch private Finanzierungsquellen bei der Hochschulfinanzierung mit einzubeziehen. Der Übergang zu unterschiedlichen Formen gemischter Finanzierung ist ein klar erkennbarer globaler Trend in der Hochschulentwicklung.
Auch Deutschland hat diesen Schritt bereits vollzogen. Durch eine nachfrageorientierte Hochschulfinanzierung über Studiengebühren wird versucht, das deutsche Hochschulwesen wieder in Schwung zu bringen. Von dieser erhofft man sich Effizienzsteigerung durch einen sich einstellenden Wettbewerb zwischen den Hochschulen um Studenten. Andere befürchten wiederum negative Auswirkungen auf die Verteilungsgerechtigkeit und Chancengleichheit.
Studiengebühren sind alle Gebühren, die direkt für die Finanzierung der Hochschulen eingesetzt werden. Wobei Gebühren Abgaben darstellen, die für besondere Einzelleistungen der öffentlichen Hand erhoben werden.
Diese Seminararbeit befasst sich zunächst mit den Voraussetzungen für eine Einführung von Studiengebühren und im folgenden mit den Effekten einer Gebührenfinanzierung. Hilfreich bei der Beurteilung, ob eine Gebührenfinanzierung sinnvoll sein kann, ist, den Blick auf einige Länder zu richten, welche ein Studiengebührenmodell bereits seit geraumer Zeit praktizieren. Hierfür werden die Modelle von Australien, den Niederlanden und Österreich näher betrachtet. Zuvor soll noch erwähnt werden, dass im Zuge der in dieser Seminararbeit immer wieder erwähnten Hochschulbildung und deren Untersuchung nur die universitäre Lehre gemeint ist. Es wird vorausgesetzt, dass Hochschulforschung, sofern es sich um Grundlagenforschung handelt, die Eigenschaften eines öffentlichen Gutes besitzt und daher öffentlich finanziert werden soll.
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