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Höchste Gerichte an ihren Grenzen.

VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheWissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte 46
Seitenanzahl194 Seiten
ISBN9783428525164
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,90 EUR
In diesem Band berichten Repräsentanten deutscher, europäischer und internationaler Gerichte über Grenzen - Barrieren und Konflikte - unterschiedlicher Art, auf die sie bei ihrer Rechtsprechungstätigkeit stoßen. Alle Beiträge gehen auf Gastvorträge zurück, die in den letzten Jahren an der Bucerius Law School gehalten wurden. Im Mittelpunkt stehen Jurisdiktionskonflikte im Mehrebenensystem; auch aktuelle und brisante Rechtsfälle werden im Zusammenhang hiermit beleuchtet. Darüber hinaus lassen sich oft gerichtsspezifische Grenzen nachzeichnen: technische, organisatorische und mitunter auch sprachliche. Für den Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften zeichnet dessen Präsident Vassilios Skouris spezifische Grenzen beim Vorabentscheidungsverfahren, in der Grundrechtsjudikatur und bei der Gerichtsorganisation nach. Aus Sicht des Generalanwalts bestimmt Francis Jacobs die Position des EuGH zwischen Staats- und Völkerrechtsordnung samt der ihnen zugeordneten Gerichte. Die von beiden Autoren betonte Kooperation sieht Hans-Jürgen Papier, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, im Verhältnis zum EuGH als verwirklicht an. Spannungen bestehen zwischen Karlsruhe und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dies wird, wie Hans-Georg Ress berichtet, auch in Straßburg so gesehen, wo man außerdem mit Grenzen anderer Art - wie Kapazitäts- und Rechtskulturgrenzen - konfrontiert ist. Oberste Instanzgerichte wie das Bundesarbeitsgericht sind laut Bertram Zwanziger vielfältigen externen Einflüssen ausgesetzt, ziehen daraus mitunter aber auch Nutzen. Mit dem EFTA-Gerichtshof präsentiert dessen Präsident Carl Baudenbacher ein sehr eigenständiges, im stetigen 'justiziellen Dialog' mit dem EuGH stehendes europäisches Gericht. Hans-Peter Kaul repräsentiert den Internationalen Strafgerichtshofs im Haag. Wie andere Völkerrechtsgerichtshöfe stößt dieser vorwiegend auf logistische und kapazitäre Grenzen.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Hans-Peter Kaul: Der Internationale Strafgerichtshof – Grenzen und Herausforderungen10
I. Grundprinzipien13
II. Aktuelle Lage16
III. Grenzen und Ausblick22
IV. Schluss24
Vassilios Skouris: Höchste Gerichte an ihren Grenzen – Bemerkungen aus der Perspektive des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften28
I. Verfahrensspezifische Grenzen im Bereich des Vorabentscheidungsverfahrens29
1. Bedeutung, Zahl und Dauer der Vorabentscheidungsersuchen30
2. Gegenstand der Vorabentscheidungsersuchen35
II. Gerichtsorganisatorische Grenzen, insbesondere seit der EU-Erweiterung des Jahres 200436
1. Die Funktionsweise des EuGH seit der EU-Erweiterung des Jahres 200436
2. Das Verhältnis der Gemeinschaftsgerichte untereinander40
III. Kompetenzrechtliche Grenzen am Beispiel des Grundrechtsschutzes auf der Ebene der Europäischen Union43
IV. Grenzen als Chance46
Francis Jacobs: Supreme Courts at their limits: the European Court of Justice, as seen from the viewpoint of an Advocate General48
I. Introduction48
II. ECJ and national law51
III. EC law and international law58
1. United Nations law58
2. Treaties concluded by the Community59
3. The European Convention on Human Rights61
IV. Conclusion63
Georg Ress: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und die Grenzen seiner Judikatur64
I. Die obligatorische Gerichtsbarkeit64
II. Ausgelagertes Staatsrecht66
III. Das Vollstreckungsproblem67
IV. Der Jurisdiktionsbereich69
V. Die Wiedergutmachung74
VI. Die Belastung des Gerichtshofs78
VII. Das Verhältnis zu anderen internationalen Gerichten84
VIII. EGMR und EuGH87
IX. Schlussbemerkung93
Carl Baudenbacher: Der EFTA-Gerichtshof und sein Verhältnis zu den Gemeinschaftsgerichten96
I. Der EWR und der EFTA-Gerichtshof96
1. Das EWRA als Abkommen zur Ausdehnung des EG-Binnenmarktes auf die EFTA-Staaten96
2. Konstellationen der Rechtsanwendung97
3. Homogenität der Fallrechtsentwicklung: Ziel und Mittel97
4. Fallbelastung des EFTA-Gerichtshofs98
II. Der judizielle Dialog mit den Gemeinschaftsgerichten99
1. Allgemeines99
2. EuGH und EuG100
a) Bezugnahme auf Rechtsprechung des EFTA-Gerichtshofs als tragendes Argument100
b) Bezugnahme auf Rechtsprechung des EFTA-Gerichtshofs als weiterführender Hinweis105
c) Überdenken der Rechtsprechung des EuGH im Lichte der Rechtsprechung des EFTA-Gerichtshofs107
d) Fazit111
3. Das Verhältnis des EFTA-Gerichtshofs zu den Generalanwälten am EuGH113
a) Bezugnahme von Generalanwälten auf Rechtsprechung des EFTA-Gerichtshofs113
b) Bezugnahme des EFTA-Gerichtshofs auf Schlussanträge von Generalanwälten119
III. EWR-Relevanz der sog. Verfassungsprinzipien des Gemeinschaftsrechts123
1. Ausgangslage im Jahre 1992123
2. Rechtsprechung des EFTA-Gerichtshofs125
a) Innerstaatliche Wirkung und Vorrang125
b) Staatshaftung126
3. Rechtsprechung der Gemeinschaftsgerichte128
4. Fazit130
IV. Grundrechte im Besonderen130
1. Grundrechtsschwäche des EWRA?130
2. Rechtsprechung des EFTA-Gerichtshofs131
V. Zur Auslegung des EWR-Rechts durch den EFTA-Gerichtshof133
1. Der methodologische Ansatz des EuGH im Gemeinschaftsrecht133
2. Innerstaatliche Wirkung, Vorrang und Staatshaftung134
3. Grundrechte135
4. EWR-Hauptabkommen, Sekundärrecht, Überwachungs- und Gerichtshofsabkommen136
5. Das Phänomen des „widening gap“139
6. Das Problem der Akzeptanz140
VI. Schluss141
Hans-Jürgen Papier: Gerichte an ihren Grenzen: Das Bundesverfassungsgericht144
I. Einleitung144
II. Das Verhältnis zwischen dem Bundesverfassungsgericht und dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften145
1. Grundrechtsschutz gegen sekundäres Gemeinschaftsrecht146
a) Entwicklung und Stand der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts146
b) Das praktische Zusammenwirken von Bundesverfassungsgericht und Europäischem Gerichtshof in Grundrechtsfragen150
2. Die Kontrolle der Grenzen der EU-Kompetenzen152
a) Normative Bestimmbarkeit und tatsächliche Einhaltung des Integrationsprogramms153
b) Das Problem des „ausbrechenden“ Gemeinschaftsrechts155
III. Das Verhältnis zwischen dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte157
1. Der Görgülü-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts159
2. Völkerrechtsfreundlichkeit und Vorrang der deutschen Verfassung161
3. Perspektiven für eine künftige verbesserte Aufgabenteilung163
IV. Schluss166
Bertram Zwanziger: Das Bundesarbeitsgericht an seinen Grenzen? – Versuch eines Werkstattberichtes168
I. Einleitung168
1. Vorbemerkung168
2. Die Problematik168
II. Die „externen“ Einflussfaktoren im Einzelnen170
1. Verfassungsgericht170
a) Das Kondominium: „arbeitsrechtliche“ Grundrechte170
aa) Koalitionsfreiheit (Art. 9 Abs. 3 GG)170
bb) Berufsfreiheit (Art. 12 GG)173
b) „Querschnittprinzipien“176
c) Die Aufgabenzuteilung: Verwerfungsmonopol nach Art. 100 Abs. 1 GG179
2. Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften179
a) Vorgaben aus Luxemburg: Arbeitnehmerschutz und das Herz der Wirtschaftsgemeinschaft (Dienstleistungsfreiheit nach Art. 49 und 50 EG)179
b) Zusammenarbeit im arbeitsrechtlichen Kernbereich der EG: Gleichbehandlung181
aa) Die Entwicklung des Schutzes für Teilzeitkräfte/Verbot der mittelbaren Diskriminierung von Frauen („Bilka“)181
bb) Stand heute182
c) Gute Ergebnisse durch Kommunikation („Paletta“)183
d) Arbeitsrechtliche Kärrnerarbeit184
e) Die Grundsatzfrage: Drittwirkung von EG-Richtlinien185
3. Sonstige rechtliche Ebenen187
a) Völkerrecht187
b) ILO-Übereinkommen/WTO-Recht188
c) Recht des Europarates189
aa) Europäische Sozialcharta189
bb) Europäische Menschenrechtskonvention190
III. Grenzen für das BAG?/Ansatz einer Bewertung192
Autorenverzeichnis194

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