'Humanismus' in der Krise
Debatten und Diskurse zwischen Weimarer Republik und geteiltem Deutschland
Verlag | Walter de Gruyter GmbH & Co.KG |
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Erscheinungsjahr | 2017 |
Reihe | Klassik und ModerneISSN 7 |
Seitenanzahl | 344 Seiten |
ISBN | 9783110558562 |
Format | |
Kopierschutz | Wasserzeichen |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 129,95 EUR |
Zwischen der späten Weimarer Republik und der frühen Bundesrepublik wurde der Begriff >Humanismus< in der Publizistik so oft verwendet wie nie zuvor. Intellektuelle aus unterschiedlichen Milieus verstehen den Zusammenbruch der Weimarer Demokratie und den Nationalsozialismus nicht allein als politisch-soziale Krise, sondern als Krise der Kultur. Die Berufung auf den Humanismus dient dabei oft als eine Art >Bollwerk< gegen den >Biologismus< und den als >Nihilismus< kritisierten Werterelativismus der Moderne. Zugleich wird der klassisch-idealistische Humanismus selbst als krisenhaft und revisionsbedürftig angesehen, woraus sich die Forderung nach einem neuen Humanismus ergibt.
Die Beiträge dieses Bandes rekonstruieren aus interdisziplinärer - v.a. literatur- und philosophiegeschichtlicher - Perspektive verschiedene Humanismus-Konzepte, die in den 1930er und 1940er Jahren kursieren, sowie die zeitgenössische Humanismus-Kritik. Untersucht werden u.a. Varianten einer intellektuellen Berufung auf die Antike und >Goethezeit<, das Konzept des >Dritten Humanismus<, die Humanismus-Kritik Heideggers, Gehlens und Plessners, die Exildebatte um den >sozialistischen Humanismus<, Thomas Manns >neuer Humanismus< sowie die juristische Diskussion um den Menschenwürde-Artikel im Grundgesetz der Bundesrepublik.
Matthias Löwe und Gregor Streim, Friedrich-Schiller-Universität Jena.