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E-Book

Humor als kommunikatives Medium: Voraussetzungen für eine gelingende Kommunikation in der Sozialen Arbeit

AutorManfred Maruhn
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl86 Seiten
ISBN9783959341264
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Hinter dem Thema des vorliegenden Buchs 'Humor als kommunikatives Medium: Voraussetzungen für eine gelingende Kommunikation in der Sozialen Arbeit' verbirgt sich eine Auseinandersetzung mit alternativen Interaktionsschemata zum Umgang zwischen Professionellen untereinander und mit ihrer Klientel. Aber auch der Bereich der Klientel im Bezug zu ihrer Umwelt kann und soll dabei abgedeckt werden. Die Arbeit baut hierbei auf Erlebnissen des Autors, Manfred Maruhn, aus der Praxis auf, in denen Kommunikation durch verschiedene störende Elemente erschwert wurde und zu falschen Ergebnissen führte. Durch fehlerhafte Kommunikation wurden wiederholt Missverständnisse herbeigeführt, deren Auswirkung für alle Beteiligten teilweise äußerst negativ verliefen, bis hin zu Bruch und Mobbing zwischen den Professionellen oder starker Verunsicherung seitens der Klienten. In dem vorliegenden Buch soll es darum gehen aufzuzeigen, ob die Verwendung von Humor als kommunikatives Medium diesen Problemen entgegengesetzt werden kann und welche Auswirkungen zu erwarten sind. Darin beinhaltet liegt die Fragestellung, wie ein Einsatz von Humor in der Sozialen Arbeit aussehen kann und welche Voraussetzungen dabei für eine gelingende Kommunikation erfüllt sein müssen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.1, Ebenen der Kommunikation: Um kommunikative Medien bewusst einsetzen zu können, ist es erforderlich zu wissen, wie und auf welchen Ebenen Kommunikation geschieht. So habe ich im vorhergehenden Punkt drei Kommunikationsebenen angegeben, die im Weiteren kurz erläutert werden sollen. Dabei ist zu beachten, dass die verschiedenen Ebenen ineinander greifen, miteinander verwoben sind. 3.1.1, Digitale und Analoge Ebene: Die digitale Kommunikation bedient sich des geschriebenen Wortes. Sie ist darauf bedacht, Informationen an den Empfänger zu vermitteln, unabhängig vom Gefühlszustand des Senders. Hierunter fallen alle Schriftwerke, vom Preisschild bis zum Roman. Der Sender hat zumeist nicht als Anliegen, mit dem Empfänger in die Beziehungsebene zu treten, sondern ihm die gewünschten Informationen sachlich, klar und eindeutig zu vermitteln. So bietet ein Preisschild die Information, was ein bestimmtes Produkt kosten wird, ohne dabei dem Empfänger vermitteln zu wollen, welche Beziehungsebene zwischen Sender und Empfänger besteht. Auf der analogen Ebene wird es schwieriger, da verbale und nonverbale Kommunikation im Sender und Empfänger unterschiedliche Reaktionen hervorrufen können. Liest jemand ein Buch, so kann er es aus den unterschiedlichsten Gründen einfach aus der Hand legen und braucht dabei keine Angst zu haben, den Verfasser damit zu beleidigen. Kommuniziert man aber auf analoger Ebene, so muss die Mehrdeutigkeit der gegebenen Information berücksichtigt werden, die äußeren Umstände und die Beziehung, die zwischen Sender und Empfänger besteht. Ein Kuss als Begrüßung eines Kinogastes kann zu ernsthaften Schwierigkeiten führen, wenn sich Gast und Angestellter nicht kennen, da ggf. die gesellschaftliche Norm dadurch verletzt wird bzw. die individuellen Beziehungsbedürfnisse nicht geachtet werden. 3.1.2, Verbale und nonverbale Kommunikation: Bewusste Kommunikation läuft zu einem Großteil neben der digitalen Kommunikation auf der verbalen Ebene ab. Das gesprochene Wort teilt sowohl Sach- wie auch emotionale und Beziehungsinformation mit. Sein Einsatzgebiet vergrößert sich mit zunehmendem Maße der Technologisierung: Das gesprochene Wort ist schnell und während jemand spricht, ist es diesem auch möglich, weitere Aktivitäten durchzuführen. Sprachprogramme für Computer ermöglichen es mittlerweile, nicht mehr schreiben zu müssen, da die Technik inzwischen Gesprochenes in Schrift umzuwandeln vermag. Hiermit kann sich eine effizientere Arbeitsweise ergeben. Daneben gibt es die von Sammy Molcho als Primärsprache bezeichnete Körpersprache , die vielfach unbewusst benutzt wird. Nonverbale Kommunikationsmedien (Mimik, Gestik, Semantik, u.a.) dienen zur Unterstützung des Gesprochenen, gleichwohl sie auch konträr dazu verlaufen können. Hier und in der Mehrdeutigkeit der Körpersprache liegt eine Störanfälligkeit, die zum Problem innerhalb der Kommunikation werden kann, doch dazu an späterer Stelle mehr. Verschiedene soziologische Schulen unterscheiden die Körpersprache als einerseits ein Ausdrucksmittel für Gefühle (psychologisch orientierte Schule), andererseits dient sie laut anthropologischer Schule. 'als ein überliefertes Codesystem ..., das unbewusst und unabhängig von gesprochener Sprache ist und die Funktion hat, menschliche Beziehungen zu regulieren, Machtstrukturen aufrechtzuerhalten und die soziale Ordnung zu festigen'. 3.1.3, Inhalts- und Beziehungsebene: Die dritte Ebene ordnet die Kommunikation in die Bereiche der Inhaltsvermittlung und dem Beziehungsgefüge von Sender und Empfänger. Gemäß dem zweiten Axiom besteht jede Kommunikation aus einer Inhalts- und einer Beziehungsebene. Dabei bestimmt die Beziehungsebene, wie welcher Inhalt wann und wo vermittelbar ist. Nach Georg Herbert Mead ermöglicht erst soziale Kommunikation die Ich-Findung, 'die Bildung des individuellen Selbst' . Dieses geschieht dadurch, dass wir uns 'lebensgeschichtlich zunächst aus der Sicht anderer wahrzunehmen [lernen]' und dabei darauf angewiesen sind, in der Kommunikation festzustellen, wie die anderen einen selbst und die Welt sehen. Dabei ist es u.a. von Bedeutung, welche Beziehung zwischen einem selbst und den anderen besteht. Eine freundlich zugetane Beziehung zueinander ermöglicht eine einfachere Annahme des Kommunizierten als wenn man einander nicht gutheißen kann. Es fällt bspw. einem Schüler oder Studenten leichter, bei einem Lehrer oder Dozenten etwas zu lernen, der diesem sympathisch erscheint, als wenn die Beziehung zwischen diesen beiden gestört wäre. 3.2, Kommunikationsprobleme: Wie dargestellt, ist die Kommunikation ein sehr komplexes Phänomen, bei dem es neben dem Mitteilen auf Seiten des Senders auch um das Verstehen des Empfängers geht. Doch das richtige Verständnis für eine Botschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Vielmehr wird hier Kommunikation zu einem Problemfeld des Umgangs miteinander. Falsch vermittelte oder verstandene Inhalte können zu ungewünschten Ergebnissen führen. Hierzu gehört auch, dass verbale und nonverbale Kommunikation miteinander kollidieren und das Gesprochene in der Körpersprache keine Bestätigung findet. Es kann mitunter sogar dazu kommen, dass Gesprochenes und Körpersprache gegensätzliche Bedeutungen haben. Hier bleibt dem Kommunikationspartner nur übrig, die empfangenen Informationen mit seinem (Vor-)Wissen zu vergleichen und auszuwerten. Friedemann Schulz von Thun macht am Beispiel einer Autofahrerin, die mit ihrem Mann als Beifahrer an einer Ampel steht, die Problematik der Mehrdeutigkeit von Kommunikation deutlich. Als die Ampel auf Grün springt, formuliert er: 'Die Ampel ist grün.' In dieser Aussage, so von Thun, sind viele Botschaften enthalten. Angefangen bei einer einfachen, sachlichen Feststellung bis hin zur Aussage, dass die Frau unfähig ist, ohne ihn Auto zu fahren. Welche dieser Botschaften wirklich gemeint ist, bleibt für die Frau zunächst ungewiss. Sie kann allein aus den Umständen und ihren bereits gemachten Erfahrungen schließen. Doch dabei kommt erschwerend hinzu, dass sie die Nachricht ebenso wenig einseitig aufnehmen kann, wie ihr Mann (der Sender) vermochte, sie einseitig zu übermitteln: Sie hört neben dem Sachaspekt den Beziehungs-, Selbstoffenbarungs- und Appellaspekt und hat zu unterscheiden, welcher in diese Situation hineinpasst. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob sie die gleichen Inhalte in die einzelnen Aspekte legt, wie ihr Mann. Das hier Abweichungen auftreten, ist nicht ungewöhnlich, spricht sie doch eine andere Muttersprache als ihr Gatte. Das heißt, sie hat in ihrer Familie und ihrem weiteren sozialen Umfeld in deren Art zu kommunizieren gelernt, ihr Mann aber in der seinen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Manfred Maruhn, Humor als kommunikatives Medium: Voraussetzungen für eine gelingende Kommunikation in der Sozialen Arbeit1
Inhaltsverzeichnis3
1. Einleitung5
2. Einführung7
3. Kommunikation9
3.1. Ebenen der Kommunikation10
3.1.1. Digitale und Analoge Ebene11
3.1.2. Verbale und nonverbale Kommunikation11
3.1.3. Inhalts- und Beziehungsebene12
3.2. Kommunikationsprobleme13
3.2.1. Kommunikation als Indikator gesellschaftlicher Rangordnung14
3.3. Zusammenfassung15
4. Humor – Eine Gegenstandsanalyse16
4.1. „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ (Versuch einer Definition anhand der Begriffsgeschichte)16
4.2. Verwandte Begriffe und deren Bezug zum Humor18
4.2.1. Die Komik18
4.2.2. Der Witz20
4.2.3. Lachen und Lächeln21
4.3. Humorkultur23
4.4. Humor im Alltag25
4.4.1. Humor in der Gesellschaft25
4.4.2. Humor im individuellen Alltag27
5. Humortheorien29
5.1. Überlegenheits- / Degrationstheorie29
5.2. Inkongruenztheorie / Diskrepanztheorie30
5.3. Psychoanalytische Theorien31
5.4. Soziologische Theorien31
5.4.1. Konstruktivistischer Ansatz32
5.4.2. Systemtheoretischer Ansatz36
6. Humor und seine Funktionen42
6.1. Humor als Ventil42
6.2. Humor als Kommunikationsmittel45
6.3. Soziale Funktion47
7. Einsatzgebiete der Humorintervention50
7.1. Humor im Gesundheitswesen50
7.1.1. Das Bewusstwerden der eigenen Erkrankung50
7.1.2. Bewältigung von Krankheit52
7.1.3. Der Einsatz von Humor im Pflegealltag53
7.2. Humor in der Sozialen Arbeit55
7.2.1. Erkenntnis der Hilfebedürftigkeit56
7.2.2. Hilfegesuch bei der Sozialen Arbeit57
7.2.3. Methoden der Sozialen Arbeit58
8. Humorintervention konkret64
8.1. Den eigenen Humor kultivieren64
8.2. Vorbereitung zur Humorintervention68
8.3. Kommunikative Humorintervention70
8.4. Gefahren der Humorintervention72
9. Resümee76
10. Literaturverzeichnis79

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