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Humor in der psychiatrischen Pflege

AutorJonathan Gutmann
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl310 Seiten
ISBN9783456956275
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Wie kann man psychisch kranken Menschen mit Humor begegnen und helfen? Das Praxishandbuch des erfahrenen Fachpflegers für psychiatrische Pflege, Jonathan Gutmann, klärt das Konzept Humor für die psychiatrische Pflege und begründet dessen Einsatz. Er zeigt, wie Pflegende einschätzen können, bei wem Humoranwendungen sinnvoll oder fehl am Platz sind, und bietet eine Werkzeugkiste mit Humorinterventionen für die tägliche Pflegepraxis. Aus dem Inhalt:
• Aller Anfang ist schwer,
• Lachen ist die beste Medizin,
• Ein Blick hinter die Kulissen,
• Humordefinitionen,
• Humor und Gesundheitsförderung,
• Beziehungsarbeit - das A und O in der psychiatrischen Pflege,
• Der Pflegeprozess nach Peplau,
• Lachen und Humor bei psychischen Störungen,
• Humorvolle Interventionen,
• Humor in pflegerischen Gruppen,
• Humor in der ambulanten psychiatrischen Pflege,
• Humortraining - Übung macht den Meister,
• Psychohygiene,
• Humor - eine Pille ohne Nebenwirkungen?,
• Muss man sich denn immer zum Clown machen?,
• Wenn die Humorquelle versiegt - oder: Wenn pflegen keinen Spaß mehr macht
• Pflegestandards für Humor in der psychiatrischen Pflege, •Sensibel-humorvolle Ernsthaftigkeit in der Angehörigenarbeit,
• Hammerhart, hammermäßig, oder einfach nur Hammer?,
• Schluss mit lustig!,
• Anhang,
• Interviews mit Rolf Dieter Hirsch, Sibylle Prins, Irmela Boden und ein Brief von Patch Adams. Psychische Leiden mit Humor und Pflege lindern

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Kapitelübersicht
  1. Humor in der psychiatrischen Pflege
  2. 1. Aller Anfang ist schwer – oder: Das nicht vorhandene Vorwort
  3. 2. Lachen ist die beste Medizin
  4. 3. Ein Blick hinter die Kulissen
  5. 4. Humordefinitionen – äußerst humorlose Angelegenheiten
  6. 5. Humor und Gesundheitsförderung
  7. 6. Beziehungsarbeit – das A und O in der psychiatrischen Pflege
  8. 7. Der Pflegeprozess nach Peplau
  9. 8. Lachen und Humor bei psychischen Störungen
  10. 9. Humorvolle Interventionen
  11. 10. Humor in pflegerischen Gruppen
  12. 11. Humor in der ambulanten psychiatrischen Pflege
  13. 12. Humortraining – Übung macht den Meister
  14. 13. Psychohygiene
  15. 14. Humor – eine Pille ohne Nebenwirkungen?
  16. 15. Muss man sich denn immer zum Clown machen?
  17. 16. Wenn die Humorquelle versiegt – oder: Wenn Pflegen keinen Spaß mehr macht
  18. 17. Pflegestandards fu¨r Humor in der psychiatrischen Pflege
  19. 18. Sensibel-humorvolle Ernsthaftigkeit in der Angehörigenarbeit
  20. 19. Hammerhart, hammermäßig oder einfach nur Hammer?
  21. 20. Schluss mit lustig!
  22. 21. Anhang
  23. Literaturverzeichnis
  24. Hilfreiche und interessante Internetadressen
  25. Glossar
  26. Über den Autor
  27. Sachwortverzeichnis
  28. Namensverzeichnis
Leseprobe
2. Lachen ist die beste Medizin (S. 25-26)

Lachen ist wie Aspirin, es wirkt nur doppelt so schnell.
(Groucho Marx)

Immer wieder hört man heutzutage, dass Lachen verschiedenste positive Auswirkungen auf die Physiologie des Menschen haben soll. So hilft es beispielsweise sehr gut in der Schmerztherapie, es regt den Stoffwechsel an, unterstützt die Muskelentspannung, aktiviert und stärkt unsere Abwehr- und Selbstheilungskräfte, verbessert die Sauerstoffaktivität im Gehirn, setzt Glückshormone frei oder fördert die Verdauung. Aber nicht nur das: Lachen kann durchaus auch positive Effekte auf die Psyche haben. Es kann Erleichterung schaffen oder negative Denkmuster durchbrechen. Iren Bischofberger beschreibt einige kognitive und emotionale Wirkungen von Humor. Therapeutisch wirksamer Humor ermöglicht es, Gesundheitsbeeinträchtigungen ins Leben zu integrieren, die eigene Persönlichkeit oder Krankheit besser zu akzeptieren, negativen Stress abzubauen, Unannehmlichkeiten zu vermindern, sich Ablenkung zu verschaffen, die Perspektive zu wechseln und er hilft zur besseren Kontrolle in angsteinflößenden Situationen. Humor ist ein Ausdruck von Offenheit, innerer Harmonie und ein Zeichen des Vertrautseins (vgl. Bischofberger, 2008a: 49 ff.). Patch Adams (Adams/Malander: 1999: 80) kommt zu der Überzeugung, „daß Humor lebenswichtig für die Heilung von individuellen, kommunalen und gesellschaftlichen Problemen ist“. Waleed A. Salameh beschreibt einige Vorteile des Lachens, das eng mit Humor verbunden ist: Lachen ist in der emotionalen Persönlichkeitsdimension von Vorteil, da es dazu anregt, Gefühlen freien Raum zu geben. In der kognitiven Persönlichkeitsdimension ist es von Vorteil, da es kreatives und problemlösendes Denken stimuliert. Lachen kann als Motivationsverstärker angesehen werden und ist ein ökonomischer Kommunikationsmodus. Es hält sich an unverwüstliche Kohärenz und Kontinuität des Lebens und lehrt einen Menschen, sich selbst und seine Probleme nicht so ernst zu nehmen. Die Lachreaktion kann aus physiologischer Sicht als kleine Fitnesseinheit gelten. Lachen und Humor können auch als natürliche Impfstoffe gegen Stress angesehen werden (vgl. Salameh, 2007: 40–44).

2.1 Lachen im Gehirn

Studien über Humor und Lachen gibt es nicht sonderlich viele. Barbara Wild fasst insgesamt 14 Studien der Hirnforschung mit Einsatz der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) in Zusammenhang mit Humor und Witzen zusammen. Diese Studien zeigen Aktivierungen in unterschiedlichen Bereichen des Gehirns (vgl. Wild, 2012b: 28–43). Es gibt also nicht das Humorzentrum im Gehirn, vielmehr werden unterschiedliche Regionen aktiviert. Dass unser Gehirn überaus komplex ist, brauche ich sicher nicht zu erwähnen. Deshalb ist es auch bei Humor im Gehirn eine komplexe Sache. Wild beschreibt die verschiedenen Bereiche im Gehirn, welche beim Wahrnehmen eines Witzes aktiviert werden und den verschiedenen Anteilen des Vorgangs zugeordnet werden können. Beim Erstaunen über Inkongruenz zeigt sich Aktivität im Grenzgebiet zwischen Schläfenlappen, Scheitellappen und Hinterhauptlappen (temporo-parieto-okzipital). Erkennen wir eine Pointe, wird das in der Bildgebung durch Aktivierung der Außenseite des linken Stirnhirns sichtbar.
Inhaltsverzeichnis
Humor in der psychiatrischen Pflege1
Inhaltsverzeichnis7
Danksagung13
Geleitwort15
1. Aller Anfang ist schwer – oder: Das nicht vorhandene Vorwort19
2. Lachen ist die beste Medizin27
2.1 Lachen im Gehirn28
2.2 Lachen, Schönheit und Spiegelneuronen29
2.3 Lachen ist nicht gleich Lachen36
2.4 Wissenschaft und psychiatrische Pflege im Wandel38
3. Ein Blick hinter die Kulissen41
4. Humordefinitionen – äußerst humorlose Angelegenheiten49
4.1 Abgrenzungsbegriffe53
4.2 Humorstile59
4.2.1 Ironie? Na super … – An alle Zyniker: Jetzt nur nicht sarkastisch werden61
4.2.2 Schwarzer Humor und Galgenhumor63
4.2.3 Trockener Humor65
4.3 Funktionen von Humor66
4.4 Humortheorien69
5. Humor und Gesundheitsförderung71
5.1 Salutogenese – Humor als Ressource entdecken74
5.2 Resilienz fördern77
5.3 Empowerment und Recovery78
5.3.1 Was ist eigentlich Recovery?81
5.3.2 Auf der Suche nach dem Sinn84
6. Beziehungsarbeit – das A und O in der psychiatrischen Pflege89
6.1 Kommunikation95
6.2 Professionelle Nähe97
6.3 Dialog auf Augenhöhe99
6.4 Humor öffnet Tu?ren102
6.5 Milieugestaltung103
7. Der Pflegeprozess nach Peplau109
7.1 Orientierungsphase109
7.2 Identifikationsphase111
7.3 Nutzungsphase112
7.4 Ablösungsphase113
8. Lachen und Humor bei psychischen Störungen115
8.1 Schizophrenie115
8.2 Depression118
8.3 Manie119
8.4 Suchterkrankungen120
8.5 Demenz121
8.6 Persönlichkeitsstörungen122
8.7 Angststörung123
8.8 Posttraumatische Belastungsstörung125
9. Humorvolle Interventionen127
9.1 Schlu?sselbänder130
9.2 Witzekalender132
9.3 Humortagebuch132
9.4 Comics, Cartoons und Witzebu?cher133
9.5 Scherzartikel133
9.6 „Happy Pillen“133
9.7 Filme und Kinoabende134
9.8 CDs134
9.9 Humorpinnwand134
9.10 Humorecke, Humorwagen und Humorkoffer135
9.11 Paradoxe Intention, Inkongruenz136
9.12 Humorvolle Übertreibung139
9.13 Humorvolle Untertreibung140
9.14 Humorvolle Provokation141
9.15 Humor-Tagesru?ckblick145
9.16 Humor- und Lachgruppen145
9.17 Geschichten, Zitate, Wortspiele, Vergleiche und Metaphern148
9.18 Humorvolle und lustige Fantasiereisen153
9.19 (Lustige) Gesellschaftsspiele160
9.20 Singen und Musizieren162
9.21 Tanzen164
9.22 Bataca-Kampf165
9.23 Handpuppen166
9.24 (Zauber-)Tricks167
9.25 Rote Nase168
9.26 Geburtstagskarten169
9.27 Lustige Bilder, Karikaturen oder Cartoons an den Wänden169
9.28 Desktophintergru?nde und Bildschirmschoner169
9.29 Tipps zur Anwendung humorvoller Interventionen170
10. Humor in pflegerischen Gruppen173
11. Humor in der ambulanten psychiatrischen Pflege181
12. Humortraining – Übung macht den Meister185
13. Psychohygiene191
13.1 Burn-out-Prophylaxe192
13.2 Entspannung194
13.3 Private Kontakte und Interessen pflegen196
14. Humor – eine Pille ohne Nebenwirkungen?199
15. Muss man sich denn immer zum Clown machen?205
16. Wenn die Humorquelle versiegt – oder: Wenn Pflegen keinen Spaß mehr macht211
17. Pflegestandards fu?r Humor in der psychiatrischen Pflege215
18. Sensibel-humorvolle Ernsthaftigkeit in der Angehörigenarbeit221
19. Hammerhart, hammermäßig oder einfach nur Hammer?225
20. Schluss mit lustig!229
20.1 Der Weg zum Humorexperten232
20.2 Humor – Zusammenfassung236
21. Anhang241
21.1 Drei Interviews im Stile eines Trialogs241
21.1.1 Interview mit Sibylle Prins241
21.1.2 Interview mit Irmela Boden250
21.1.3 Interview mit Prof. Dr. phil. Dr. med. Dipl.-Psych. Rolf Dieter Hirsch257
21.2 Brief von Patch Adams264
21.3 Umfrageergebnisse: Auswirkungen von Humor auf die Depressionsbehandlung270
21.3.1 Einleitung270
21.3.2 Methode270
21.3.3 Fragestellungen270
21.3.4 Teilnehmende271
21.3.5 Ergebnisse271
21.3.6 Zusammenfassung und Diskussion275
21.4 Ethische Richtlinien von HumorCare e. V.277
21.5 Witze280
Literaturverzeichnis289
Hilfreiche und interessante Internetadressen298
Glossar299
Über den Autor301
Sachwortverzeichnis303
Namensverzeichnis309

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