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Im Dialog mit dem Jenseits

Ein Buch über die Geschichte, Philosophie, Ethik und Didaktik des Spiritualismus und der medialen Kommunikation mit der geistigen Welt

AutorBrigitte Ostwinkel
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl384 Seiten
ISBN9783746021737
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Ein Buch über die Geschichte, Philosophie, Ethik und Didaktik des Spiritualismus und der medialen Kommunikation mit der geistigen Welt In diesem Buch ist alles zusammengefasst, was ein spirituelles Medium wissen sollte. Es geht nicht nur um die Geschichte und Entstehung des Spiritualismus, sondern auch um Philosophie und Ethik sowie um die verschiedenen Facetten der Medialität, von der Arbeit mit der Aura, über Jenseitskontakte und Trance, bis hin zur Heilung und physikalischen Medialität. Vorschläge zu Übungen runden das Buch ab. Vor allem aber geht es um die Gewissheit, im Dialog mit unseren physisch Verstorbenen und unseren geistigen Begleitern zu stehen. Wer sich über Medialität informieren will, ist mit diesem Buch gut beraten, wohl eines der wenigen deutschen Bücher, das einen umfassenden Einblick gibt in alle Bereiche der medialen Arbeit. Ein didaktisches Muss für jeden, der sich auf seinen medialen Weg begibt. Sicherlich eröffnet es für manche eine ganz neue Perspektive auf die Kommunikation mit dem Teil des Universums, das im Unsichtbaren verborgen bleibt, aber in unserem Innern und durch uns in seiner ganzen Schönheit sichtbar werden kann.

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Leseprobe

I. Das Aufkommen des Spiritualismus


1.Spiritismus - Spiritualismus - Medialität


1.1. Was ist Spiritismus oder Spiritualismus?


Die Meinungen über das, was Spiritismus oder Spiritualismus ist, gehen weit auseinander und sind vielfach auch - nach dem, was ich nach vielen Recherchen, einer gründlichen Ausbildung und Rezeption fundierter Quellen erfahren habe - schlichtweg falsch. Doch kann ich hier nur meine Meinung wiedergeben, sie als Impuls setzen und weitergeben. Bildet Euch Eure eigene!

Spiritismus ist eine Geisteshaltung, die die Basis einer jeden Religion sein sollte, aber auch von Menschen gelebt wird, die keiner religiösen Gruppe angehören. Im 19. Jahrhundert und - zumindest zu Beginn des 20. Jahrhunderts - waren die Begriffe Spiritismus und Spiritualismus austauschbar. Mit der Gründung religiöser Gemeinschaften in Großbritannien ist überwiegend von Spiritualismus die Rede. Im Folgenden werde ich diese Terminologie benutzen.

Der Spiritualismus ist eine unverblümte Philosophie von der Fortdauer des menschlichen Geistes in einer persönlichen und individuellen Art. Die Identität der Persönlichkeit hat mit Erinnerung und Erfahrung zu tun, sonst gäbe es keine persönliche Identität. Der Spiritualismus erklärt und definiert die geistige Welt sehr genau und er erklärt die ununterbrochene Entwicklung der menschlichen Seele hier auf Erden, aber auch in der geistigen Welt bis hin zu den höheren Sphären. Damit ist die Möglichkeit der Reinkarnation nach spiritualistischem Glaubenssystem nicht sinnvoll, denn die Seele entwickelt sich in der geistigen Welt weiter. Eine Reinkarnation wäre ein Schritt zurück, ohne dass Neues gelernt würde, denn jede irdische Erfahrung ist grundsätzlich gleich, ob als König oder Bettler. Jeder Mensch fühlt und erlebt Dinge auf dieselbe Art und Weise, jeder hat zu kämpfen und strebt nach einem Ziel. Jedes Leben, das des Bettlers und das des Königs, ist gleich viel wert. Jeder beginnt sein Leben als eigenständiger Mensch im Unterschied zu anderen Menschen und jeder lernt den Gegensatz von Freude und Schmerz, Sieg und Niederlage kennen, was wichtig ist, damit der Geist des Menschen die größeren und schöneren Freuden und Schönheiten des jenseitigen Lebens zu schätzen imstande ist. Die grundsätzliche Erfahrung des Lebens, die jeder Mensch macht, ist die einzige Bedeutung, die das Leben hier auf Erden hat, nicht das Erleben jeder möglichen Erfahrung hier auf Erden.2 Nach dieser Definition macht der Reinkarnationsgedanke keinen Sinn, wie er in der Theosophie und von östlichen Religionen vertreten wird. Das ist der Glaubenssatz, der von den Pionieren der spiritualistischen Bewegung vertreten wurde. Viele Medien teilen diese Ansicht der negierten Reinkarnation inoffiziell jedoch nicht, wobei sie auf eigene Déjà-Vue-Erlebnisse zurückgreifen oder auf das, was ihre Geistführer in Trance durch sie durchgeben. Vielleicht unterliegt die Reinkarnation ja auch dem eigenen Willen, den man im Evolutionsprozess nicht unterschätzen sollte.

Spiritualismus bedeutet das Bewusstsein, dass jeder Mensch, egal welcher Herkunft oder Religion, aus der göttlichen Quelle entstanden ist und zu ihr zurückstrebt. Es gibt keinen Tod außer dem physischen, bei dem die Energie des physischen Körpers jedoch auch in der Transformation zu gutem Humus weiterverwendet wird und in der irdischen Evolutionskette integriert wird. Die anderen Energiekörper, die Spiritualisten denken hierbei hauptsächlich an den emotionalen und den mentalen Körper, gehen ein in die spirituelle Welt, wobei die Persönlichkeit des Verstorbenen erhalten bleibt und sich im Jenseits weiterentwickelt. Das gesamte Leben, im Diesseits und Jenseits, unterliegt dem freien Willen des Individuums. Gott ist die bedingungslose Liebe, die immer da und für jeden zugänglich ist. Es gibt im Jenseits keinen Richter, der Mensch richtet sich selbst, denn in der geistigen Welt gibt es kein Verstecken, keine Heuchelei, sondern alles und jeder ist grundsätzlich transparent.

Im Spiritualismus als Religionsgemeinschaft gibt es Regeln und Regelungen, wie bei jeder anderen Religion auch. Das Grundkonzept basiert auf den 7 Prinzipien, die dem Medium Emma Hardinge Britten von Robert Owen aus der geistigen Welt durchgegeben wurden.3 Die Spiritualisten treffen sich zum spiritual service, einem Gottesdienst, in dem neben dem Gebet zu Gott, der Geistheilung, einer philosophischen Rede auch Jenseitskontakte gemacht werden. Bei den Jenseitskontakten handelt es sich weder um die Beschwörung von Geistern, denn da jeder Mensch im Diesseits UND Jenseits einen freien Willen hat, kann niemand beschworen werden, noch wäre das die Absicht der Spiritualisten. Im Gegenteil kann man es sich so vorstellen, dass die geistige Welt bei den Jenseitsmedien gewissermaßen Schlange steht, um Kontakt zu einem Hinterbliebenen aufzunehmen. Dieser Kontakt besteht aus der Beweisführung, der Kommunikation zwischen dem Verstorbenen und dem Hinterbliebenen und der Botschaft.4 Wer einen solchen Gottesdienst miterlebt hat, wird von der überwältigen Energie und Liebe, die greifbar, spürbar ist, berichten. Hier findet Heilung nicht nur durch Geistheilung, sondern auch durch die Kontakte zwischen den Welten statt. Eine Vereinigung aller Menschen, die in Liebe miteinander verbunden sind.

Viele Menschen kennen den Unterschied zwischen Geist und Gespenst nicht und glauben, das eine sei genau dasselbe wie das andere. Keineswegs handelt es sich bei den Kommunikatoren aus der geistigen Welt, anders ausgedrückt den Geistern aus dem Jenseits, um Gespenster - ghosts, wie der Engländer sagt - sondern um spirits, also Geister/Geistwesen. Davon abgesehen, dass Gespenster Hollywood-Produkte sind, die die Kinokassen füllen sollen, sind die so genannten Gespenster eher energetische Abdrücke - imprints - die eine Zeitlang an einem Ort bestehen können. Hat eine Person vielleicht lange oder zeit ihres Lebens an ein und demselben Ort gelebt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Energie dieser Person für sensitive Menschen noch lange sehr deutlich spürbar ist oder dass diese Verstorbenen sogar mit dem physischen Auge des Sensitiven gesehen werden können. Wenn eine andere Familie in dieses Haus einzieht und ihre Energie durch Einrichtung, Musik, Möblierung, schlichtweg durch ihr Leben in dem Haus ausbreitet, wird der Eindruck der früheren Bewohner verschwinden.

Von einem Fall in England in der Nähe von Ashford, wo eine junge Frau mit ihrem Auto verunglückte, heißt es, dass noch Jahre später zu einer bestimmten Jahreszeit eine junge Frau von unterschiedlichen Spaziergängern wahrgenommen wurde. Die Energien, auch durch elektrische Leitungen und Wasseradern, waren an diesem Ort besonders hoch, so dass der energetische Abdruck lange erhalten bleiben konnte. Im Laufe der Jahre verblasste das Bild der jungen Frau immer mehr, bis nichts mehr von der jungen Verunglückten wahrgenommen wurde.

In beiden Beispielen handelt es sich lediglich um energetische Abdrücke, ähnlich der Psychometrie, die eine Methode beschreibt, Informationen aus den Energien, die den Gegenständen, Orten, Häusern anhaften, zu entnehmen. Bei den Abdrücken kann man gerne von Gespenstern sprechen, denn sie sind nicht real - und dennoch bleibt das Gespenst eine Hollywood-Erfindung. Wie also kann man ein Gespenst von einem Geist/spirit unterscheiden, wenn doch beide ähnlich wahrnehmbar durch eine sensitive Person sind? Das ist ganz einfach: Mit einem Abdruck oder Gespenst kann man nicht kommunizieren, mit einem Geist/spirit jedoch sehr wohl und gerne - von beiden Seiten; denn es steckt ein Intellekt, ein Wesen mit Verstand, hinter dem Geist/spirit: die Kommunikation geschieht vom Geist (des Verstorbenen) über den Geist (des Mediums) zum Geist (des Empfängers). Es ist eine Seelenkommunikation, die über den Geist = Verstand abläuft.

Ein Spiritualist ist also ein Mensch, der dieses Bewusstsein des ewigen Lebens in sich trägt. Manche haben dieses Wissen, ohne sich mit Philosophie oder den Fragen des Lebens zu beschäftigen, andere werden im Laufe ihres Lebens durch Interesse oder Schicksalsschläge mit den Fragen, was nach dem Tode mit uns geschehe, konfrontiert. Man muss nicht einer spiritualistischen Gemeinschaft angehören, um sich Spiritualist zu nennen. Ein Spiritualist ist nicht notwendig auch ein Medium, aber ein Medium sollte ein guter Spiritualist sein. Without the knowledge and proof of spiritualism, there is no meaning to life, stellte das weltberühmte Medium Gordon Higginson einst fest.5

Spiritualismus bedeutet keine Bewertung des Guten oder Bösen im Menschen. Wer sich als Spiritualist bezeichnet, kann ein guter Mensch mit sehr viel Nächstenliebe und Empathie sein, der selbstlos zuerst an andere denkt, verzichtet und hilfsbreit ist, aber als Spiritualist darf sich auch bezeichnen, wer nur an sich denkt, seine egoistischen Wünsche an die erste Stelle stellt oder andere übervorteilt. Vor allem kann jeder Charakter ein sehr gutes...

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