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E-Book

Implementierung von Controllinginstrumenten

Identifikation und Überwindung von Implementierungsbarrieren

AutorNatalie Parvis-Trevisany
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl299 Seiten
ISBN9783835090385
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Aus kognitionswissenschaftlich und strukturationstheoretisch inspirierter Perspektive entwickelt Natalie Parvis-Trevisany eine umfassende Typologie von Implementierungsbarrieren und leitet Ansatzpunkte zur erfolgreichen Einführung von Controllinginstrumenten ab. Ihr Konzept kann bei der wissenschaftlichen Analyse und praktischen Umsetzung von Implementierungsvorhaben als Denkrahmen und Checkliste eingesetzt werden.

Dr. Natalie Parvis-Trevisany promovierte bei Prof. Dr. Utz Schäffer am Lehrstuhl für Controlling der European Business School, Oestrich-Winkel. Sie ist derzeit als Unternehmensberaterin für PricewaterhouseCoopers Corporate Finance Beratung GmbH tätig.

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Leseprobe
A Einführung (S. 1)

1. Motivation und Zielsetzung

Die Implementierung von Controllinginstrumenten in Unternehmen wird von Wissenschaftlern wie Praktikern als bedeutendes Element zur Bewältigung unternehmerischer Probleme erachtet. Nach Weber/Schäffer dienen Controllinginstrumente der Sicherstellung rationaler Führung. Sie unterstützen die Generierung von controlling- und somit führungsrelevanten Informationen und können hierdurch zu einem verbesserten Wissensstand der sie nützenden Akteure beitragen. Da Unternehmen in sich verändernden Wirtschaftssystemen agieren, unterliegen auch die zu ihrer Steuerung relevanten Informationsbedarfe einer fortwährenden Veränderung.

Um auf den Weltmärkten wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen regelmaßig an die sich ändernden Bedürfhisse ihrer Kunden anpassen sowie den neuen technologischen Entwicklungen hinreichend begegnen. Auch gilt es, die betrieblichen Aktivitäten und Prozesse kontinuierlich zu verbessern.

Um dies alles zu realisieren, bedürfen Unternehmen bzw. die sie konstituierenden Akteure adäquater und aktueller Informationen, welche von bisher genutzten Instrumentarien unter Umständen nicht oder nur ungenügend bereitgestellt werden. Somit kommt der Implementierung von Controllinginstrumenten, die diesen Anforderungen zu genügen vermögen, ein höher Stellenwert zu, sie wird daher vielfach als bedeutende Herausforderung für Manager und Controller bezeichnet. Wie empirische Untersuchungen jedoch belegen, gelingt sie selten problemlos.

Die Implementierung von Controllinginstrumenten wird in Theorie und Praxis als ein komplexer betrieblicher Prozess beschrieben, der von einer Vielfalt von Faktoren beeinflusst scheint. Weder ihre praktische Umsetzung noch ihre wissenschaftliche Behandlung stellt somit ein leichtes Unterfangen dar.

Obgleich Hopwood bereits vor knapp zwanzig Jahren auf einen eingeschränkten Wissenstand bezüglich der Veränderung innerhalb des Controllinginstrumentariums hinwies und hierdurch eine neue Forschungsmotivation zu initiieren vermächte, finden sich auch gegenwärtig Äußerungen dahingehend, dass weiterhin wesentliche Unklarheiten bestunden und eine Vielzahl der Probleme der Implementierung von Controllinginstrumenten ungelöst sei.

Ursachlich hierfür kann die Tatsache sein, dass sich (bislang) kein einheitliches theoretisches Verständnis herausgebildet hat, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven zur Problembewältigung herangezogen und vielfach Einzelaspekte betrachtet werden. Auch ein Blick in die allgemeinere betriebswirtschaftliche Implementierungsforschung lässt diese als vergleichsweise fragmentiert und lückenhaft erscheinen.

So konstatiert Noble: „Despite the significance of the implementation process, however, relatively little research attention has been directed to the area. [...] There is a significant need for detailed and comprehensive conceptual models related to [...] implementation. To date, implementation research has been fairly fragmented due to the lack of clear models on which to build. If the area is to advance, more conceptual efforts must be made to enable [...] implementation to achieve an identity of its own as a valid and distinguishable area of study".

Vergleicht man die Probleme der Implementierung unterschiedlicher Controllinginstrumente miteinander, lässt sich die Vermutung aufstellen, dass diese weniger durch die Spezifika der einzelnen Instrumente als vielmehr durch instrumentenübergreifende Ursachen begründet sind. Jedoch scheint das zu Gründe liegende Bild noch sehr diffüs. Verschiedene Einflussfaktoren konnten in den vergangenen Jahren identifiziert werden, doch mangelt es an einer grundlegenden Zusammenführung der in den einzelnen Studien thematisierten Problembereiche, so dass sich bislang nur ein begrenztes Problemverständnis entwickeln konnte."

Zur Bewaltigung implementierungsspezifischer Probleme wäre allerdings die Kenntnis über die Vielfalt bzw. Gesamtheit potenzieller Probleme und möglicher Störfaktoren hilfreich, um diese in einem ersten Schritt schneller identifizieren und ihnen in einem zweiten Schritt angemessen begegnen zu können. Aus den aufgezeigten Defiziten sowohl der controllingspezifischen als auch der allgemeinen Implementierungsforschung resultiert die Problemstellung dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort8
Vorwort10
Inhaltsüberblick12
Abbildungsverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis20
A Einführung21
1. Motivation und Zielsetzung21
2. Vorgehen und Methode25
B Konzeptioneller Bezugsrahmen: Dynamische Theorie ökonomischer Akteure als Ausgangspunkt29
1. Modellierungsabsicht29
2. Grundelemente des Modells32
2.1. Akteure33
2.2. Handlungsleitende Ordnung36
2.3. Handlungen43
C Modellierung der Implementierung von Controllinginstrumenten47
1. Begriffliche Grundlagen47
1.1. Zum Begriff der Implementierung47
1.2. Zum Begriff des Controllinginstruments56
2. Modellierung des Implementierungsprozesses60
2.1. Stand der Literatur60
2.2. Anforderung an eine Modellierung von Implementierungsprozessen und Entwicklung erster Modellierungsbausteine62
2.3. Ein Modellierungsansatz75
D Zum Implementierungserfolg von Controllinginstrumenten79
1. Stand der Literatur79
2. Konzeptualisierung des Implementierungserfolgs81
2.1. Der Beitrag relevanter Verhaltensänderungen81
2.2. Der Beitrag relevanter Modelländerungen84
2.3. Das Erfolgskalkül87
E Identifikation potenzieller Implementierungsbarrieren95
1. Relevanz der Identifikation von Implementierungsbarrieren95
2. Stand der Literatur99
2.1. Darstellung relevanter Barrierentypologien99
2.2. Kritische Würdigung108
3. Ableitung einer Barrierentypologie111
3.1. Handlungsleitende Ordnung als Ausgangspunkt111
3.2. Systematisierung der Implementierungsbarrieren113
3.3. Individuelle interne Modellbarrieren116
3.4. Korporative interne Modellbarrieren181
3.5. Externe Modellbarrieren195
3.6. Interdependenzen der Barrieretypen219
3.7. Abgleich mit den in der Literatur vorhandenen Barrieretypologien220
F Ansatzpunkte zur Überwindung von Implementierungsbarrieren227
1. Ansatzpunkte zur Überwindung von individuellen internen Modellbarrieren228
1.1. Verbesserung der Fähigkeiten der für die Implementierung verantwortlichen Akteure230
1.2. Erreichen von Durchsetzungsbereitschaft232
1.3. Verbesserung der Fähigkeiten der von der Implementierung betroffenen Akteure234
1.4. Erreichen von Änderungsbereitschaft239
1.5. Zwischenfazit245
2. Ansatzpunkte zur Überwindung von korporativen internen Modellbarrieren246
2.1. Bewusste Nutzung gegenseitiger Beeinflussung247
2.2. Aktivierung von Werten und Normen250
2.3. Erzeugung von Veränderungsenergie251
3. Ansatzpunkte zur Überwindung von externen Modellbarrieren253
3.1. Ädaquate Integration des Controllinginstruments im Tagesgeschäft254
3.2. Unterstützung des Wandels durch Projektsteuerungsinstrumente261
G Schlussbetrachtung267
1. Zusammenfassung der Erkenntnisse267
2. Kritische Reflexion: Implikationen für Wissenschaft und Praxis274
Literaturverzeichnis281

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