Sie sind hier
E-Book

Innovationsorientiertes Bildungsmanagement

Hochschulentwicklung durch Sicherung der Nachhaltigkeit von eLearning

AutorSabine Seufert
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl582 Seiten
ISBN9783531910048
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Sabine Seufert entwickelt einen wissenschaftlich fundierten und zugleich praxisorientierten Leitfaden für die systematische Implementierung der Bildungsinnovation eLearning in der Hochschullehre. Veranschaulicht wird die Vorgehensweise anhand von vier Fallstudien an den Universitäten Basel, St. Gallen, Stuttgart und Zürich.

Prof. Dr. Sabine Seufert ist Assistenzprofessorin für Wirtschaftspädagogik am Lehrstuhl Prof. Dr. Dieter Euler und Geschäftsführerin des Swiss Centre for Innovations in Learning (SCIL) am Institut für Wirtschaftspädagogik an der Universität St. Gallen.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
1 Einleitung (S. 31-32)

1.1 Untersuchungsproblem, forschungsleitende Fragestellung und Forschungsziel

1.1.1 Untersuchungsproblem

Der Einsatz neuer Medien in der Hochschule ist ein Thema, das in den vergangenen Jahren zahlreiche Impulsprogramme und Förderaktivitäten im tertiären Bildungssektor in Gang gesetzt hat. Mit grossem (finanziellem) Aufwand wurden zahlreiche Pilotierungen umgesetzt. Im Jahr 2000 initiierte die Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit der Heinz Nixdorf Stiftung einen Expertenkreis zur Hochschulentwicklung durch neue Medien. Als Vorsitzender dieses Expertenkreises stellt Glotz (2001) in einem einleitenden Positionspapier fest, dass „die neuen Medien einen nachhaltigen Einfluss auf das Bildungssystem entwickeln werden" (S. 9).

Die Thesen des Expertenkreises aus dem Jahr 2000 spiegeln die entwickelten Zukunftsszenarien – damals auf das Jahr 2005 projiziert – wider: Szenario 2005: Hochschullehre aus Sicht des Studierenden Thomas S.:1 Was findet ein typischer Studienanfänger wie Thomas S. in naher Zukunft vor? Wird sein erster Gedanke sein, sich eine Hochschule nach ihrem allgemeinen Renomée auszusuchen? Soll seine erste Alma Mater eher in der Nähe (wegen der Freundin), oder doch lieber weiter fort (wegen der Eltern) liegen? Nichts dergleichen wird ihn beschäftigen. Statt dessen wird Thomas S. das Internet absuchen, um sich über die weltweit angebotenen Kurse und Abschlüsse zu informieren.

Hier findet er eine grosse Palette der „Bildungsprodukte", das meiste davon in englischer Sprache. Typischerweise ist nicht nur das Angebot on-line zugänglich, sondern auch das Studium insgesamt. Seminare und Vorlesungen, Kurse und Betreuung werden als multimediale Websites oder als „training in the box" auf CD-ROM angeboten. Manche Anbieter haben sich auf reines Telelearning in einer virtuellen Umgebung, andere auf hybride Formen spezialisiert. Dazu wird auch persönliche Betreuung vor Ort angeboten. Auch die konventionellen Universitäten sind noch zu finden. Die klassische Hochschule hat allerdings eine höchst agile Konkurrenz bekommen und der Bildungsmarkt ist sehr intransparent geworden: neben der „traditionellen Universität, sind Corporate Universities, Virtuelle Universitäten, Bildungskonsortien und Universitätsnetzwerke entstanden, welche attraktive Abschlüsse auf der Basis von eLearning zeit- und ortsflexibel anbieten. Der Student Thomas S. wird bei der Entscheidungsfindung im „Dschungel der Abschlüsse" unterstützt:

Zuerst geht er zu einem „online Bildungsbroker", der ihm die sich bietenden Perspektiven aufzeigt. Dann muss er, um zum Studium zugelassen zu werden, sich ein Profil seiner Neigungen und Potenziale erstellen lassen. Thomas S. schwankt noch in seiner Entscheidung zwischen Karriere und Neigung. Dank seines Brokers hat er jedenfalls eine klare Vorstellung davon, welche Optionen und Perspektiven sich für ihn auf diesem Feld bieten. Die neuen Medien haben auf jeden Fall für eines gesorgt: das Bildungsangebot wurde transparenter. Und der Lernende liefert sich nicht mehr dem institutionellen ,push‘ aus, er wird nicht mehr nach Notendurchschnitt und Verteilungsschlüsseln irgendwohin geschickt, sondern bedient sich aus einem Angebot, trifft seine persönliche Entscheidung. Da fliessen neben den Kosten auch die Qualitäten des Bildungsangebotes ein, und immerhin ist die Qualität und ihre Steigerung deutlich: wer im Bildungsmarkt bestehen wollte, musste sich der Konkurrenz und seinem Kunden stellen.

Entschieden wird nach Kosten und Nutzen. Die Wahl des speziellen Studiengangs trifft Thomas S. daher nicht leichtfertig, da er jährlich zwischen 3000 und 15000 Euro aufbringen muss (kein Problem, da sein vorausschauender Vater einen „Bildungssparvertrag" für ihn angelegt hat), bis er endlich vom Bildungs-TÜV seine Lizenz für lebenslanges Lernen erhält. Alles in allem geht der Trend in der Welt zu Life-long-learning. Thomas S. interessiert sich dabei nicht nur für die nachvollziehbare (weil evaluierte) Qualität und Effizienz des Studiums, sondern auch für die Zukunftsfähigkeit des Angebotes: Kann er seine späteren Weiterbildungsbedürfnisse mit seinem jetzigen Bildungspartner abdecken?
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis20
Tabellenverzeichnis25
1 Einleitung30
1.1 Untersuchungsproblem, forschungsleitende Fragestellung und Forschungsziel30
1.2 Forschungsrelevanz39
1.3 Forschungsparadigmatische Ausrichtung und Forschungsfragen41
1.4 Gang der wissenschaftlichen Untersuchung47
1.5 Berücksichtigung methodologischer Gütekriterien49
1.6 Aufbau der Arbeit52
2 Grundlagen zur Theoriebildung Nachhaltigkeit von eLearning- Innovationen an Hochschulen55
2.1 Einführung55
2.2 Die Nachhaltigkeit von Innovationen56
2.3 Grundlagen des Innovationsmanagements60
2.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen115
3 Spezifizierung des Untersuchungsgegenstandes: Innovationsprozesse an Hochschulen118
3.1 Die Hochschule als Bildungsorganisation118
3.2 Erklärungsansätze von Innovationsprozessen aus Sicht des strategischen Managements131
3.3 Erklärungsansätze von Innovationsprozessen aus organisationstheoretischer Sicht163
3.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen182
4 Spezifizierung des Untersuchungsgegenstandes: Innovationsobjekt „ eLearning“ in der Hochschullehre186
4.1 eLearning als Bildungsinnovation186
4.2 eLearning aus didaktischer Sicht194
4.3 eLearning aus technologischer Sicht226
4.4 eLearning aus ökonomischer Sicht255
4.5 eLearning aus organisatorischer Sicht277
4.6 eLearning aus sozio-kultureller Sicht290
4.7 Zusammenfassende Ergebnisse der Analyse309
5 Studien (1) und (2): Empirische Validierung des Bezugsrahmens Nachhaltigkeit von eLearning- Innovationen an Hochschulen313
5.1 Überblick Untersuchungsgang und Theoretischer Bezugsrahmen313
5.2 Durchführung und Ergebnisse der Expertenbefragung316
5.3 Durchführung und Ergebnisse der Delphi-Studie345
5.4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen403
6 Empirische Studie (3): Fallstudien zu eLearning-Implementationsstrategien an Hochschulen406
6.1 Forschungsziele und -ansatz406
6.2 Fallstudie 1: Universität Basel414
6.3 Fallstudie 2: Universität St. Gallen427
6.4 Fallstudie 3: Universität Stuttgart439
6.5 Fallstudie 4: Universität Zürich452
6.6 ZusammenfassenderVergleich der Fallstudienergebnisse465
7 Zusammenführung: Handlungsschwerpunkte einer nachhaltigen Verankerung von eLearning- Innovationen in der Hochschule492
7.1 Überblick Forschungsdesign492
7.2 Überblick Theoretischer Bezugsrahmen II495
7.3 Repräsentation des theoretischen Bezugsrahmens II zur Erzielung pragmatischerValidität501
7.4 Zusammenfassung und Ausblick540
8 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen542
8.1 Ziele und Ergebnisse der Arbeit542
8.2 Abschliessende Reflexion des entwickelten theoretischen Bezugsrahmens und des Forschungsvorgehens555
8.3 Weiterführende Forschung558
Anhang: Befragte Experten qualitative Studie I: Experteninterviews561
Anhang: Interviewleitfaden für qualitative Studie I: Experteninterviews563
1. Einleitung563
2. Fragen zum Konstrukt der „Nachhaltigkeit“563
3. Fragen zu „Nachhaltigkeit und Förder- bzw. Hindernisfaktoren563
4. Eigene Erfahrungen mit dem Thema563
5. Ausblick563
Anhang: Befragte Experten qualitative Studie II: Delphi- Studie564
Anhang: Fragebogen und Auswertung der Delphi- Studie568
Anhang: Übersicht über Gesprächspartner und Interviewtermine im Rahmen der Fallstudienanalyse582
Literaturverzeichnis583

Weitere E-Books zum Thema: Pädagogik - Erziehungswissenschaft

Weitere Zeitschriften

Menschen. Inklusiv leben

Menschen. Inklusiv leben

MENSCHEN. das magazin informiert über Themen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft bestimmen -und dies konsequent aus Perspektive der Betroffenen. Die Menschen, um die es geht, ...

ARCH+.

ARCH+.

ARCH+ ist eine unabhängige, konzeptuelle Zeitschrift für Architektur und Urbanismus. Der Name ist zugleich Programm: mehr als Architektur. Jedes vierteljährlich erscheinende Heft beleuchtet ...

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

Für diese Fachzeitschrift arbeiten namhafte Persönlichkeiten aus den verschiedenen Fotschungs-, Lehr- und Praxisbereichen zusammen. Zu ihren Aufgaben gehören Prävention, Früherkennung, ...

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft. Für jeden, der sich gründlich und aktuell informieren will. Zu allen Fragen rund um die Immobilie. Mit ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

VideoMarkt

VideoMarkt

VideoMarkt – besser unterhalten. VideoMarkt deckt die gesamte Videobranche ab: Videoverkauf, Videoverleih und digitale Distribution. Das komplette Serviceangebot von VideoMarkt unterstützt die ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...