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Intangible Assets und Goodwill im Spannungsfeld zwischen Entscheidungsrelevanz und Verlässlichkeit

Eine normative, entscheidungsorientierte und empirische Analyse vor dem Hintergrund internationaler und nationaler Rechnungslegungs- und Prüfungsstandards

AutorPatrick Velte
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl838 Seiten
ISBN9783834981752
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis66,99 EUR
Patrick Velte entwickelt aus normativer, deduktiver und empirischer Sicht einen Kodex sowie einen Prüfungsstandard für nicht in den (Konzern-)
Lagebericht implementierte Intangible Asset- und Goodwill Reports.



Dr. rer. pol. Patrick Velte promovierte bei Prof. Dr. Carl-Christian Freidank am Lehrstuhl für Revisions- und Treuhandwesen des Departments Wirtschaftswissenschaften der Universität Hamburg. Er ist als Habilitand am Institut für Wirtschaftsprüfung und Steuerwesen bei Prof. Dr. Carl-Christian Freidank tätig.

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Leseprobe
Vierter Hauptteil: Intangible Asset- und Goodwill Auditing (S. 525-526)

I. Operationalisierung des Business Risk Auditing

A. Schätzung des Geschäftsrisikos und Prüfung des wertorientierten Risikomanagementsystems

Die wachsende Bedeutung immaterieller Werttreiber am Shareholder Value bei börsennotierten Publikumsgesellschaften impliziert nicht nur eine ganzheitliche Analyse des Intangible Asset- bzw. Goodwill Accounting und Reporting, sondern ebenfalls eine diesbezügliche stärkere Akzentuierung der Prüfungsnormen. Die bisherigen Ausführungen haben ergeben, dass die Funktionen, welche die Standardsetter an das Financial Accounting und Business Reporting knüpfen, in zunehmendem Maße von dem Grundsatz der Entscheidungsrelevanz dominiert werden.3846 Dies betrifft ebenfalls - wie bereits ausgeführt - in jüngerer Zeit die nationalen Reformpläne für ein BilMoG.

Vor dem Hintergrund der mit einer gesetzlichen und freiwilligen Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte sowie den Geschäfts- oder Firmenwert einhergehenden Ermessens- und Gestaltungsspielräume des Managements sowie der bestehenden Implementierungslücken i. R. d. wertorientierten Controllings erfährt das Business Risk Auditing eine erhebliche Aufgabenerweiterung. Neben der Internen Revision, der Prüfung durch den Aufsichtsrat sowie dem sekundären Enforcement obliegt diesem nicht mehr nur die Aufgabe, die Verlässlichkeit des unternehmerischen Intangible Asset- und Goodwill Accounting zu beurteilen.

In zunehmendem Maße werden auch Reporting-Informationen Prüfungsgegenstand. Vor diesem Hintergrund ist eine Kombination der gesetzlichen (Konzern-) Abschlussprüfung mit der freiwilligen Prüfung oder prüferischen Durchsicht von Intangible Asset- und Goodwill Reports - wie auch im Kodex benannt -gerechtfertigt. Die Vorbereitung der Prüfung immaterieller Vermögenswerte sowie des Geschäfts- oder Firmenwerts geht - sowohl beim Financial Accounting als auch beim Business Reporting - mit der Quantifizierung des Geschäftsrisikos des Unternehmens einher, welches wiederum das Prüfungsrisiko maßgeblich beeinflusst.

Dieses Vorgehen entspricht der geschäftsrisikoorientierten Prüfungskonzeption, dabei gilt es zunächst, das Fehlerrisiko (inhärentes Risiko sowie Kontrollrisiko) der betreffenden immateriellen Vermögenswerte und des Goodwill zu quantifizieren. Das inhärente Risiko wird hierbei in Weiterführung der Ausführungen des Ersten Hauptteils im Wesentlichen durch die Marktnähe, Werthaltigkeit und Spezialisierung der zu prüfenden Posten determiniert. Für die Gruppe der originären Intangible Assets und des Goodwill gilt es zu bedenken, dass ein aktiver Markt häufig nicht vorliegt und ebenfalls ein Rückgriff auf vergleichbare Transaktionen ausscheidet. Zudem ist das Erfolgspotenzial der in Rede stehenden Werttreiber unmittelbar mit den Gegebenheiten des Unternehmens verbunden, so dass eine erhöhte Individualität und Spezialisierung vorliegt.

Des Weiteren spielt die Rate des technischen Fortschritts zur Abschätzung des potenziellen Fehlinvestitionsrisikos, die vom Unternehmen verfolgte Wachstumsstrategie sowie die branchentechnischen Besonderheiten eine zentrale Bedeutung. Insbesondere in frühen Phasen der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, z. B. bei der Grundlagenforschung, ist das inhärente Risiko infolge der Unsicherheit der künftigen Realisierbarkeit bzw. Erfolgsträchtigkeit des Vorhabens besonders ausgeprägt. Ein Großteil der zu tätigenden Investitionen fällt hauptsächlich zu Beginn des Forschungsprozesses an, welches das Risiko von Sunk Costs vergrößert. Geeignete Verfahren zur Risikominderung stellen im Einzelfall die Lizenzierung sowie die detaillierte Prozessdokumentation für den künftigen Projekteinsatz dar.

Da immaterielle Vermögenswerte einem dynamischen Wandel unterliegen, ist zudem eine erhöhte Sensibilität gegenüber externen Einflüssen zugrunde zu legen. Als Beispiel lässt sich der Einfluss geänderter Kundenpräferenzen auf die Höhe des Customer Capital oder der Unternehmensmarke anführen. Schließlich hängt die Höhe des inhärenten Risikos im Besonderen von der relativen betragsmäßigen Höhe der immateriellen Vermögenswerte und des Goodwill bezogen auf die Bilanzsumme ab. Wie bereits im Zweiten Hauptteil verdeutlicht, übertrifft der derivative Geschäfts- oder Firmenwert in der Empirie vielfach das bilanzielle Eigenkapital des Unternehmens, so dass ein hohes inhärentes Risiko abgeleitet werden kann.3859 Die Quantifizierung des inhärenten Risikos setzt mithin im Allgemeinen die Bestimmung von Strukturkennzahlen aus der Abschlussanalyse voraus.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis14
Abkürzungsverzeichnis24
Abkürzungsverzeichnis für Zeitschriften und Zeitungen32
Symbolverzeichnis34
Abbildungsverzeichnis35
Tabellenverzeichnis39
Einleitung40
I. Problemstellung und Zielsetzung40
II. Gang der Untersuchung50
Erster Hauptteil: Rahmenkonzeption für das Intangible Asset- und Goodwill Accounting, Reporting und Auditing58
I. Theoretische Fundierung des Financial Accounting und Business Reporting58
A. Neoklassische Kapitalmarkttheorie58
B. Neue Institutionenökonomie70
C. Accounting Theory84
II. Einflüsse auf das Financial Accounting und Business Reporting99
A. Fortentwicklung des Rules- und Principles Based- zu einem Objective Oriented Accounting99
B. Perspektiven des privatrechtlichen Standardsetting aus nationaler Sicht106
C. Ausrichtung der Unternehmenspolitik am Shareholder Value109
III. Theoretische Fundierung des Business Risk Auditing131
A. Auditing Theory131
B. Erwartungslücke135
C. Prüfungsgesellschaften und Signalling Theory141
IV. Einflüsse auf das Business Risk Auditing152
A. Konkretisierung der Unabhängigkeit152
B. Audit- und Disclosure Committees162
C. Sekundäres Enforcement und dessen Einfluss auf die Prüfungsqualität164
D. Ausgestaltung der Prüfungsmodelle167
V. Zwischenfazit178
Zweiter Hauptteil: Intangible Asset- und Goodwill Accounting182
I. Bilanzierung und Erstbewertung182
A. Abstrakte und konkrete Ansatzfähigkeit182
B. Separierung in eine Forschungs- und Entwicklungsphase als Konkretisierung für das originäre immaterielle Vermögen198
C. Abgrenzung zu Tangible Assets und vorläufiger Klassifizierungsansatz207
D. Mögliche identifizierbare Intangible Assets210
E. Positiver Goodwill228
F. Negativer Goodwill (Badwill und Lucky Buy)258
II. Folgebewertung und (Konzern-) Anhangangaben270
A. Identifizierbare Intangible Assets270
B. Goodwill284
III. Earnings Management nach IFRS sowie Fortentwicklung des Handels- und Steuerrechts317
A. Ausgewählte Ermessens- und Gestaltungsspielräume nach IFRS317
B. Implikationen einer Aktivierung originärer immaterieller Anlagegüter im Handelsrecht für die Zahlungsbemessung339
IV. Zwischenfazit360
Dritter Hauptteil: Intangible Asset- und Goodwill Reporting372
I. Interdependenzen zwischen Financial Accounting und Business Reporting372
A. (Konzern-) Lageberichterstattung als Schnittstelle372
B. Auswirkungen des Business Reporting auf die Unternehmenssteuerung389
II. Intangible Asset Reporting402
A. Diversifizierungs-, Standardisierungs- und Quantifizierungsbestrebungen402
B. Ausgewählte Intangible Asset Reports416
C. Ergebnisse der empirischen Kapitalmarktforschung449
III. Goodwill Reporting459
A. Komponentenansatz459
B. Erweiterter Anlagespiegel für den Goodwill sowie Prognosepublizität nach den IFRS465
C. Konvergenzpotenziale zwischen Goodwill Reporting und Management Accounting nach den IFRS468
IV. Empirische Untersuchung491
A. Zielsetzungen und Untersuchungsgegenstand491
B. Methodische Vorgehensweise492
C. Auswertung495
V. Normierung und Konzeption eines Best Practice Model531
A. Intangible Asset- und Goodwill Reporting Kodex sowie flankierende gesetzliche Novellierungen531
B. Anlage I: Intangible Asset Report542
C. Anlage II: (Core) Goodwill Report546
D. Anlage III: Intangible Asset- und Goodwill Scorecard548
VI. Zwischenfazit550
Vierter Hauptteil: Intangible Asset- und Goodwill Auditing557
I. Operationalisierung des Business Risk Auditing557
A. Schätzung des Geschäftsrisikos und Prüfung des wertorientierten Risikomanagementsystems557
B. Konkretisierung des Wesentlichkeitsgrundsatzes563
II. Prüfung des Intangible Asset- und Goodwill Accounting567
A. Schätzwerte567
B. Zeitwerte569
C. Identifizierbare Intangible Assets574
D. Positiver Goodwill592
E. Negativer Goodwill (Badwill und Lucky Buy)600
F. (Konzern-) Lagebericht602
III. Rahmenbedingungen für die Beurteilung des Intangible Asset- und Goodwill Reporting609
A. Kritisches Lesen609
B. Prüferische Durchsicht610
IV. Konzeption eines Standards zur Prüfung und prüferischen Durchsicht von Intangible Asset- und Goodwill Reports615
A. Vorbemerkungen615
B. Gegenstand und Zielsetzung615
C. Beauftragung zur Prüfung oder prüferischen Durchsicht618
D. Prüfungsziele622
E. Auftragsdurchführung628
V. Zwischenfazit644
Schlussbetrachtung und Ausblick649
Anhang663
Quellenverzeichnis692
Stichwortverzeichnis860

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