Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung interkultureller Kompetenz im Rahmen der Interaktion zwischen österreichischen und russischen Geschäftsleuten. Dabei werden im Konkreten die folgenden drei größeren Abschnitte behandelt: Ansätze aus kulturwissenschaftlicher Perspektive, wirtschaftsgeschichtliche und systemische Aspekte sowie eine empirische Studie mittels quantitativer Methode. Das Fortschreiten von Projekten hängt in Russland weniger von Prozessen oder Meilensteinen als von den Personen selbst ab. Was die Interaktion mit russischen Personen anbelangt, tut man deshalb gut daran, zwischen den Zeilen zu lesen und den Kontext zu kennen. Die Kommunikation, die indirekt und sehr feinfühlig erfolgt, bietet daher stets viel Interpretationsspielraum. Häufige Missverständnisse gegenüber deutschsprachigen Geschäftspartnern liegen darin begründet, dass Russen umgekehrt dazu neigen, in die Aussagen ihrer deutschsprachigen Partner einen verborgenen Sinn zu deuten. Sich der Dynamik des Kulturbegriffs - und damit auch des Gegenübers, um das es dabei letztendlich geht - zu stellen, bedarf es gerade auch angesichts der angespannten Verhältnisse zwischen Russland und dem Westen in Zukunft mehr Weitblick und größerer Anstrengungen. Und zwar nicht nur vom Einzelnen, der mit fremdkulturellen Gruppen in Interaktion tritt, sondern auch vom Unternehmen, das seinen Mitarbeitern entsprechende Gestaltungsspielräume zur Verfügung stellt und ihre gewonnene Erfahrung auch im Falle eines Scheiterns von Projekten anerkennt und dabei nicht allein im Sinne von ökonomischem Erfolg bewertet. Demnach kann diese empirische Arbeit, in der auch russische Führungskräfte an der Studie teilnahmen, auch als Unterstützung und Orientierung für Führungskräfte aus dem deutschsprachigen Raum herangezogen werden, die entweder bereits einer Tätigkeit mit russischen Geschäftsleuten nachgehen oder deren Markteintritt in Russland unmittelbar bevorsteht.
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