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E-Book

Islam

Einheit und Vielfalt einer Weltreligion

VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl668 Seiten
ISBN9783170304987
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR
In this book, experts give an introduction to all important Islamic topics: The Beginnings, Muhammad, Hadit, Koran, Systematics: Theology, Philosophie, Ethics and Education, Law, Piety: Rite, Sufism, Religious order, Folk Religion, Shia, Culture: Historiography, Literature, Art and Architecture, Science; Challenges of modernity: Politics and Human Rights, Economics and Globalization, Women, Refomism and Islamism, Dialogue with non-Muslims. The strength of this introduction, which is to be used as a reference book, is the close connection between past and present: All topics are focused on systematically and historically as in their presence significance. This connection allows a deeper understanding of current debates for students and for non-professional interested people.

PD Dr. Rainer Brunner is director de recherche at the Centre national de la recherche scientifique, Paris

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Leseprobe

Anmerkungen zur Geschichte der Islamwissenschaft


Sabine Mangold-Will

1  Einleitung


1933 machte sich die Empörung, aber auch der leise Triumph August Fischers, des Leipziger Ordinarius für orientalische Philologie, Luft:

»Seit etwas drei Dezennien gibt es, abgezweigt vom großen Baume der morgenländischen Studien, eine neue orientalistische Sonderdisziplin, die sich ›Islamkunde‹, ›Islamwissenschaft‹, ›Islamistik‹ o. ä. nennt. Besonders in Deutschland ist viel von ihr die Rede, ja hier ist sie, bestrahlt von der Gunst eines mächtigen Staatssekretärs und nachmaligen Ministers, C. H. Becker’s, zur ausgesprochenen Modewissenschaft geworden. (…). Moden wollen sich ausleben; ihre Bekämpfung steigert oft nur ihre Ausdehnung und ihre Hartnäckigkeit. Es wäre aber auch ganz unbillig, wenn man die Islamwissenschaft als eine Modeverirrung bekämpfen wollte. Das ist sie beileibe nicht, sie ist vielmehr an sich eine durchaus existenzberechtigte und gesunde wissenschaftliche Disziplin. (…) Ich behaupte also, daß es schon immer Islamkundler gegeben hat.«1

Neue Disziplinen, so lautet eine Binsenweisheit der Wissenschaftsgeschichte, haben es immer schwer; aber so vehement wie Fischer hat nur selten ein »eingefleisch(er)ter«2 orientalistischer Philologe seine Aversionen gegen jene Disziplin formuliert, deren Geschichte es hier zu umreißen gilt. Dabei erinnert Fischers Bezeichnung als »Modewissenschaft« – auch wenn er sie nicht so verstand – daran, dass jede Wissenschaft zu jeder Zeit den ihr je eigenen sozialen, kulturellen, politischen und psychologischen Bedingungen ausgesetzt ist und darauf reagiert. Für die vorliegende Skizze einer Geschichte der europäischen Islamkunde bedeutet dies, sich fernzuhalten von einer Metaerzählung, die essenzialistisch (und gar moralisierend) mit einem einzigen Erklärungsmuster für die Entwicklung der Islamkunde seit dem späten 19. Jahrhundert auskommt, die ihre Geschichte auf den Orientalismus-Vorwurf reduziert und Islamwissenschaftlern kollektiv und durchgehend unverändert das Motiv einer Abwertung, ja Kolonialisierung, der islamischen Welt unterstellt, bis endlich muslimische Forscher, vor allem aber »fortschrittliche« Islamwissenschaftler seit den späten 60er und 70er Jahren mit dieser Tradition brachen.3

2  Zum Forschungsstand


Ein Handbuchbeitrag ist nicht der Ort, umfassend den Stand der Forschung zu referieren, zumal, wenn es sich darum handelt, ein Desiderat zu benennen: Denn eine eigene, auf »Forschungsarbeit im Detail«4 beruhende Studie zur Islamkunde, zumal zur Islamkunde als gesamteuropäischer (und nordamerikanischer) Erscheinung, die zudem das gesamte 20. Jahrhundert im Blick hat, fehlt.5 Allenfalls für die Geschichte der deutschen Islamwissenschaft, die immer wieder mit der Geschichte der Islamwissenschaft gleichgesetzt wird, lässt sich von einer dichteren Forschungsliteratur sprechen6. Ausgerechnet die Zwischenkriegszeit, mithin also die Ära der von Fischer behaupteten Blütezeit der Islamkunde, sowie die Jahre des Nationalsozialismus wurden bisher aber kaum beachtet.7 Die fehlenden transnationalen Vergleichsstudien machen es zudem schwierig, genau zu benennen, inwiefern es sich bei der deutschen Islamkunde um eine spezifisch nationale Erscheinung handelte, die in ihrer besonderen thematischen und methodischen Ausprägung einem speziellen deutschen Bedürfnis nach Orientierung in der Moderne an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entsprach.

Auch die vorliegende Skizze wird angesichts dieser Forschungssituation wieder die deutsche Islamkunde in den Mittelpunkt stellen und schwerpunktmäßig auf die Etablierungsphase der Disziplin eingehen. Im Detail bereitet das einleitende Zitat Fischers darauf vor, dass ein Blick auf die Entwicklung der Islamkunde sich nicht allein um die Kennzeichnung des »artlich und grundsätzlich«8 Neuen der Islamkunde zu bemühen hat, sondern daneben auch die neuen Personenkonstellationen mit ihren Erfahrungen und Denkstilen wie die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen berücksichtigen muss. Denn erst im Zusammengehen von Erkenntnisinteresse, akademischen Netzwerken, Glaubwürdigkeitsstrategien, öffentlichen Erwartungen und methodischer und institutioneller Prägung kann sich »Neues« in der Wissenschaft als wirkmächtig erweisen.

3  Wissenschaftskrise und Veränderung des Erkenntnisinteresses an der Wende zum 20. Jahrhundert


3.1  Der Überdruss an der Philologie und die Suche nach Weltanschauung und Synthese


Poya/Reinkowski haben daran erinnert, dass ein gewisses »Unbehagen« oder besser eine gewisse Unsicherheit darüber, was eigentlich das »Neue« der Islamkunde ausmacht, »von Anbeginn dazugehört«9. Folgt man August Fischer, stellte die Islamkunde ohnehin nichts Neues dar, denn mit Elementen des Islams wie dem Koran, religiösen Texten oder dem Leben Muḥammads beschäftigten sich Orientalisten seit langem. Ebenso schien das Beharren der frühen Islamwissenschaftler, ohne Philologie nicht auskommen zu können, all jenen recht zu geben, die – was wissenschaftshistorisch bereits als Antwort aller Philologen auf das Erscheinen konkurrierender kulturwissenschaftlicher Wissenschaften zu lesen ist – die Losung ausgaben: »Philologie ist Kulturwissenschaft«10.

Dagegen erhoben die Orientalisten auf »neuen Bahnen«11 jedoch vehement Einspruch. Auch sie leugneten nicht, der Philologie als Methode weiterhin zu bedürfen. Wer aber die Herausbildung der Islamkunde als eigenständige Disziplin begreifen will, muss sich ihren antiphilologischen Impetus vor Augen halten: Islamkunde in der Gründung war Protest gegen die Philologie, oder wie Martin Hartmann 1902 paradigmatisch formulierte: »Es gibt allenthalben noch viel zu thun, wovon sich die philologischen Kleinkrämer nicht träumen lassen.«12 Es ging dabei nicht um eine Kritik an der erkenntnistheoretischen Gültigkeit der philologischen Methode, sondern um deren zunehmend als beschränkt wahrgenommene Erklärungsreichweite. Anstelle des »grammatische(n) Kleinkram(s)«13, der Sprachanalysen und Texteditionen wie überhaupt der Verabsolutierung von Sprache und auch der nicht allein in Deutschland ausgeprägten Beschäftigung mit Sprachfamilien (Semitistik, Indogermanistik), sollte ein Verständnis der ganzen vom Islam geprägten morgenländischen Welt, also eine »Islam-Kunde« treten, von der Ignaz Goldziher schon 1905 behaupten konnte, dass wir durch sie vom Islam nicht nur »mehr wissen, daß unsere Kenntnisse von demselben reichhaltiger sind, (…), sondern wir wissen es anders als unsere Vorgänger, d. h. wir betrachten es unter anderen Gesichtspunkten und studieren es nach anderen Methoden.«14 Dass auch die der Philologie verpflichteten Orientalisten, wie Fischer, für sich beanspruchen konnten, »Islam-Kundler« habe es immer gegeben, erklärt sich aus dem damit zugleich verbundenen Rückbezug auf virulent bleibende Entwürfe der Frühorientalisten (z. B. Hammer-Purgstalls und Rückerts), die beeinflusst durch die Sprachkombinationen an der Wiener Maria-Theresia-Akademie und der Pariser École speciale des langues orientales vivantes bereits die Trias aus Arabisch-Persisch-Türkisch, als den drei wichtigsten Literatursprachen des Islams, im Blick hatten.15

Die erkenntnisleitende Abkehr von der Philologie jedenfalls erwuchs aus dem um die Jahrhundertwende immer drängender werdenden Bedürfnis nach einer Neubetrachtung der Welt, dem Bedürfnis nach Welt-Anschauung und Welt-Orientierung im Zeitalter der ersten Globalisierung, das mit einer elementaren Krisenerfahrung der europäischen Welt, mit Kulturpessimismus wie Kritik an Positivismus und Historismus, einherging. Die Philologien – so ein über die Orientalische Philologie hinausreichender Eindruck – hatten mit ihrem »Überwuchern des Spezialistentums«16 und ihrer fehlenden Erklärungsmacht für die Veränderungen der eigenen Gesellschaft wie den durchaus resistenten Überlebenswillen der außereuropäischen Welt ihren Anteil an dieser Krise. So stellte die Kritik an der Philologie keine isolierte Erscheinung innerhalb der Orientalistik dar, sondern war Teil einer umfassenden Kritik am deutschen Geistesleben im allgemeinen und der akademischen Wissenschaft im besonderen, die – so der Vorwurf der Zeit – in ihrer methodischen Einseitigkeit und Überspezialisierung, den Blick für die »Zusammenfassung, die Synthese, das System«17 und damit für »das Leben« verloren habe.18 Die Islamwissenschaft in ihrer Entstehung war demnach also eine Antwort auf eine europäische Kultur in der Krise.

3.2  Die Neuentdeckung des Islams in kulturgeschichtlicher Perspektive


Was waren nun genau die »anderen Gesichtspunkte« und »anderen Methoden«, von denen Goldziher sprach? Mit Reinhard Schulze lässt sich formulieren, dass die Islamwissenschaft begründet wurde, »als die großen Sozial- und Kulturtheorien Mode waren«, und die Islamwissenschaftler »hofften wohl darauf, die alten orientalischen Wissenschaften auf Augenhöhe mit den damaligen dominanten Kulturtheorien zu bringen.«19 Ja, das auch; vor allem aber mussten sie den Islam in diese Debatten einbringen, wollten sie nicht zusehen, wie ihr Forschungsgegenstand und damit ihr gesellschaftlicher Erklärungsanspruch von Nicht-Orientalisten – erinnert sei nur an Max Webers Überlegungen zum Islam – vereinnahmt wurden.

Für die Islamkundler ergaben sich daraus zwei Konsequenzen: Zum einen begannen sie, die Methoden der sich parallel zur Islamkunde...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite4
Vorbemerkung10
Geographie des islamischen Raumes12
1 Konzepte und Ausmaß des islamischen Raumes12
1.1 Zur Definition und Bezeichnung12
1.2 Theoretische Konzepte zum Verständnis des islamischen Raumes14
1.3 Der islamische Raum: muslimisch dominierte Staaten und Bevölkerung17
2 Die sozioökonomischen Dimensionen des islamischen Raumes19
2.1 Die Landschaften des altweltlichen Trockengürtels19
2.2 Konventioneller Regenfeldbau und angepasste Bewässerungslandwirtschaft21
2.3 Nomadismus, Weidewirtschaft und Tierhaltung22
2.4 Altstädte, Stadtentwicklung und Metropolen22
2.5 Wasser, oder die Politik der Staudämme und Tiefbrunnen25
2.6 Erdöl und Erdgas, die problematischen Bodenschätze des islamischen Raumes27
2.7 Migration, Diaspora und Global Communities31
2.8 Internationaler Tourismus und Binnentourismus32
2.9 Die gesellschaftliche und soziale Entwicklung im islamischen Raum32
3 Die soziopolitische Dynamik im islamischen Raum34
3.1 Innerislamische Bewegungen und panislamische Bestrebungen34
3.2 Die Arabische Liga und arabische Kultur35
3.3 Die türkische Welt oder die Turkstaaten36
3.4 Die »Iran-Connection« – oder die Islamischen Republiken Iran, Afghanistan und Pakistan?37
3.5 Majlis Bahasa oder die Sprachengemeinschaft Brunei-Indonesien-Malaysia38
3.6 Geographie der Gewalt im islamischen Raum38
4 Islamisierung und Expansion sowie Homogenisierung und Fraktionierung des islamischen Raumes im 21. Jahrhundert41
Lesehinweise41
Bibliographie41
Anmerkungen zur Geschichte der Islamwissenschaft45
1 Einleitung45
2 Zum Forschungsstand46
3 Wissenschaftskrise und Veränderung des Erkenntnisinteresses an der Wende zum 20. Jahrhundert47
3.1 Der Überdruss an der Philologie und die Suche nach Weltanschauung und Synthese47
3.2 Die Neuentdeckung des Islams in kulturgeschichtlicher Perspektive48
4 Politische und gesellschaftliche Erwartungen zwischen Imperialismus und Dekolonisierung49
4.1 Angewandte Wissenschaft und der zeitgenössische Islam49
4.2 Islamkunde und Epochen der Dekolonisierung50
5 Die Geschichte der Islamwissenschaft als Geschichte neuer akademischer Netzwerke52
6 Die Islamwissenschaft und die Grenzen ihrer Institutionalisierung53
7 Schlussbetrachtung54
Lesehinweise55
Bibliographie56
Geschichte des Vorderen Orients im Überblick58
1 Der Tod des Propheten und die Bürgerkriege58
2 Die vormodernen muslimischen Agrargesellschaften 700–180060
2.1 Weltreichsidee und Lokalherrschaft60
2.2 Herrschaftslegitimation60
2.3 Die militärischen Machtmittel mittelalterlicher islamischer Herrschaft64
2.4 Die finanziellen Grundlagen mittelalterlicher islamischer Herrschaft66
2.5 Herrschaft und Gemeinschaft67
3 Die Moderne71
3.1 Das 19. Jahrhundert71
3.2 Die Epoche des Nationalismus (1914–67)77
3.2 Nach 1967: Klientelismus und Islamismus79
Lesehinweise83
Bibliographie84
Muh?mmad87
1 Muh?mmad der Prophet oder der heilsgeschichtliche Muh?mmad88
2 Die Entwicklung der Prophetenbiographie97
3 Weitere Quellen zum Leben Muh?mmads100
3.1 Außerislamische Quellen100
3.2 Muh?mmad im Koran101
4 Der historische Muh?mmad103
5 Muh?mmadbilder nach Ibn Ish?ā‘q106
Lesehinweise108
Bibliographie108
Der Hadith111
1 Form und Entstehung111
2 Überlieferung113
3 Bewahrung118
4 Authentizität123
5 Ausblick128
Lesehinweise129
Bibliographie129
Der Koran133
1 Datierung und Entstehungskontext134
2 Grundlegende inhaltliche und formale Merkmale des Korans138
3 Innerkoranische Chronologie140
4 Das eschatologische Kerygma der frühen Koransuren und sein syrisch-christlicher Hintergrund143
5 Formen und Themen späterer Korantexte149
6 Die vormoderne islamische Koranexegese154
7 Islamische Koraninterpretation im 19. und 20. Jahrhundert159
Lesehinweise163
Bibliographie163
Rationale Theologie168
1 Koranische Grundlagen168
2 Theologische Debatten im siebten und achten Jahrhundert169
3 Islamische Theologie im achten und neunten Jahrhundert und die vorscholastische Phase der Mu?azila171
4 Die scholastische Phase der Mu?azila175
5 Entstehung und Etablierung der Ašʿ‘ar?a178
6 Die M?ur??a182
7 Theologisches Denken in der Schia185
8 Theologie unter veränderten Voraussetzungen: Die Öffnung zur Philosophie und Mystik187
Bibliographie189
Philosophie192
1 Einige Gedanken zur Begrifflichkeit192
2 Die beiden wichtigen griechisch-arabischen Übersetzungsbewegungen: al-Kind?und der Neuplatonismus sowie Philosophie und (Natur)wissenschaften in den Übersetzungen H?nain b. Ish?ā‘qs194
3 al-F???und die Logiker von Bagdad195
4 Ibn S??197
5 al-Andalus im zwölften Jahrhundert200
6 Philosophie im Kontext anderer Wissenschaften in der islamischen Kultur201
7 Philosophie im safawidischen Iran und die Schia204
8 Das Osmanische Reich206
9 Der Blick der Moderne207
Lesehinweise208
Bibliographie208
Bildung und Ethik im Islam211
1 Das alte Arabien: von religiöser »Unwissenheit« zum Islam211
2 Koran und Hadith: göttliche Lehre und prophetische Weisheit212
3 Das »Goldene Zeitalter«: die islamische Zivilisation als Wissensgesellschaft215
3.1 Bibliotheken, Akademien, Schulen216
3.2 Elementare Bildung216
3.3 Höhere Bildung217
3.4 Wissen und Identität: Bildung und Ethik im Verständnis religiöser Minderheiten219
3.5 Humanistischer Anspruch von Bildung und Ethik im Islam: der Begriff des adab220
3.6 Leuchttürme des Wissens: individuelle Gelehrsamkeit und kollektive Bildung221
4 Pädagogik in klassischer und nachklassischer Zeit: Intellekt und Inspiration223
5 Die Zeit der Erwachens: Aufklärung, Druckerpresse und Reform226
6 Bildung und Politik in der Moderne: die Rolle der ?lam?ʾ228
7 Das 20. und 21. Jahrhundert: Neu-Interpretation von Tradition im Kontext der Globalisierung230
8 Migration und Integration: islamische Bildung und Erziehung in Deutschland231
Lesehinweise232
Bibliographie233
Recht I: vormodern238
1 Historischer Überblick239
2 Morphologie des fiqh-Normensystems242
3 Normenbegründung im systematischen Rechtsdenken243
4 Regelungsbereiche des Juristenrechts246
5 Rechtsanwendung249
6 Islamische Rechtsnormen: ein Rechtssystem?251
7 Vieldeutigkeit und Rechtssicherheit: gültige und praktizierte Rechtsregeln252
Lesehinweise255
Bibliographie256
Recht II: Moderne (seit 19. Jh.)259
1 Einführung259
2 Gründe und Methoden für Reformen des islamischen Rechts260
3 Wesentliche Bereiche von Reformen263
4 Gegenwärtige Entwicklungslinien268
5 Islamisches Recht außerhalb islamisch geprägter Rechtsordnungen272
Internationales Privatrecht272
Dispositives Sachrecht273
Weiterreichende Ansätze274
Lesehinweise275
Bibliographie276
Frömmigkeitsvorstellungen im Islam279
1 Vorbemerkung279
2 Frömmigkeitsvorstellungen im ersten Jahrhundert des Islams280
3 Die Frömmigkeitsbewegungen des zweiten islamischen Jahrhunderts283
4 Die Fortentwicklung von Frömmigkeitsvorstellungen in der Sufik286
5 Die Entwicklung des Frömmigkeitsbegriffs in den Rechtsschulen und in der Theologie289
6 Islamische Frömmigkeitsvorstellungen in der Moderne290
Lesehinweise292
Bibliographie293
Sufismus und Volksreligion295
1 Einleitung295
2 Was ist Sufismus?296
3 Was ist Volksreligion?298
4 Orden und Meister: Ein kurzer Überblick300
5 Glaubensvorstellungen und Praktiken301
6 Sufismus und Volksfrömmigkeit in der Moderne305
Lesehinweise307
Bibliographie308
Die Schia311
1 Parteien und Gemeinschaft313
2 Zugänge zur Heilsgeschichte316
3 Krise und Rationalisierung321
4 Klerikalisierung und Politisierung326
5 Ritual und Mobilisierungspotenzial332
Lesehinweise335
Bibliographie335
Historiographie339
1 Chronistische und biographische Geschichtsschreibung341
2 Arabische, persische und osmanische Geschichtsschreibung343
3 Moderne Periode345
4 Geschichtsschreibung und Legitimation347
Lesehinweise348
Bibliographie348
Arabische Literatur350
Einleitung350
1 Medialität und Medienwandel352
Mündlichkeit und Schriftlichkeit352
Eine Buchkultur vor dem Buchdruck353
Buchdruck und Presse354
Literatur im Internet – Internet in der Literatur355
2 Sprache und Sprachen356
Arabisch als kosmopolitischer Code356
Volkssprache und Dialekt358
Potenzial und Grenzen des Dialekts in der Literatur359
Arabische Literatur, polyglott359
3 Gesellschaftliche Funktionen361
Adressaten und Anliegen361
Soziale Aufstiegsmöglichkeit und verbindendes Netz362
Außenseiter und Nonkonformisten363
Ein neues Literaturverständnis364
Literarisches Engagement365
Desillusionierung, Gewalt- und Ideologiekritik365
4 Ästhetische Dimensionen366
Dichtung: Höchste Eleganz oder Einfachheit366
Prosa: Karge Prägnanz oder Weitschweifigkeit367
Sammlung, Enzyklopädie und Kommentar369
Neue Inhalte, neue Formen370
Neue Sensibilität und Postmoderne372
5 Tradition und Innovation373
Anleihe, Verfremdung, Innovation373
Literatur als Netz von Bezügen374
Tradition und Innovation im Zeichen des (Post-)Kolonialismus375
Lesehinweise377
Bibliographie377
Kunst380
1 Islamische Kunst380
1.1 Das »Bilderverbot« und die Kunst381
1.2 Die Kalligraphie382
1.3 »Arabesken« und geometrische Motive384
1.4 Die darstellende Kunst386
2 Moderne Kunst388
2.1 Die Übernahme westlicher Kunst388
2.2 Moderne Kunst und lokale Kunsttraditionen390
2.3 Die Globalisierung der internationalen Kunstszene und die »moderne islamische Kunst«392
Lesehinweise394
Bibliographie394
Architektur im islamischen Orient397
1 Ursprünge und Anfänge398
2 Architektur und Städtebau402
3 Bauaufgaben und Bautypen404
4 Architekten und Bauherren407
5 Architektur-Ikonographie409
6 Auseinandersetzung mit Europa, moderne und globalisierte Architektur410
Lesehinweise411
Bibliographie411
Die Naturwissenschaften im Islam414
1 Die Einteilung der Wissenschaften in den Enzyklopädien416
2 Der praktische Nutzen der Naturwissenschaften418
3 Die religiöse Dienstleistung der Astronomie419
4 Naturwissenschaften und Gesellschaft423
Die Wahrnehmung der islamischen Naturwissenschaften426
Lesehinweise427
Bibliographie428
Politik, Demokratie, Menschenrechte430
1 Ein Blick in die Geschichte432
2 Zwischen »unveränderlicher göttlicher Scharia« und »flexiblen Prinzipien«434
3 Politische Visionen durch Rekonstruktionen des Frühislams437
4 Rechtsstaatlichkeit und Demokratie438
5 ›slamische‹versus ›niversale‹Menschenrechte?442
6 Körperstrafen, Religionsfreiheit und Gleichberechtigung der Geschlechter443
7 Fazit448
Lesehinweise449
Bibliographie449
Wirtschaft und Islam453
1 Einleitung453
2 Das klassische Zeitalter des Islams453
3 Theorien zum relativen wirtschaftlichen Zurückbleiben des islamischen Raums455
4 Westliche Dominanz im 19. und 20. Jahrhundert und die Entstehung der Islamischen Ökonomik456
5 Islamische Wirtschaft und Politik458
6 Islamisches Finanzwesen459
7 Islamische Lebensstile und Wirtschaft461
Lesehinweise462
Bibliographie462
Geschlechterverhältnisse in muslimischen Gesellschaften464
1 Die nahostbezogene Frauen- und Geschlechterforschung467
2 Islamisches Ehe- und Familienrecht471
3 Frauenrechte und Feminismus476
Lesehinweise478
Bibliographie479
Islam und Nichtmuslime482
1 Muh?mmad, der Koran und die Nichtmuslime483
2 Islamische Eroberungen und Konversion487
3 Nichtmuslime im islamischen Recht und der islamischen Theologie489
4 Aspekte der historischen Interaktion von Muslimen und Nichtmuslimen492
5 Zwischen d?mma und Staatsbürgerschaft: Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert496
Lesehinweise499
Bibliographie500
Reformismus, Islamismus und Salafismus in der arabischen Welt502
1 Die Wahh??a504
2 Der islamische Modernismus (Salaf?a)507
2.1 Der Panislamist: G?m? ad-D? al-Af?ā‘n?(1838/39–97)508
2.2 Der Großmufti: Muh?mmad ?bduh (1849–1905)509
2.3 Der Proto-Islamist: Muh?mmad Rašī‘d Rid?ā‘ (1865–1935)510
3 Der Islamismus der Muslimbruderschaft512
4 Salafismus515
5 Dschihadismus519
5.1 Die Nationalisten520
5.2 Die klassischen Internationalisten521
5.3 Die antiwestlichen Internationalisten522
6 Fazit: Die Islamisten und der Arabische Frühling522
Lesehinweise525
Bibliographie525
Islam und abendländische Kultur528
Begegnungen, Auseinandersetzungen, Einflüsse528
1 Rezeption durch Revision: Koran528
2 Rezeption in der Refutation: kal?530
3 Rezeption als Reintegration: Mystik534
4 Rezeption als Rekonstruktion: Debatte538
5 Rezeption zwecks Referenzposition: Vorlesung542
6 Rezeption trotz Reaffirmation: Exilliteratur543
7 Rezeption in der Rehabilitation: Postmoderne545
Epilog: Rezeption und Reziprozität547
Lesehinweise549
Bibliographie549
Islam in Europa und Amerika551
1 Einleitung551
2 Migration von Muslimen nach Europa und Nordamerika551
3 Muslime in den staatlichen Kontexten Europas und Nordamerikas555
3.1 Laizität556
3.2 »Religion für alle«557
3.3 Offizielle staatliche Anerkennung561
3.4 Vollständiges Ignorieren564
3.5 Der Religiöse Markt565
4 Entsteht im Westen ein »eigenständiger« Islam?566
Zusammenfassung571
Lesehinweise571
Bibliographie572
a) Gedruckte Quellen572
b) Online-Resourcen573
Muslimische Gesellschaften in Afrika575
1 Einleitung575
2 Das subsaharische Westafrika575
3 Das Niltal579
4 Äthiopien581
5 Die ostafrikanische Küste583
6 Die Muslime in der Moderne584
Lesehinweise588
Bibliographie588
Südasien590
1 Die Eroberung des Sind und die Konstituierung von ›l-Hind‹590
2 Konfrontation: Normative Hegemonialansprüche592
3 Integration: Spiritualität als Kompromiss594
4 Konfessionalisierungen596
5 Im Auge des Sturms: Muslime in Südasien unter nichtmuslimischer Herrschaft599
5.1 Das Dilemma, Stufe 1: Der Aufstand von 1857 und der Beginn direkter Kolonialherrschaft600
5.2 Das Dilemma, Stufe 2: Die Teilung der Kronkolonie im Jahre 1947601
6 Die Islamische Republik Pakistan zwischen Anspruch und Realität603
Lesehinweise606
Bibliographie606
Südostasien609
1 Islam in Indonesien – Zahlen und Relationen, Klassifizierungsansätze609
2 Die Ankunft des Islams in Indonesien und die Entwicklung bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs613
3 Die Ausrufung der Republik Indonesien und die Piagam Jakarta615
4 Die Zeit von Soekarno und Soeharto617
5 Entwicklungen nach dem Sturz des Soeharto-Regimes619
6 Indonesische Massenorganisationen und Gruppierungen620
6.1 Darul Islam620
6.2 Front Pembela Islam (FPI)621
6.3 Jaringan Islam Liberal (JIL)621
6.4 Jemaah Islamiah (JI)622
6.5 Laskar Jihad622
6.6 Majelis Ulama Indonesia (MUI)623
6.7 Muhammadiyah623
6.8 Nahdlatul Ulama (NU)624
7 Fazit – Ausblick Indonesien625
8 Islam in Malaysia625
Lesehinweise627
Bibliographie628
Index630
Umschrift und Aussprache arabischer und persischer Namen und Wörter658
Autorinnen und Autoren660

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Evangelische Theologie

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Über »Evangelische Theologie« In interdisziplinären Themenheften gibt die Evangelische Theologie entscheidende Impulse, die komplexe Einheit der Theologie wahrzunehmen. Neben den Themenheften ...