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Ist die Eurozone ein optimaler Währungsraum? Eine Analyse für die EUR-12

AutorKristina Riedel
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl51 Seiten
ISBN9783956845765
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs verfolgen die europäischen Regierungen die europäische Einigung, die sich bisher vor allem auf eine wirtschaftliche und monetäre Integration beschränkt. In einem wachsenden Teil Europas gibt es mittlerweile eine einheitliche Währung - den Euro. Da in erster Linie politische Interessen bei der Gründung der Währungsunion ausschlaggebend waren, soll in der vorliegenden Studie nachträglich untersucht werden, ob die Einigung auch aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht Erfolg versprechend ist. Die Analyse für die ersten zwölf Mitgliedsländer basiert auf der Theorie optimaler Währungsräume. Es soll weiterhin untersucht werden, ob sich das Ergebnis durch die Finanzkrise seit 2007 verändert hat. Es werden zunächst die theoretischen Grundlagen dargestellt, wobei einerseits die Vor- und Nachteile einer gemeinsamen Währung gegenübergestellt und andererseits die Kriterien der Theorie optimaler Währungsräume erläutert werden. Im zweiten Teil wird die Eurozone auf Grundlage der vorgestellten Kriterien evaluiert. Es folgt eine kritische Auseinandersetzung mit der OCA-Theorie und ein Blick auf die Zukunft der Eurozone.

Kristina Riedel wurde 1989 in Leipzig geboren. An der TU Dresden schloss sie 2012 ihren B. Sc. in Wirtschaftswissenschaften mit sehr gut ab. Seitdem studiert sie an der TU Dresden und der Boston University Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Financ

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4, Kritische Würdigung: Als 1990 die Europäische Kommission 'One market, one money' veröffentlicht, spiegelt dieser Bericht die allgemeine Grundhaltung gegenüber der Theorie optimaler Währungsräume wider: 'The optimum currency area theory has [...] provided important early insights but constitutes now a narrow and somewhat outdated analytical framework to address the question whether Europe should proceed toward complete monetary integration.' (Mongelli 2002, S. 10). Befürworter des Euro werfen Kritikern vor, die OCA-Theorie für ihre Argumentation zu missbrauchen. So seien viele Modellannahmen innerhalb Europas nicht erfüllt, wodurch '[...] der gesamte Ansatz für die integrationspolitische Debatte in Europa ohne Relevanz ist. Die Entscheidung für oder gegen eine Europäische Währungsunion (EWU) müsste dann anhand anderer Kriterien vorgenommen werden.' (Bofinger 1994, S. 134). Des Weiteren wird die Wirksamkeit der Geldpolitik und speziell der negative Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit in Frage gestellt. Ein letzter grundlegender Kritikpunkt ist die Zeitkonsistenz der relevanten Eigenschaften. Einerseits wird mit der Endogenität der Kriterien argumentiert, wonach bestimmte Kriterien erst nach Gründung der Währungsunion erfüllt werden. Andererseits findet Krugman Spezialisierungstendenzen innerhalb einer Währungsunion. Kritische Annahmen: Wesentliche Annahmen der OCA-Theorie sind die nach unten hin festen Preise und Löhne sowie die Geldwertillusion auf Arbeitnehmerseite. Während jedoch erstere Annahme insbesondere bei der Betrachtung nomineller, absoluter Preise und Löhne kaum in Frage gestellt wird, ist die Existenz von Geldwertillusion in Europa fragwürdig. Schon Mundell (1961, S. 663) und McKinnon (1963, S. 723) gaben zu bedenken, dass das inländische Preisniveau mit zunehmender Offenheit stärker von ausländischen Weltmarktpreisen abhängt. Viele europäische Länder weisen jedoch einen hohen Offenheitsgrad auf (siehe 3.3 Offenheit, S. 24). Außerdem werden die Tarifverhandlungen heute von großen Gewerkschaften geführt, die ausreichend Informationen und Kenntnisse bezügliche der Inflationsraten und der realen Wechselkursentwicklungen besitzen. Eine nennenswerte Geldwertillusion ist also in Europa kaum wahrscheinlich (vgl. Bofinger 1994). Dadurch können flexible Wechselkurse nicht für relative Lohnsenkungen verwendet werden. Mundell modelliert in seiner Analyse Länder, die jeweils in einem Sektor produzieren. In Europa produzieren die Staaten jedoch sehr diversifiziert (Bofinger 1994, S. 129). Dadurch ist zum einen die Herkunft asymmetrischer Schocks unklar. Zum anderen muss untersucht werden, wie die Modellierung mit 1-Produkt-Ländern die Ergebnisse beeinflusst.
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