Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Frühe Minnelyrik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im wunderschönen Monat Mai,/ Als alle Knospen sprangen,/ Da ist in meinem Herzen/ Die Liebe aufgegangen.// Im wunderschönen Monat Mai,/ Als alle Vögel sangen,/ Da hab ich ihr gestanden/ Mein Sehnen und Verlangen. Mit diesen wenigen Versen, ganz in romantischer Tradition, beschreibt Heinrich Heine im Wesentlichen die Dimension der Jahreszeiten- und Naturmotivik des frühen Minnesangs. Von den typischen Motiven wie Mai, Knospen, Herz, Liebe, Vogelgesang und Sehnen bis hin zur Volksliedhaftigkeit dieses Gedichts zieht er alle Register der Kunst. Für diese Arbeit soll vor allem die Frage, in welcher Weise sich die Dichter vom Kürenberger (1. Hälfte 12. Jhd.) bis zur Hausenschule (1190) der Jahreszeitenmetaphorik und der Naturbilder zur Ausgestaltung ihrer Lieder bedienten, dominieren. Den zeitlichen Rahmen stecken die o. g. Dichter ab, aber auch namenlose Lieder werden als Beispieltexte miteinbezogen. Ganz besondere Aufmerksamkeit soll jedoch Dietmar von Eist gelten, der in seinem Autorkorpus zum einen verhältnismäßig viele Lieder dieser Thematik verzeichnet und zum anderen mit Ahî, nu kumt uns diu zît den ältesten Natureingang in einem deutschen Minnelied liefert. Problematiken wie Autorfragen, die in diesem Zusammenhang v.a. den sogenannten Pseudodietmar betreffen bleiben hier außen vor. Zitate und Textbezüge folgen ausschließlich Minnesangs Frühling. Abschließend wird ein Ausblick auf die Späte Minne am Beispiel Gottfrieds von Neifen und Neidharts gewagt, um etwaige Veränderungen gegenüber dem frühen Minnesang herauszuarbeiten.
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