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Jugend im Dokumentarfilm

Sozialpädagogisch-filmanalytische Fallstudien zur Lebensbewältigung

AutorCarola Flad
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl432 Seiten
ISBN9783531924601
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,25 EUR
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Rainer Treptow

Carola Flad promovierte bei Prof. Dr. Rainer Treptow am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik der Universität Tübingen. Sie ist als Jugendhilfeplanerin der Stadt Stuttgart und als Lehrbeauftragte für Medienpädagogik tätig.

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Leseprobe
5 Filmanalyse I: „Ich war das perfekte Kind“ (S. 183-184)

Filmdaten
Autoren Heidi und Bernd Umbreit
Redaktion WDR Menschen hautnah, Ulrike Schweitzer Filmlänge 44 min.
Erstausstrahlung 27. Juni 2005, das Erste


5.1 Beschreibung des Inhalts im Rahmen seiner Formalstruktur

5.1.1 Inhaltlicher Überblick

Silvia, ein Mädchen aus der fränkischen Provinz, entschließt sich mit 15 Jahren von zu Hause abzuhauen. Zu diesem Zeitpunkt ist sie bereits inspiriert durch die Lebenshaltung ‚Punk’. Groß geworden in einem gutbürgerlichen Haushalt – der Vater ist Ingenieur und die Mutter ist Lehrerin – hat sie die Vorteile einer behüteten, bildungsintensiven und glücklichen Kindheit, wie sie selbst sagt, genießen können.

Die Geister zwischen Tochter und Eltern scheiden sich in der Pubertät. Silvia sucht nach neuen Möglichkeiten des Zusammenlebens, bereist fast alle deutschen Städte, kommt immer wieder zurück ins elterliche Zuhause und kehrt, nachdem sie nebenbei und trotz einem Übermaß an schulischen Fehlzeiten ihr Abitur besteht, dem elterlichen Daheim endgültig den Rücken.

Der gesellschaftliche Ausstieg, der aus Silvias Überzeugung einzig folgerichtig ist, um authentisch leben zu können, führt sie ohne festen Wohnsitz in die Illegalität von Wohnungsbesetzern, schließt sie in die Zielgruppe ‚auffällige Jugendliche’ ein, prädestiniert sie für Angebote der Straßensozialarbeit und führt sie nicht zuletzt in die Armut. Diese Umstände sind der Protagonistin allemal lieber als ein Dasein in einer zwanghaften innerlich-geistigen Selbstbeschränkung zu fristen; für ihre Eltern ein vollkommen unverständlicher Entwurf, der ihnen seit damals schmerzlichen Kummer bereitet und der die Tochter aus deren Sicht schließlich auch nicht glücklich machen könne.

Um Boden unter den Füßen zu gewinnen entschließt sich Silvia, das Angebot einer Anlaufstelle für Straßenkinder anzunehmen und sich in einem dreiwöchigen Praktikum in einer Kinderzirkusschule auszuprobieren. Sie selbst wählt diesen Bereich, der sie einem Wirkungskreis näher bringt, der ihr interessant erscheint – Straßenkunst und Straßenkünstler.

Sie erweitert ihre Selbsterfahrung und tritt im öffentlichen Raum als Jongleurartistin auf. Nicht genug damit: Sie bewirbt sich um die Aufnahme an einer Theaterschule für Akrobatik und besteht. Ob sie auch die ersten drei Monate der Ausbildung durchstehen wird und ihre Alltagsgewohnheiten eines unsteten Lebenswandels mit den schulischen Anforderungen in Einklang bringen kann, ist für Silvia noch eine offene Frage. Der Film endet an dieser Stelle.

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