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E-Book

Kapitalmarktorientierter Kreditrisikotransfer

Eine Analyse am Beispiel deutscher Genossenschaftsbanken

AutorMarco Kern
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl313 Seiten
ISBN9783834981004
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Marco Kern erarbeitet einen umfassenden Lösungsansatz zur Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten des Kreditrisikotransfers. Dieser orientiert sich am Bedarf kleiner und mittlerer Banken und unterstützt deren Evolution vom Risk Taker zum Risk Manager.

Dr. Marco Kern promovierte bei Prof. Dr. Thomas A. Lange am Lehrstuhl für Bankbetriebslehre und Finanzwirtschaft der Universität Rostock. Er ist Prokurist und Bereichsleiter Unternehmensentwicklung, Vorstandsreferat und Gesamtbanksteuerung einer der größten deutschen Genossenschaftsbanken.

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Leseprobe
"1. Einleitung (S. 1)

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

„Ich bin sehr stolz, dass wir einen Trend früh genug und rechtzeitig begriffen und umgesetzt haben. Nämlich die Hinwendung unserer Kunden zu den Kapitalmärkten und weg vom alten, traditionellen Kredit. ... Dass wir diese Trendwende früh genug in den Griff bekommen und für uns genutzt haben, ist vielleicht der größte Erfolg der vergangenen zehn Jahre.""

Dieses Zitat spiegelt die Entwicklung in den Großbanken wider und unterstreicht, wie sehr sich der deutsche Bankenmarkt in den letzten Jahren gewandelt hat beziehungsweise wandelt. Er ist geprägt von einer hohen Wettbewerbsintensität durch internationale Kreditinstitute, Direktbanken wie ING-DiBa sowie Non- und Nearbanks wie den Baufinanzierungsbroker Interhyp und einer gesamtwirtschaftlichen Situation mit einer hohen Anzahl an Insolvenzen sowohl bei Firmen- als auch stark ansteigend bei Privatkunden.

Dies sind nur zwei Aspekte, die in den letzten Jahren bei Banken zu erodierenden Margen gerade im Kreditgeschäft geführt haben. Die „Buy-and-Hold-Strategie"" beschreibt dabei am treffendsten das Verständnis der Banken als Finanzintermediäre (Risk Taker) im traditionellen Kreditgeschäft: das heißt, Kredite werden bis zur Rückzahlung in der Bankbilanz gehalten.

Gute Margen können oft nur bei solchen Krediten erzielt werden, die mit einem höheren Ausfallrisiko behaftet sind, woraus allerdings eine gefährliche Konzentration dieser Kredite in den Portfolien resultiert.

Die hohe Allokation des ökonomischen Kapitals auf das Kreditrisiko, existenzgefährdende Bankenschieflagen der letzten Jahre wie die der SchmidtBank und die seit Jahren hohe Inanspruchnahme der verschiedenen Sicherungseinrichtungen machen die schwierige Lage des Bankenmarktes deutlich.

Darüber hinaus bleibt im klassischen Geschäftsmodell der Banken die gesamte Wertschöpfungskette des Kreditbereichs im Institut. So erfolgt die Akquisition durch den Vertrieb mittels einer individuellen Bonitätsprüfung, während sich das Treasury für die Refinanzierung zuständig zeigt. Entsprechende Analysen durch den Marktfolgebereich und bei Problemkrediten durch die Involvierung der Sanierungs- beziehungsweise Work-out- Einheit komplettieren die stark vereinfacht dargestellte Kette.

Die Erlöse aus dem Kreditgeschäft stellen, insbesondere für regional tätige Kreditinstitute wie die deutschen Genossenschaftsbanken, eine wesentliche Ertragskomponente dar. Daher kommt vor allem dem Management von Kreditrisiken eine immer größere Bedeutung zu. Intensiviert wird dieser Trend durch in den letzten Jahren verstärkt an Bedeutung gewinnende Finanzinstrumente zum Transfer von Kreditrisiken wie die Kreditderivate.

Sie bieten den Banken neue Möglichkeiten im Kreditrisikomanagement und ermöglichen ihnen damit als Risk Manager, Kreditrisiken werden je nach Bedarf aufgenommen beziehungsweise abgegeben (Buy-and-Sell-Strategie), zu agieren. Das Kreditrisikomanagement beschäftigt sich mit der Gestaltung der Einzel- und Portfoliorisiken auf Basis der definierten Vorstellungen der Geschäftsleitung zur risikopolitischen Optimierung der Bilanz- und Kreditrisikostruktur.

Allerdings verfügt es nach wie vor über ein zentrales Problem: ein Handel von einzelnen Krediten ist nur stark eingeschränkt möglich, und ein institutionalisierter, liquider Markt existiert bisher nicht. Daher kommen Transaktionen, die Kreditinstituten einen Kreditrisikotransfer erlauben und so eine Rendite-Risiko-optimierte Asset Allocation sicherstellen, eine elementare Bedeutung zu.

Diesen Handlungsdruck und insbesondere die eingeschränkten Anwendungsmöglichkeiten bekommen vor allem die kleinen und mittleren Banken verstärkt zu spüren. Gerade sie verfügen über implizit vorhandene strukturelle Kreditrisikokonzentrationen, unter anderem aufgrund des Regionalprinzips, und haben somit den größten Bedarf an aktivem Betreiben von Kreditrisikomanagement mittels Instrumenten zum Kreditrisikotransfer.

Darüber hinaus weisen die einzelnen Institute oftmals hohe Marktanteile auf, auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung private Großbanken wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank stärker im Blickpunkt stehen. "
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis9
Abkürzungsverzeichnis13
Abbildungsverzeichnis15
1. Einleitung19
2. Begriffsdefinitionen und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen als Determinanten des Kreditrisikomanagements deutscher Genossenschaftsbanken30
3. Instrumente und Methoden zur Gestaltung von Kreditportfolien deutscher Genossenschaftsbanken71
4. Explorative Hypothesengewinnung zur Darstellung der Nutzungshemmnisse von Instrumenten zum kapitalmarktorientierten Kreditrisikotransfer127
5. Ableitung von Erfolgsfaktoren zum Betreiben von aktivem Kreditrisikomanagement199
6. Schlussbetrachtung und Ausblick238
Quellenverzeichnis244
Anhang271

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