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E-Book

Keine Panik vor Blackouts

Wie Sie Bewährungsproben meistern

AutorElke Pohl
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl172 Seiten
ISBN9783834989321
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Für viele Menschen bedeuten Prüfungen, Vorträge oder wichtige Verhandlungen willkommene Karrierechancen, bei anderen lösen solche Bewährungsproben geradezu Panikattacken aus. Ein gesundes Maß an Aufregung ist hilfreich, weil es besondere Kräfte mobilisiert, übersteigerte Ängste verursachen jedoch Blockaden und machen langfristig krank. Die Autorin erläutert die psychischen Hintergründe von Angstreaktionen in Studium und Beruf und bietet Strategien, sie in den Griff zu bekommen. Zahlreiche Interviews mit Betroffenen, Therapeuten sowie Experten von Hochschul-Beratungsstellen geben Rat und Hilfe und zeigen Wege aus der Problematik.



Elke Pohl lebt und arbeitet als selbstständige Redakteurin und Autorin für Wirtschafts- und Karrierethemen in Berlin. Sie arbeitet unter anderem regelmäßig an mehreren Hochschulmagazinen mit sowie am Internetportal www.studienwahl.de.

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Leseprobe
10. Mobbing: Die Kollegen machen mich fertig (S. 152-153)

Wie entsteht Mobbing? Es wächst besonders üppig auf einem Boden, der aus Stress, Über- oder Unterforderung, unklaren Regeln und ungelösten Konflikten besteht. Als Mobbing-Opfer werden meist Personen ausgesucht, die sich nicht oder schlecht wehren können. Sei es, dass man in einer persönlichen Krise steckt und nicht die Kraft hat, den „ganz normalen“ Sticheleien unter Kollegen standzuhalten.

Auch Personen, die „anders“ sind – Ausländer, Menschen mit anderen Dialekten, einem körperlichen „Makel“, aber auch mit ungewohnten Ideen oder unangepasstem Verhalten –, Einzelgänger ohne soziales Netzwerk oder neue Kollegen, die als Konkurrenz empfunden werden, sind perfekte Mobbing-Opfer. Zudem ist Mobbing auch eine Frage der Bewertung: Was der eine als belanglos abtut, ist für den anderen bereits eine persönliche Katastrophe. Achtung: In den meisten Fällen sind Führungsfehler des Chefs Auslöser, zumindest aber Unterstützer für unfaires Verhalten anderen Kollegen gegenüber. Wer vielleicht mit den bösartigen Gerüchten, die er über andere Mitarbeiter in die Welt setzt, auch noch Erfolg hat, fühlt sich in seinem Verhalten bestätigt – und macht garantiert weiter.

10.1 Wie Mobbing entsteht

Für den Betreffenden ist lange nicht klar, was eigentlich nicht stimmt. Die Veränderungen im Verhalten der Kollegen vollziehen sich schleichend, oft liegen die Gründe für das zunehmend aggressiver oder auch hinterhältiger werdende Auftreten der anderen völlig im Dunkeln. Er sucht die Schuld bei sich selbst, was dem ohnehin angekratzten Selbstwertgefühl weiter abträglich ist.

Wie in jeder anderen ex tremen Stresssituation beginnt auch beim Mobbing eine Spirale aus Niedergeschlagenheit und dem verzweifelten Versuch, die Situation zu ändern, was meist nicht gelingt und das Unwohlsein entsprechend steigert. Vielfach beginnt Mobbing bereits im Schulalter. Bericht eines jugendlichen Mobbingopfers18 „Ein Außenseiter war ich eigentlich schon immer. Mein Vater ist ein Alkoholiker und meine Mutter wurde von ihm immer geschlagen, irgendwann verließ sie ihn dann. Ich habe noch zwei weitere Geschwister, einen Bruder und eine Schwester.

Mein Bruder hat einen anderen Vater als meine Schwester und ich. Als meine Oma und mein Opa bei einem Unfall ums Leben kamen, zogen wir in ihre Wohnung. Bald darauf lernte meine Mutter einen neuen Mann kennen, der auch drei Kinder hatte und zusammen haben sie noch eins bekommen. Wir verstanden uns gut. Ich hatte damals nicht sehr viele Freunde, denn ich war sehr ruhig und fing immer schnell an zu heulen. Meine Mum musste oft mit in der Klasse sitzen, weil ich vor meinem Lehrer Angst hatte.

Dieser Lehrer konnte mich nicht gerade gut leiden und brüllte mich immer an, sodass ich oft so tat, als wenn ich krank wäre, und habe oft geschwänzt. Eine gute Freundin hatte ich mal, aber ihre Mutter verbot ihr, mit mir zu spielen, da ich kein guter Umgang für sie war. Außerdem waren wir nicht gerade die reichsten und deswegen wollten viele lieber Abstand von mir. So war das in der Grundschule, in der Realschule war es schon viel besser, obwohl ich nur zwei Jahre da war. Ich hatte psychische Probleme und war deswegen im Krankenhaus, drei Monate lang. Ich war Bettnässerin und hatte auch Magersucht. Ich habe Therapien gemacht und durfte nur ein Wochenende in zwei Wochen nach Hause.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhalt7
1. Richtiger Stress ist nützlich9
1.1 Nicht jede Anspannung ist Stress10
1.2 Stress entsteht durch die emotionale Bewertung einer Situation12
1.3 Typ-A-Verhalten oder: Menschen, die den Stress regelrecht anziehen14
2. Schreibblockaden: leerer Kopf und leeres Blatt17
2.1 Ursachen17
2.2 Hilfreiche Methoden19
2.3. Wissenschaftliches Schreiben22
3. Lampenfieber und Redeängste: „Ich bekomme keinen Ton heraus!“31
3.1 Normales Lampenfieber sichert Höchstform31
3.2 Übung macht den Meister33
3.3 Wenn Lampenfieber zur Redeangst wird35
3.4 Bezähmen Sie Angst machende Gedanken38
3.5 Tun Sie etwas für Ihr Selbstwertgefühl43
3.6 Ein Stichwortzettel gibt Sicherheit beim Reden49
3.7 Blackout: Was tun beim Steckenbleiben?50
3.8 So atmen, sprechen und gestikulieren Sie richtig beim Vortrag52
3.9 Die richtige Strategie beim Vorstellungsgespräch60
3.10 Gekonnt Präsentationen meistern70
3.11 Diskussionen und Verhandlungen sicher bewältigen75
3.12 Gut vorbereitet in Personal- und Gehaltsgespräche82
4. Aufschieberei: Morgen, morgen, nur nicht heute89
5. Zwänge: Kontrollieren, bis der Arzt kommt95
5.1 Normales Sicherheitsbedürfnis ist in Ordnung95
5.2 Wie Zwänge entstehen97
5.3 Erste Schritte aus der Krise98
5.4 Wie Angehörige mit der Krankheit umgehen100
6. Prüfungsangst: Ich falle auf jeden Fall durch105
6.1 Was ist Prüfungsangst und wie entsteht sie?105
6.2 Wenn Prüfungsangst extrem und damit gefährlich wird107
6.3 Auswege aus der Angst-Falle109
6.4 Wie wird richtig gelernt?114
6.5 Angstlösende Entspannungstechniken115
6.6 Professionelle Hilfe oder Selbsthilfe?118
7. Motivationsprobleme: Ich habe keine Lust mehr119
7.1 Wie innere Kündigungen entstehen119
7.2 Wie wirkt sich Motivationslosigkeit aus?121
7.3 Auswege aus der Lustlosigkeit im Job122
7.4 Was Vorgesetzte und Unternehmen tun können123
7.5 Studieren ohne Lust und Ziel125
8. Burnout: Erschöpft, verbittert, ausgebrannt133
8.1 Wie Burnout definiert werden kann133
8.2 Auslöser für die innere Leere134
8.3 Wer besonders gefährdet ist135
8.4 Auswege aus dem Abwärtsstrudel139
8.5 Sich eine Auszeit nehmen142
9. Workaholismus: Wenn Arbeit zur Sucht wird147
9.1 Die Arbeitswut nimmt zu147
9.2 Die Grenze zwischen viel arbeiten und Arbeitswut148
9.3 Sich Rückzugsmöglichkeiten sichern150
10. Mobbing: Die Kollegen machen mich fertig152
10.1 Wie Mobbing entsteht152
10.2 Ursachen von Mobbing157
10.3 Was Vorgesetzte tun können158
Professionelle Hilfe finden165
Schlussbemerkung168
Index169

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