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E-Book

Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz

Forschung und Diskurse

Autor Stefan Schnurr, Edith Maud Piller
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl377 Seiten
ISBN9783531190617
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,96 EUR
In der Schweiz hat sich ein ausdifferenziertes System der Kinder- und Jugendhilfe entwickelt, über das jedoch bislang wenig gesichertes Wissen verfügbar ist. Erfreulicherweise ist die Kinder- und Jugendhilfe in der Schweiz jedoch in den letzten Jahren vermehrt zu einem Gegenstand der empirischen Forschung geworden. Mit dieser Publikation wird eine erste Übersicht zum Stand der Forschung geleistet. Der Band präsentiert Ergebnisse ausgewählter Forschungsprojekte, deren Fragestellungen in kompakter und verständlicher Form zugänglich gemacht und mit auf auf Entwicklungen in der Praxis diskutiert werden. Indem die Beiträge über den nationalstaatlichen Kontext hinaus weisen, fördern sie die Anschlussfähigkeit der Fachdiskurse an andere Kontexte der deutschsprachigen Kinder- und Jugendhilfeforschung.

Edith M. Piller lic. phil. ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Kinder- und Jugendhilfe der Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Nordwestschweiz.
Prof. Dr. Stefan Schnurr ist Leiter des Instituts Kinder- und Jugendhilfe der Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Nordwestschweiz.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Forschung zur schweizerischen Kinder- und Jugendhilfe – eine Einleitung7
1 Zivilrechtlicher Kindesschutz10
2 Stationäre Kinder- und Jugendhilfe11
3 Pflegekinderhilfe13
4 Kinder- und Jugendhilfe im Kontext der Schule13
5 Ambulante Jugendhilfe15
6 Offene Jugendarbeit16
7 Lebenslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen16
8 Kinder- und Jugendhilfe in historischer Perspektive17
1 Kindesschutz, Heimerziehung und Pflegekinderhilfe20
Management by diffusion? Zum Umgang mit Risiken im zivilrechtlichen Kindesschutz21
1 Einleitung: Der doppelte Zukunftsbezug im Kindesschutz21
2 Kindeswohlgefährdung, Kindesschutzorganisation und das Risiko der Intervention23
2.1 Rechtliche Grundlagen23
2.2 Organisation25
2.3 Entscheidungen unter Ungewissheit und Risiko26
3 Untersuchungsmethoden und Daten29
4 Resultate31
4.1 Die Errichtung einer Kindesschutzmaßnahme32
4.2 Die Aufhebung der Maßnahme43
5 Schlussfolgerungen: Risikoverteilung und Risikobalance durch Organisation45
Jugendliche aus einem Sonderschulheim auf dem Weg in die Selbstständigkeit – Übergänge und Verläufe Anregungen für die Heimpraxis aus der Perspektive von Adressat/innen51
1 Einleitung51
2 Bildungs- und Erwerbsverläufe ehemaliger Heimjugendlicher – Ergebnisse des quantitativen Untersuchungsteils54
2.1 Ausgewählte Ergebnisse der Schulheimstatistik zur Situation an der ersten Schwelle55
2.2 Ausgewählte Ergebnisse der Stichprobenbefragung zum Übergang in die Erwerbsarbeit (n = 47)57
3 Herausforderungsreiche Verläufe auf dem Weg in die Selbstständigkeit – Ergebnisse der qualitativen Studie62
3.1 Wohnsituation und jugendtypische Entwicklungsaufgaben63
3.2 Bildungs- und Erwerbssituation63
3.3 Lebenszufriedenheit64
4 Gelingensbedingungen aus biografischer Perspektive65
4.1 Persönliche Ressourcen (Selbst- und Sozialkompetenzen, Reflexions- und Handlungskompetenz)66
4.2 Bildungs- und erwerbsbezogene Ressourcen und Mitgestaltungsmöglichkeiten66
4.3 Soziale Ressourcen67
5 Die Leistungen des Sonderschulheims aus der Perspektive der ehemaligen Heimjugendlichen68
5.1 »Diese drei Personen waren eigentlich das Wichtigste im Heim« (C45)68
5.2 »Ja du machst im Heim halt nicht das, was ein normales Kind zu Hause macht« (C45)69
5.3 »Ich bin in der Schule besser geworden, was eigentlich ja der Sinn der Sache war« (C58)70
5.4 »Ich bin im Heim erwachsener geworden für die Arbeitswelt und so«(C70)70
6 Heimerfahrungen im Lichte bewältigter Übergänge in die Selbstständigkeit71
Vergemeinschaftungsprozesse als vergessene Dimension der stationären Jugendhilfe Eine ethnografische Fallstudie77
1 Theoretischer und methodischer Zugang zum Phänomen Vergemeinschaftung in der stationären Jugendhilfe78
2 Ethnografische Fallstudie der stationären Jugendwohngruppe »Zeus«: Permanente Suche nach einer verlässlichen Position im geschlossenen Gefüge83
3 Im Mühsamen zusammen verharren: Zur Wirkmächtigkeit strukturierter Figurationen87
4 Ausblick: Der Beitrag der Jugendhilfeforschung zur(Weiter-)Entwicklung reflexiver Professionalität in der stationären Jugendhilfe92
Trugbilder des Erwachsenenlebens Autonomie lernen in sozialpädagogischen Einrichtungen für Minderjährige – eine ethnografische Studie99
1 Einleitung99
2 Das Untersuchungsfeld: offene Jugendheime100
3 Autonomie als alltagssprachlicher und als wissenschaftlicher Begriff103
4 Die Etappen einer Platzierung106
4.1 Der Eintritt106
4.2 Die Anpassungsperiode108
4.3 Das Ende der Platzierung109
5 Praktiken der Autonomie im Jugendheim110
5.1 Die Alltagsaktivitäten110
5.2 Umgang mit einem Budget und Ausbildung113
5.3 Citoyennität, ziviles Verhalten und Sanktionen114
5.4 Ausprobieren – Das Jugendheim als Trainingslager117
6 Materielle Autonomie und Autonomie des Willens118
7 Jugendpolitiken: Schwerpunkt der Verantwortung120
8 Schlussbemerkungen122
Diversität in der Pflegekinderhilfe Untersuchungen zu Entwicklungsverläufen und zur strukturellen Vielfalt von Pflegeverhältnissen127
1 Einleitung: Gute Bedingungen für Pflegekinder?127
2 Strukturierung des Forschungsgegenstandes: Prozessmodell129
3 Methodische Aspekte131
3.1 Untersuchungsperspektiven: Follow-up-Untersuchung und Intramethodenmix131
3.2 Zusammenführende Analysen: Regressionsmodelle und Fall-Summaries132
4 Ergebnisse134
4.1 Ergebnisse zum Verbleib von Pflegekindern134
4.2 Ergebnisse zur Bewältigung von Entwicklungsaufgaben140
4.3 Ergebnisse zu typisierten Pflegebeziehungen146
5 Folgerungen: Individuelle Bedingungen für Pflegekinder153
5.1 Indikationsgerechte Arrangements153
5.2 Umplatzierungen vermeiden154
5.3 Pflegekindzufriedenheit fördern155
5.4 Diversität würdigen und ermöglichen155
2 Kinder- und Jugendhilfe im Kontext der Schule160
Wirkungschronologien in der Schulsozialarbeit161
1 Sekundäranalysen von Evaluationsdaten161
2 Wirkungschronologien im Kontext von Freiwilligkeit, Nicht-Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit162
2.1 Unterscheidung zwischen Freiwilligkeit, Nicht-Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit166
2.2 Wirkungschronologie bei freiwilliger Nutzung der Schulsozialarbeit167
2.3 Wirkungschronologien bei nicht freiwilligen Projekten und Beratungen182
2.4 Wirkungschronologien im Rahmen unfreiwilliger Beratungen184
3 Die Relevanz der Forschungsbefunde für die Praxis: Wirkungschronologische Praxis- und Qualitätsentwicklung187
4 Fazit: Der Prozess im Blick der Wirkungsforschung189
Mythos Kooperation Die Klischierung des Legitimationsproblems in aktuellen Institutionalisierungsformen der Schulsozialarbeit193
1 Empirische Befunde zur Kooperation196
1.1 Das »Schweigeverbot«198
1.2 Die verpasste Gelegenheit202
2 Elf Thesen zur Kooperation in der Schulsozialarbeit208
3 Kooperation als Mythos220
Risikoentwicklungen bei Schülerinnen und Schülern frühzeitig erkennen und intervenieren Evaluationen von Pilotprojekten in der Deutschschweiz225
1 Gesundheitsförderung und Prävention als Soziale Arbeit227
2 Projekte der Früherkennung und Frühintervention in Deutschschweizer Schulen229
2.1 Schule und Cannabis im Kanton Basel-Stadt (Basler Projekt)229
2.2 Früherfassung in der Stadt Thun (Thuner Projekt)230
2.3 Früherkennung und Frühintervention in 14 Deutschschweizer Schulen (BAG-Projekt)230
2.4 Früherkennung und Frühintervention im Kanton Thurgau (Thurgauer Projekt)231
2.5 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vier Projekte231
3 Fragestellungen und methodisches Vorgehen in den Evaluationen232
3.1 Fragestellungen232
3.2 Methodik233
4 Ergebnisse233
4.1 Ziel und Ausrichtung der Konzepte: Hilfe oder Kontrolle?234
4.2 Entwicklung einer gemeinsamen Haltung236
4.3 Instrumente der Früherkennung und Frühintervention238
4.4 Wissen und Handlungssicherheit der Lehrpersonen240
4.5 Partizipation von Schülerinnen, Schülern und deren Eltern243
4.6 Kooperation von Schule und Fachstellen245
5 Diskussion247
3 Ambulante Dienste251
Évaluation de l’action éducative en milieu ouvert dans le canton de Vaud252
1 Les objectifs de la recherche253
2 Les méthodes de la recherche254
2.1 L’analyse statistique254
2.2 Les entretiens avec des professionnel-le-s254
2.3 L’intervention sociologique255
3 Les résultats en quelques points256
4 Conclusions et recommandations258
4 Offene Jugendarbeit261
Offene Jugendarbeit in der Schweiz – Forschung und Entwicklung Ein systematischer Überblick262
1 Einleitung262
2 Beschreibung der Praxis und aktuelle Entwicklungen inder offenen Jugendarbeit263
3 Theoriediskurs in der offenen Jugendarbeit264
4 Praxisforschung und Entwicklung in der offenen Jugendarbeit265
4.1 Entwicklungs- und Forschungsprojekte mit praxisbezogenen Erkenntniszielen268
5 Diskussion der Ergebnisse281
5 Lebenslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen288
Junge Erwachsene in der Sozialhilfe Folgen veränderter Bedingungen am Übergang in die Erwerbsarbeit289
1 Wohlfahrtsstaatliche Arrangements auf dem Prüfstand289
2 Übergänge als Gegenstand von Jugendhilfeforschung290
3 Junge Erwachsene im Übergang: Die Basler Sozialhilfestudie294
3.1 Forschungszugänge295
3.2 Nationale Herkunft/Staatsangehörigkeit296
3.3 Aufenthaltsstatus296
3.4 Unterstützungsgründe297
3.5 Vermögen und Verschuldung300
3.6 Ausbildung und Erwerbsarbeit302
3.7 Berufliche Perspektiven305
3.8 Psychosoziale Lage306
3.9 Verweildauer und Verläufe309
4 Diskussion: Herausforderungen an die Sozialhilfe aus Sicht der Jugendhilfeforschung311
4.1 Armutsverständnis311
4.2 Lebenslagen312
4.3 Kohärenz sozialpolitischer Maßnahmen314
4.4 Gatekeeping unter aktuellen sozialpolitischen Prämissen315
Geld, Knappheit und Verschuldung im Jugendalter Zwischen finanzieller Abhängigkeit und Mündigkeit324
1 Ausgangslage324
2 Geld in der »Lebensphase Jugend«325
3 Methodisches Vorgehen327
3.1 Auswahl der Untersuchungsgruppen und Methoden327
3.2 Soziale Differenzierung329
3.3 Begrifflichkeiten und Operationalisierung330
4 Empirische Ergebnisse331
4.1 Bildung und soziale Herkunft der Befragten331
4.2 Einkommen, Ausgabe- und Verschuldungsverhalten334
4.3 Problematische Verschuldungssituationen: Ursachen und Überwindung339
4.4 Princess: »Geld macht glücklich – es ist einfach so«340
4.5 Max: »Der Teufel mag nicht mehr so durch«342
4.6 Jessica: »Plötzlich hat es klick gemacht im Kopf«345
4.7 Klaus: »Ich bin keiner, der einfach kauft und kauft«345
4.8 Synthese: Wege in die Verschuldung und aus der Verschuldung heraus347
4.9 Soziale Lage und Konsumorientierung: Versuch einer Typologisierung349
5 Folgerungen350
5.1 Statusübergangsprozesse in Abhängigkeit der sozialen Lage350
5.2 Implikationen für die Jugendhilfe352
6 Kinder- und Jugendhilfe in historischer Perspektive358
Die zunehmende Bedeutung von Körper und Anlage Männliche Jugendliche in den Fallgeschichten der Jugendfürsorge (1920–1950)359
1 Fürsorge zwischen Sozialdisziplinierung und Eugenik361
2 Riskante Normierungen – Ein Blick auf den Fachdiskurs in der Jugendhilfe363
3 Der »verwahrloste« Jugendliche in der alltäglichen Praxisder Vormundschaft364
3.1 1920: »Ungehorsam« in der Familie365
3.2 1928: »Unbotmäßig« auf Straßen und Plätzen366
3.3 1936: »Erregungszustände« und »Ruhelosigkeit«367
3.4 1944: Die Untersuchung des Erbgutes368
3.5 Maßnahmen der Vormundschaftsbehörde369
4 Zum kritischen Potenzial dieser historischen Untersuchung370
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren374

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