I. KAPITEL
VOM NABEL ÜBER DEN VENUSBERG
Ich habe es mir zur Aufgabe gestellt, all meine geschlechtlichen Triebe und Ausschweifungen, so wie sie sich zugetragen, von frühester Jugend an ohne Beschönigung einer Revue zu unterziehen.
Es finden sich allerlei Episoden darunter, Angenehmes und Unangenehmes. Mögen die freundlichen Leser und Leserinnen meinen Erinnerungen ein geneigtes Ohr leihen, mögen sie mitempfinden mit mir bei allem, was ich genoß und erlebte.
Mögen sie mit mir auch in Gedanken die Gipfelpunkte der Wollust ersteigen, wie ich sie in Wirklichkeit erstieg, mögen sie andererseits die angenehme und süße Erschlaffung mitfühlen, welche sich meiner nach allzu reichlichen Liebeshuldigungen bemächtigte.
Ich wurde früh, wie man zu sagen pflegt, verdorben, ohne von den Geschlechtsapparaten und ihrer hohen Bedeutung auch nur eine kleine Ahnung gehabt zu haben.
Das erste diesbezügliche Erlebnis, dessen ich mich erinnere, war, daß mir mein um vier Jahre älterer Bruder einst seinen Schwanz zeigte, welcher für mein Augenmaß riesige Dimensionen hatte.
Besonders imponierte mir die Eichel, die ganz feuerrot war, wenn er die Vorhaut herunterzog.
Ich war damals sieben bis acht Jahre alt und empfand noch nicht recht, was für ein Gefühl es eigentlich war, das meinen Körper durchflutete.
Soviel ist sicher, daß ich ein eigentliches Wollustgefühl erst dann empfand, nachdem mich mein Bruder öfters durch streicheln und kitzeln an meinen Geschlechtsteilen in einen fast rauschartigen Zustand versetzt hatte. Wir schliefen in einem Zimmer gemeinsam und führten oft, wenn man uns schlafend glaubte, nackt kleine Tänze auf, wobei mir das Aneinanderschmiegen der beiden nackten Leiber ein sehr angenehmes Gefühl bereitete.
Auch nahmen wir gegenseitig häufig unsere Schwänze in den Mund, was mir jedoch kein gerade sonderliches Vergnügen bereitete.
Mein Bruder hatte jedenfalls selbst noch nicht viel von den Geheimnissen der Menschwerdung erfahren, denn wir sprachen überhaupt von solchen Dingen nie. Wir sprachen überhaupt von Mädchen niemals und ich machte mir gar keine Vorstellungen darüber, wie ein Mädchen unten aussehen möge.
Ich lebte so in den Tag hinein, wie man es als achtjähriger Knabe tut und quälte mich mit nichts, was über meinen Horizont ging.
Da kam auf einmal meine Cousine auf mehrwöchentlichen Besuch zu uns. Als sie kam, dachte ich wohl nicht, welch abwechslungsreiches Leben sie mir verschaffen würde, und wie nahe ich diesem Mädchen kommen sollte.
Ehe ich jedoch das Folgende erzähle, muß ich notgedrungen eine kleine Beschreibung dieses schönen Mädchens vorausschicken. Sie war etwa achtzehn Jahre alt, eine herrliche Brünette, schlank wie eine Tanne, mit festem, vollem Busen. Sie hatte das, was man bei Pferden und Weibern Rasse nennt und war ein Mischling aus kroatischem und italienischem Blute. Sie besaß wunderbare dunkle Augen mit langen, seidenen Wimpern.
Damals betrachtete ich sie kaum, denn auf ein Kind macht ein neu hinzugekommenes Mitglied der Familie keinen langandauernden Eindruck. Sie spielte zwar oft mit mir, wenn sie nichts besseres zu tun hatte, doch lief dies immer so harmlos ab, daß es keiner Erwähnung wert ist.
Dies wehrte so lange, bis mein Bruder mich einst beiseite nahm und mir auftrug, ich solle Mizzi, so war nämlich ihr Name, fragen, ob man Kinder wirklich durch das Vögeln machen könne, oder wie das eigentlich vonstatten ginge.
Ich verstand ihn zwar nicht und wußte auch nicht, was das Wort Vögeln bedeute, doch war ich einverstanden, seinen Wunsch zu erfüllen.
So trat ich dann eines Tages, als sie sich vor einem Spiegel gerade ihr prächtiges Haar kämmte, zu ihr. Sie war im Neglige, denn sie schenierte sich vor solch einem Kinde, wie ich es damals war, natürlich nicht. Sie hatte nur Unterrock, Mieder, Hemd, Strümpfe und leichte schwarze Lackschuhe an, so daß ich ihre wundervollen weißen Arme sah, wobei die Formen der Brüste und der Schenkel wieder in mir jenes fremdartige Gefühl hervorriefen, welches ich schon einige Male empfunden und das ein Zeichen beginnender Sinnlichkeit bei Kindern ist.
Mein kleines Schwänzlein wurde sehr steif und ich fuhr unbefangen mit meinem Zeigefinger in die vordere Beinkleidöffnung, wie ich das immer zu tun gewöhnt war, wenn ich das geschilderte Gefühl empfand.
Mizzi sah dies und zog mir die Hand wieder aus der Hose, wobei sie sagte: "Das schickt sich nicht."
Warum hielt aber sie dabei mehrere Augenblicke ihre weißen Finger auf diese Stelle?
Nun erinnerte ich mich des Auftrages, den mir mein Bruder gegeben hatte.
"Du, Mizzi", sagte ich, "wie kommen denn eigentlich die kleinen Kinder zur Welt? Durch das Vögeln, nicht wahr?"
Ich hatte diese Worte in vollkommen ernstem Ton gesagt, weil ich eben gar keine Ahnung davon hatte, was ich sprach.
Mizzi verzog keine Miene, kämmte sich weiter und sagte mir ebenso harmlos und ruhig, sie wisse es nicht.
Ich ließ mich jedoch nicht abfertigen und auf meine drängende Neugier hin versprach sie, mich über diese interessante Angelegenheit zu unterrichten, wenn sie selbst mal Kinder haben werde. Nun war ich zufrieden und ging mit dem Vorsatz wieder fort, um sie später, wenn sie einst selbst Mutter geworden, an ihr Versprechen zu erinnern.
Keiner von uns beiden erwähnte nachher etwas von diesem Vorfall und ich hatte es am anderen Tage bereits vergessen. Mein Bruder aber sagte zu mir nichts als "dummer Bube", als ich ihm das Resultat meiner Forschung mitteilte.
Zwei Tage vergingen und da erwachte ich eines Morgens erst, als mein Bruder schon zur Schule gegangen war. Da fiel es mir ein, Bilder anzuschauen, doch oh weh, zu meinem Schrecken bemerkte ich, daß mein Bilderbuch im anstoßenden Zimmer liegen müsse und dort schlief Cousine Mizzi.
Ich war schon damals kein Freund von langen Überlegungen, ich entschloß mich das Buch einfach zu holen, drückte leise die Türklinke auf und schlich auf den nackten Zehenspitzen behutsam ins Zimmer und nahm mein Bilderbuch vom Tisch, jedoch nicht ohne einen Seitenblick auf das im Bett schlafende Mädchen zu werfen.
Sie rührte sich nicht und das ermutigte mich. Bald stand ich neben ihrem Bett und starrte sie an.
Ach Gott, wie schön war dieses Weib. Sie lag auf dem Rücken, den einen nackten Arm unter ihrem Kopf und zwar so, daß ich den blonden weichen Flaum unter ihrer Achsel sehen konnte, während sie die andere Hand unter der Decke beiläufig in der Mitte ihres üppigen Körpers ruhen hatte.
Die Bettdecke bedeckte sie nachlässig etwas unter ihrer Brust und auf der unteren Hälfte des Bettes schmiegte sie sich weich an die Schenkel, die Lage und Form der letzteren deutlich verratend. Das eine Bein hatte sie gerade ausgestreckt, indes das linke mit gebogenem Knie aufwärts gezogen seitwärts lag.
Zwischen beiden mußte sich meiner Berechnung gemäß die unter der Decke verborgene Hand befinden.
Die natürliche Folge meines Betrachtens war, daß ich unwillkürlich dem Beispiel Mizzis folgte und meine Hand auch unter mein Hemdchen schob und mein gerade stehendes Gliedlein herzlich drückte und rieb.
Ich stand mäuschenstill in der Betrachtung des schlafenden üppigen Weibes versunken.
Am meisten interessierten mich die beiden göttlichen Halbkugeln, mit denen Mutter Natur das Weib so freigiebig und verschwenderisch ausgestattet hat, von denen ich leider nur ein Drittel nackt sehen konnte, während der übrige Teil das feine Hemd in verführerischer Wölbung gehoben hielt.
Zudem hoben und senkten sich diese himmlichen Körper in regelmäßigen Intervallen, was die Zartheit der elfenbeinweißen Haut und die üppige Fülle der Brust nur noch mehr zur Geltung brachte, so daß ich mehr als einmal das böse Hemd zurückstreifen wollte, um die beiden zarten Hügel zu küssen, um mein Gesicht hineinzupreßen, so lang, so lang, bis ich ersticken und sterben würde.
Immer hielt mich die Furcht zurück. Plötzlich schlug Mizzi die Augen auf und stieß einen kleinen Schrei aus.
Sie erkannte mich jedoch sofort und ich zitterte vor Angst, als ob ich auf einer schlechten Tat ertappt worden wäre. Sie wies mich im strengen Ton zurecht, indem sie fragte, was ich in ihrem Zimmer zu suchen hätte.
Da weinte ich und bat sie, nichts davon Mama zu sagen. Dies versprach sie mir und sagte, um mich zu trösten: "Wenn du brav bist, Otto und nicht weinst, so darfst du ein wenig zu mir kuscheln kommen!"
Und dabei lachte sie mich so herzlich und lieb an, daß ich gleich zu weinen aufhörte und mich dicht an sie schmiegte.
Sie saß...