Einleitung
»Jede hinreichend fortschrittliche Technik ist von Magie nicht zu unterscheiden.«
Artur C. Clarke
Viel zu vielen Menschen geht es ebenso: »Vom Kopf her weiß ich, dass ich etwas wert bin, aber ich kann es nicht fühlen.« Ein Freund, dem ich von diesem Buchprojekt erzählte, sagte: »Ach, Selbstwert kann man mit Klopfen auch stärken?! Ich dachte, man kann damit nur Traumatherapie machen?!«
In meine Praxis kommt niemand, der nicht in irgendeiner Weise an verletzter Liebe leidet und damit an verletzter Selbstliebe. Jedes Thema scheint mit dem Selbstwertempfinden verknüpft zu sein. Ob es um berufliche oder private Themen geht, um Beziehungen, die Liebe, um den Job, ums Geld oder die Gesundheit.
Schon Sigmund Freud hatte sich zum Ziel gesetzt, seine Patienten arbeits-, genuss- und auch liebesfähig zu machen. Dafür braucht es einen guten Selbstwert.
Wie es anfing
Ich lernte die Methode der Energetischen Psychologie (abgekürzt auch EP) im Jahr 2001 kennen. Ich war immer interessiert an vielversprechenden Neuentwicklungen – zusätzlich zu dem bereits Bewährten.
Seither vergeht kein Tag, an dem ich nicht in irgendeiner Form etwas aus dem breiten Repertoire der EP nutze. Mir geht es seither besser. Auch meinen Klienten geht es schneller besser. Insbesondere, wenn sie die vielen Möglichkeiten, die diese Techniken bieten, auch in ihrem Alltag anwenden. Ständig entdecke ich kreative Erweiterungen. Der wissenschaftliche Hintergrund der Methode kann in Kürze so zusammengefasst werden: Bifokale, multisensorische Interventionen in Kombination mit anerkanntem Wissen aus der (Neuro-)Psychologie bringen das Nervensystem in einen Zustand, der zur Verarbeitung von Unerquicklichem und für Genesung günstig ist.
Man braucht keine Vorkenntnisse. Alle, die dafür offen sind, können die Energetische Psychologie anzuwenden lernen – auf eine Art und Weise, die zur eigenen Persönlichkeit passt.
Dankenswerterweise beschrieb Gunther Schmidt diese Methode in einer hypnotherapeutischen Fachzeitschrift. Er schrieb so etwas wie: Die Klopftechniken wirken noch hilfreicher als EMDR. EMDR ist eine inzwischen wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethode, die 20 Jahre lang als »Winke-Winke-Technik« verlacht wurde und ihre Wurzeln im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) hat. Sehr wirksam und noch schneller würden alte problemassoziierte Muster unterbrochen, ihre Sequenz »verrührt«, neue hilfreiche Muster reaktiviert und/oder aufgebaut und mit den Kontexten, in denen sie benötigt werden, körperlich und seelisch verankert.
Ich bin Gunther Schmidt bis heute dankbar, dass er sich für die Energetische Psychologie eingesetzt hat (Schmidt, 2001). Mir bin ich dankbar, dass ich sie bei Fred Gallo gründlich erlernte und regelmäßig unterrichte. Es war mir so wichtig, sie weiterzugeben, dass ich, mithilfe der EP, landläufig auch Klopfen, Tapping oder Klopftechniken genannt, meine eigene (heftige) Redeangst erfolgreich behandelt habe. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Tapping-/Klopftechniken. Der Arzt, Chiropraktiker und Begründer der Applied Kinesiology, George Goodheart, wurde bekannt dafür, dass er in den 1960er-Jahren erfolgreich begann, Akupunkturpunkte – zur Behandlung körperlicher Beschwerden – zu beklopfen. Der Psychologe Roger Callahan (TFT-Thought Field Therapy) und der Psychiater John Diamond (Diamond, 1987) integrierten die Klopfakupressur und Übungen aus der Kinesiologie in die Psychotherapie. Ein Schüler von Callahan, der Coach Gary Craig, entwickelte EFT (Emotional Freedom Techniques). Der klinische Psychologe Fred Gallo (Gallo, 2001) wurde mit Advanced Energy Psychology/EDXTMTM einer der führenden Pioniere der Energy Psychology (deutsch: Energetische Psychologie). Es gibt inzwischen unzählige weitere Klopftechniken wie SET (Simple Energy Techniques), Psych-K, Faster EFT, PEP (Prozess- und Embodiment-fokussierte Psychologie) u. v. m. Als gesichert kann die hohe Wirksamkeit bei Angststörungen und allen Symptomen der PTBS gelten. Das gute Selbsthilfepotenzial, die hohe Wirksamkeit zur emotionalen Selbstregulation, Veränderung hinderlicher Überzeugungen und Verhaltensgewohnheiten, zur Angst- und (traumatischen) Stressreduktion überzeugen regelmäßig in der Praxis. Und die Forschung bestätigt dies zunehmend. Manche dieser Techniken fahren mit sehr hohen Heilsversprechen auf. Es gibt in der Tat sehr schnelle und tief greifende Erfolge selbst bei langjährigen Themen. Die Techniken sind aber aus meinem Verständnis – insbesondere bei komplexen und chronischen Themen mit internalisierten unglücklichen (Selbst-)Beziehungsmustern – eine hervorragende Zusatztechnik im Rahmen versierter Psychotherapie und gutem Coaching.
Das Fantastische ist, dass es unzählige Mini-Interventionen gibt, die Soforthilfe im Alltag bieten, und längere Abfolgen, mit denen man nachhaltig Coaching- oder Therapieprozesse unterstützen kann.
Die Energetische Psychologie ist ein Multifunktionsschlüssel für viele Situationen und Selbstwertthemen:
Soforthilfe in Momenten der Übererregung oder Energielosigkeit
Hilfe zur Überwindung chronischer Probleme und Selbstsabotage
Überwindung von Suchtdruck
Ausbau von Ressourcen, Kompetenzen und Talenten
Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen u. v. m.
Sie ist eine Zusatztechnik, die sich leicht kombinieren und integrieren lässt in
psychodynamisch orientierte Therapieformen
Verhaltenstherapie
Körpertherapie
Hypnosystemische Therapie
Schematherapie
Familientherapie
EMDR
NLP
Coaching
Pädagogik
(Zahn-)Medizin
Telefon-Coaching
Selbsthilfe
Ihre Hausapotheke u. v. m.
Ich erlebe fortlaufend faszinierende Erfolge mit der EP. Der ganze Zauber der Wirkung lässt sich regelmäßig im Verlauf einer Behandlung erkennen. Meine Erfahrungen in der Anwendung, Fortbildung und Verfeinerung dieser Methode fließen hier ein. Auch die Quintessenz meines sonstigen Wissens aus Medizin, Psychoanalyse, Traumatherapie und Coaching. Ich werde Sie an meiner Art und Weise der Anwendung teilhaben lassen.
Natürlich schafft selbst die EP nicht alles in fünf Minuten. Manche Veränderungen brauchen einfach ihre Zeit. Aber kleinere und größere Wunder sind durchaus möglich. Die EP kann verblüffend schnell und trotzdem tiefenwirksam sein. Sie werden das natürlich erst glauben, wenn Sie es selbst erlebt haben.
Alles, was (grundsätzlich) gut ist, bleibt erhalten! Gesunde Wut, gesunde Vorsicht, gesunde Angst, gesunder Schmerz, angemessene Trauer. Alles, was unserem Leben wirklich dient, bleibt erhalten. Und das, was »para-funktional« ist, was nicht (mehr) gut ist, kann zum Positiven hin verändert werden. Nützliche Ressourcen wie Gelassenheit, Humor, seelische Elastizität, schöpferische Kräfte, Flexibilität, Selbstannahme und Widerstandskraft, die in Zusammenhang mit einem guten Selbstwerterleben stehen, können gestärkt werden.
Viel ist gewonnen, wenn die Selbstbeziehung verbessert...